Pressemitteilung OVIDpartner GmbH: OVID-Monatsbrief November 2016

teaser_pm_ovid_300_200OVID | Dortmund, 08.12.2016.

Es bleibt alles anders: Politische Ereignisse und nicht Fundamentaldaten dominieren dieses Jahr die Börsen: Der EUAustritt der Briten, Trump in den USA und eine möglicherweise richtungsweisende Abstimmung über eine Verfassungsreform in Italien. Auch im kommenden Jahr erwarten wir stark von der Politik geprägte Kapitalmärkte.

Die in diesem Jahr erlebten Überraschungen auf der politischen Weltbühne werden erst in den kommenden Jahren ihre volle Wirkung entfalten. Das gilt auf jeden Fall für den Brexit, denn die Austrittsverhandlungen werden voraussichtlich erst im nächsten Frühjahr beginnen. Wie der Ausstieg der zweitgrößten Volkswirtschaft aus der Europäischen Union praktisch vollzogen wird und welche Folgen er hat, ist noch keineswegs absehbar.

Auch die Ära Trump in den USA wird die Märkte massiv beschäftigen. Wohin führt die Reise der USA in den nächsten Jahren? Sollte Trump seine Pläne für ein umfassendes Konjunkturprogramm tatsächlich realisieren, könnte er eine dramatische Lohn-Preis-Inflation in Gang setzen. Denn die USA schwimmen in Liquidität. Sollte diese einmal in Umlauf geraten, könnte die Geldentwertung schnell gefährliche Ausmaße annehmen.

In Italien hatte Matteo Renzi mit der Entscheidung, seine Präsidentschaft mit der Zustimmung zu einer umfassenden Verfassungsreform zu verknüpfen, quasi zu seiner Abwahl eingeladen und damit so unterschiedliche Oppositionskräfte wie die Fünf-Sterne-Bewegung des Komikers Beppe Grillo, die rechtspopulistische Lega Nord und den wieder politisch aktiven Silvio Berlusconi gegen sich geeint. Durch das Nein zur Reform werden der Bestand der weltweit ältesten noch aktiven Bank, der Monte dei Paschi di Siena und damit auch die Stabilität des italienischen Bankensektors in Frage gestellt. Die EZB steht bereit, um hier stabilisierend einzugreifen. Langfristig stellt sich jedoch die noch wichtigere Frage, ob europäische Regierungen durch den Aufstieg populistischer Parteien überhaupt noch im Stande sein werden, wichtige Reformen in Angriff zu nehmen, die letztlich für ein besseres Funktionieren Europas notwendig sind.

Auch wenn gleichzeitig in Österreich die Bundespräsidentenwahl mehr im Sinne der etablierten Parteien verlief, so treibt die wirtschaftliche Entwicklung in Europa die Wähler in die Arme jener Parteien, bei denen oft schon die Ablehnung des Bestehenden als Programm ausreicht. Man sollte nicht vergessen, dass die Industrieproduktion Italiens, nach Deutschland und Frankreich immerhin die drittgrößte Wirtschaftskraft der Eurozone, praktisch auf dem Niveau des Krisenjahres 2008 verharrt. Auch Frankreich steht hier nicht viel besser da, während sich Deutschland kräftig erholt hat. Entsprechend unterschiedlich sind die politischen Interessen innerhalb Europas. Bereits für die alten Regierungsparteien ist bei diesen Rahmendaten der Zusammenhalt der EU in der jetzigen Form eine Herausforderung.Mit den Erfolgen der neuen Parteien verschärft sich die Situation erheblich.
2017 kommen noch die Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und in Deutschland hinzu. Und die Konflikte im Osten Europas bleiben ungelöst (Ukraine/Russland, Türkei/EU).
Protektionismus, Misstrauen, Populismus – dies sind gefährliche Zutaten für die Stabilität der Weltwirtschaft. Aus einem möglichen Handelskrieg könnte auch eine globale Wirtschaftskrise entstehen. Erleben wir bereits ein Déjà-Vu der 1930er Jahre?

Lassen Sie uns inmitten dieser möglichen Gezeitenwende einen Blick auf die einzelnen Anlageklassen und deren Entwicklung im November werfen.

Die wichtigsten europäischen Aktienindizes tendierten auf Monatssicht erneut seitwärts. DAX und EuroStoxx 50 verhielten sich weitestgehend unbeeindruckt von den politischen Entwicklungen in Übersee. Die Musik spielte nach der Trump-Wahl eindeutig in den USA. Sowohl amerikanische Aktien (S&P 500 +3,7%) als auch der US-Dollar (ebenfalls +3,7%) erzielten deutliche Kursgewinne. Das geplante Konjunkturprogramm wurde als Anlass der Kursavancen gesehen. Großer Verlierer waren hingegen die Börsen in Lateinamerika (-12%), die unter der angekündigten Politik des designierten Präsidenten Trump leiden könnten.

Auf Sektorenebene gewannen vor allem Finanz- und Industriewerte, Verlierer waren hingegen Versorger und Basiskonsum-Titel. Große Bewegungen gab es auch an den Anleihemärkten. Vor allem in den USA sprangen die Renditen hoch. Die 10-jährigen US Treasuries zogen auf 2,34% an, ein knappes halbes Prozent mehr als Ende Oktober. Ähnliche Renditezuwächse gab es bei USD-Unternehmensanleihen, sowohl im Investment Grade als auch im High Yield Segment. Im Euroraum wurde die gleiche Richtung eingeschlagen, allerdings in geringerem Umfang.

Dies sind scheinbar bereits die Vorboten einer möglichen „Trumpflation“.

Unter Druck kamen auch Gold und Silber aufgrund des deutlichen Zins- und US-Dollaranstieges. Zum Monatsende sprang der Ölpreis an, da es überraschenderweise doch zu einer OPEC-Vereinbarung über eine leichte Drosselung der Rohölproduktion kam.

Mit Ausnahme der vorzeitigen Rückzahlung der Emission von Cable Communication Systems blieb das Portfolio im Berichtszeitraum unverändert.

Im Berichtszeitraum November gab das Ovid Portfolio angesichts der Entwicklung an den Anleihemärkten rund 1% ab. Seit dem Tief am 12.02. betrug der Wertzuwachs per Monatsende 12,4 %. Seit Jahresanfang ergibt sich ein Plus von 7,9%
Die Liquidität liegt bei 8,5%.

Das Portfolio ist mit seiner Struktur weiterhin gut positioniert, um von dem vielversprechenden Umfeld für Infrastrukturinvestitionen zu profitieren. Die freie Liquidität wird im Laufe des Dezembers durch Zukäufe wieder reduziert.

Siehe auch

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