Angesichts der Unsicherheit, die momentan vorherrscht, sollen Politiker, Unternehmen und Anleger umdenken, fordert der ökonomische Chefberater der Allianz Mohamed El-Erian in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Für Anleger hat er einen wichtigen Tipp.
Allianz-Ökonom Mohamed El-Elrian sieht die weltweite Wirtschaft derzeit von vielen Seiten bedroht. Digitalisierung, immer kürzere Innovationszyklen, neu aufgestellte Wettbewerbsumfelder und veränderte Konsumentengewohnheiten ließen das bekannte Umfeld aus den Fugen geraten. Viele Experten vertrauten zu leichtfertig darauf, dass sich das Wachstum einfach weiter fortsetzen werde, beklagt El-Erian in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Der Ökonom warnt dagegen: Wirtschaftliche Defizite und das politisches Ungleichgewicht bedrohten den gesamten Lebensstandard der Industrienationen.
„Es wird ungemütlich“
Die Politik begegne den Herausforderungen zu zögerlich, findet El-Erian. An ihrer Stelle griffen Notenbanken mit problematischen Maßnahmen ins politische Geschehen ein. Auf der anderen Seite werde das Vakuum von extremistische Strömungen gefüllt. „Wir sind an einem Scheideweg, aber wir wissen nicht, in welche Richtung die Reise geht. In der heutigen Weltwirtschaft ist das völlig offen“, resümiert El-Erian. Einer Sache ist sich der Allianz-Spezialist allerdings sicher: „Es wird ungemütlich an der Börse.“
Der Allianz-Ökonom zeichnet zwei alternative Zukunftsszenarien: Zeigten sich Politiker so unentschlossen wie bisher, wären stetig wiederkehrende Rezessionen und starke Schwankungen an den Märkten die Folge. Würden sie dagegen einen strengeren ordnungspolitischen Rahmen schaffen, könnte sich die Situation möglicherweise auch wieder stabilisieren.
„25 Prozent Cash halten“
Anlegern rät der ehemalige Chef des Allianz-Vermögensverwalters Pimco: „Sein Geld über verschiedene Anlageklassen wie Aktien und Anleihen zu streuen, bleibt notwendig, reicht aber nicht mehr aus.“ Anleger sollten sich unter den gegenwärtigen Bedingungen stets bereithalten, um flexibel reagieren zu können. Dazu sollten sie ein Viertel ihrer Mittel besser in Cash halten, um bei sich eröffnenden Gelegenheiten schnell zugreifen zu können, rät El-Erian.
Quelle: Das Investment