Trotz anhaltenden Niedrigzinsen halten sich die meisten Deutschen weiterhin von den Wertpapiermärkten fern. Nicht zuletzt deswegen sei der Bedarf an persönlicher Finanzberatung ist weiterhin hoch, erklärt Michael Völter, Chef der Börse Stuttgart, im Video-Interview.
Das Niedrigzinsumfeld hat kaum Auswirkungen auf das Spar- und Anlageverhalten der Deutschen: Die meisten Bundesbürger bleiben weiterhin den Wertpapiermärkten fern. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Börse Stuttgart.
Nur ein Drittel der 2.000 Befragten kümmert sich demnach heute mehr um ihre Geldanlage als vor Beginn der Niedrigzinsphase. Selbst das Argument, dass Altersvorsorge im derzeitigen Zinsumfeld kaum noch möglich ist, beeindruckt wenig: Nur 28 Prozent der Befragten investieren in Wertpapiere.
Deutsche vernachlässigen die Finanzen
Einer der Gründe dafür, dass sich die Deutschen der Auswirkungen niedriger Zinsen auf ihr gespartes Geld nicht bewusst sind: „Sie beschäftigen sich zu wenig mit ihrer persönlichen Geldanlage“, erklärt Michael Völter.
Nur rund jeder vierte Bundesbürger setzt sich nach eigenen Angaben mindestens alle 14 Tage mit seiner Geldanlage auseinander. Rund die Hälfte der Befragten kümmert sich halbjährlich, seltener oder nie um sein Geld, so der Chef der Börse Stuttgart, im Video-Interview:
„Der Bedarf an persönlicher Beratung ist weiterhin hoch“, schlussfolgert Völter aus den Ergebnissen der Umfrage. Der Aussage: „Eine persönliche Beratung ist im Vorfeld einer Geldanlage für mich unabdingbar“ stimmen 55 Prozent der Anleger voll und ganz zu. Zum Vergleich: Eine Investment-Entscheidung auf eigene Faust trauen sich 45 Prozent der Befragten überhaupt nicht zu.
Beratungsaffinität bei Geldanlagen
Stimmen Sie der Aussage voll und ganz, eher, eher nicht oder überhaupt nicht zu? GRAFIK
Von: Christian Hilmes
Quelle: DAS INVESTMENT.