Das Investment: Die besten Fonds für Rohstoff-Aktien

sjb_werbung_das_investment_300_200Aktienfonds, die sich auf Rohstoffe spezialisiert haben, unterscheiden sich vom Anlagekonzept her teils deutlich voneinander. Welche Fonds in den vergangenen Jahren erfolgreich waren und wo sie ihre Schwerpunkte setzen, zeigt der aktuelle Crashtest.

Anleger, die ihr Depot mit Rohstoff-Fonds aufpeppen wollen, sollten sich vor dem Kauf ein Bild davon machen, was sie von einem Branchenfonds dieser Art erwarten. Denn in diesem Segment tummeln sich keineswegs nur Klassiker wie der World Mining Fund aus dem Hause Blackrock – mit umgerechnet rund 5,5 Milliarden Euro der mit Abstand größte Fonds im aktuellen Crashtest.

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Während dessen Manager Evy Hambro und Olivia Markham vorwiegend auf Unternehmen wie Rio Tinto und BHP Billiton setzen, die in den Bereichen Bergbau und Minen aktiv sind, weichen der Gesamtsieger des aktuellen Crashtests und die beiden Sieger in den Bereichen Performance und Stresstest deutlich von der Strategie des Milliardenfonds ab, der aktuell mit nur 6 von 300 Punkten das Schlusslicht der 38 Fonds umfassenden Vergleichsgruppe darstellt.

38 Fonds

So setzt sich der Gesamtsieger I-Shares Stoxx Europe 600 Construction & Material aus europäischen Unternehmen der Bau- und Grundstoffbranche zusammen, während der jüngst in Structured Solutions Next Generation Resources umbenannte Performance-Champion vorwiegend auf den Rohstoff Lithium setzt und mit dieser Strategie insgesamt Rang 6 belegt. Der Stresstest-Sieger Robeco SAM Smart Materials wiederum konzentriert sich auf innovative Werkstoffe und Technologien.

Die drei Siegerfonds im Kurzporträt

Der Gesamtsieger: I-Shares Stoxx Europe 600 Construction & Materials

Der Gesamtsieger ist ein physisch replizierender ETF auf den Stoxx Europe 600 Construction & Materials aus dem Hause I-shares. Den größten Beitrag zum guten Ergebnis lieferte der Stresstest, in dem der börsengehandelte Indexfonds mit 95 Punkten das drittbeste Ergebnis nach dem Robeco SAM Smart Materials und dem direkten Konkurrenten – einem synthetisch replizierenden Lyxor-ETF auf denselben Index – erzielte. Die Drei-Jahres- Volatilität ist mit 14,8 Prozent deutlich niedriger als bei der Mehrzahl der Konkurrenten. Über ein Jahr war die Performance mit 22,3 Prozent im Gesamtvergleich zwar eher mau, über drei und fünf Jahre schneidet der ETF mit 38,5 und 96,7 Prozent hingegen bestens ab.

Über diesen börsengehandelten Indexfonds setzen Anleger auf europäische Unternehmen aus dem Bau- und Grundstoffsektor. Klassische Minenwerte wie Rio Tinto sucht man darum vergeblich im Portfolio.Stattdessen dominieren französische Titel mit einer Gewichtung von rund einem Drittel das Portfolio, darunter Baukonzerne wie Vinci und Bouygues, die aktuell zu den zehn größten Indexpositionen gehören. Die hohe Gewichtung der Schweiz mit 22 Prozent geht unter anderem auf Lafargeholcim – dem größten Baustoff-Hersteller der Welt – zurück. Die Aktie bildet derzeit mit einem Anteil von 11 Prozent die drittgrößte Position im Index.

Der Performance-Sieger: Structured Solutions Next Generation Resources Fund

Neuer Name, erweiterte Anlagestrategie: Bisher firmierte der Performance-Sieger unter dem Namen Structured Solutions Lithium Index Strategies Fund, zum 1. März dieses Jahres wurde der Namensbestandteil „Lithium Index Strategies“ gegen „Next Generation Resources“ ausgetauscht.

Damit einher geht eine Erweiterung des Anlageuniversums um zukunftsträchtige Rohstoffe. Dazu zählt die in Zürich ansässige Investmentgesellschaft Commodity Capital solche, die für erneuerbare Technologien, medizinischen Fortschritt oder auch für Produkte rund um den demographischen Wandel benötigt werden. Beispiele hierfür sind neben Lithium die Rohstoffe Graphit, Kobalt oder Magnesium, die unter anderem für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien benötigt werden.

Bislang beschränkte sich der Anlagefokus darauf, die Entwicklung des Solactive Lithium Performance-Index möglichst genau nachzubilden. Mit dieser Strategie lieferte der Fonds über ein Jahr einen Wertzuwachs von beeindruckenden 130 Prozent. 2016 erzielte er laut einer Auswertung von DER FONDS das beste Jahresergebnis über alle Aktienfonds-Kategorien. Der Grund: Lithium ist enorm nachgefragt, denn es wird unter anderem für die Batterien von Elektroautos benötigt.

Anleger der ersten Stunde des 2010 aufgelegten Fonds brauchten allerdings Durchhaltevermögen und starke Nerven: Anfangs lief es mit der Wertentwicklung bei weitem nicht so gut wie derzeit, mit knapp 38 Prozent ist die Drei-Jahres-Volatilität sehr hoch. Zu den Profiteuren der steigenden Nachfrage nach zukunftsträchtigen Rohstoffen wie Lithium zählt das Team um den geschäftsführenden Gesellschafter Tobias Tretter Unternehmen wie Albemarle, den weltweit führenden Hersteller von Lithiumverbindungen.

Pieter Busscher
Der Stresstest-Sieger: Robeco SAM Smart Materials

Der Gesamtsieger des vorangegangenen Crashtests konnte den Spitzenplatz zwar nicht verteidigen, schneidet mit insgesamt 194 Punkten und Rang 2 jedoch nur unwesentlich schlechter ab. Im Fokus des 1999 aufgelegten Fonds stehen nicht Rohstoffanbieter aus den Bereichen Öl, Gas oder Gold. Fondsmanager Pieter Busscher konzentriert sich vielmehr auf Unternehmen, die mit innovativen Materialien und Technologien eine effizientere Förderung und Nutzung von Rohstoffen vorantreiben.

Obwohl die Strategie deutlich von den Anlagekonzepten der beiden vorgenannten Fonds abweicht, gibt es Überschneidungen: So setzt Busscher auf den französischen Baustoffhersteller Saint-Gobain, der auch zum Portfolio des Stoxx Europe 600 Construction & Materials gehört. Und Albemarle ist nur eines der Unternehmen, das sowohl im Structured Solutions Next Generation Resources als auch in Busschers Fonds vertreten ist.

„Wir setzen aktuell einen Schwerpunkt auf das Thema Lithium, wobei wir uns die gesamte Wertschöpfungskette von der Minengesellschaft bis zum Batteriehersteller anschauen“, erläutert der Robeco-Manager. Neben Lithium bescheinigt er auch leichten Werkstoffen wie Karbonfasern und Aluminium großes Potenzial. Deshalb favorisiert er unter anderem den US-Karbonfaserhersteller Hexcel und den Aluminiumproduzenten Arconic. Auch für den Bereich Automatisierung sieht Busscher angesichts steigender Lohnkosten – sowohl in den Industrieländern als auch in China – gute Entwicklungsmöglichkeiten.

Die gute Platzierung im Stresstest führt Busscher unter anderem auf den speziellen Anlagefokus seines Fonds zurück: „Klassische Rohstoff-Aktien sind primär zyklisch und somit größeren Schwankungen unterworfen. Mit seiner Positionierung ist der Robeco SAM Smart Materials strukturell im Vorteil.“

Quelle: Das Investment

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