Das Investment: „Wir gehen nicht davon aus, dass sich der Goldpreis-Anstieg fortsetzen wird“

sjb_werbung_das_investment_300_200Im Sommer 2015 riet Stefan Kreuzkamp, Investmentchef bei der Deutschen Asset Management (DeAM) von Goldkäufen ab. Warum er trotz steigender Goldpreise bei seiner damaligen Entscheidung bleibt und wie es mit dem Goldpreis weitergehen wird.

DAS INVESTMENT.com: „Gold hat seine Hedge-Funktion verloren“, erklärten Sie im Sommer vergangenen Jahres und rieten damit von Goldkäufen ab. Nun steigen die Goldpreise. Wie sehen Sie Ihre damalige Entscheidung im Nachhinein?

Stefan Kreuzkamp: Wir bleiben dabei: Wir sehen Gold mittel- und langfristig nicht als attraktive Vermögensklasse.  Wenn man dann zwischendurch mal eine kleine Rallye verpasst, muss man damit leben.

Wie schätzen Sie den derzeitigen Goldpreiseinstieg ein: Übliche Marktausschläge oder der Beginn einer Erholungsphase?

Kreuzkamp: Wir gehen nicht davon aus, dass sich der Anstieg des Goldpreises in dieser Form fortsetzen wird. Das schließt aber nicht aus, dass wir die Tiefststände im Gold erst mal gesehen haben.  Wir glauben, dass 2016 der Goldpreis in besonderer Weise von den Zentralbanken abhängig sein wird, genauer gesagt davon, ob die Anleger ihr Vertrauen in die Zentralbanken dieses Jahr nicht verlieren, wenn diese auf der einen Seite des Atlantiks die Zügel noch weiter lockern und auf der anderen den langsamen Ausstieg aus dem QE Experiment wagen.

Würden Sie jetzt Gold kaufen?

Kreuzkamp: Wir kaufen es nicht, können es aber auch keinem verdenken, wenn er angesichts der aktuellen Gemengenlage ruhiger schlafen kann, wenn er einen kleinen Teil seines Vermögens in Gold parkt. Es ist letztlich eine Versicherung, aber keine Anlage.

Und was halten Sie derzeit von Goldminen-Aktien?

Kreuzkamp: Angesichts der erfolgten Kapazitätskappung und Kostenanpassung sind wir für einige der Standard Goldminenwerte optimistisch.

Wo sehen Sie den Goldpreis am Jahresende? In 5 Jahren? In 10 Jahren?

Kreuzkamp: Wo Gold, in US-Dollar ausgedrückt, am Ende des Jahres steht, hängt natürlich auch stark davon ab, wie die Fed in den kommenden zehn Monaten noch agieren wird. Bei einer weiteren Zinserhöhung sehen wir den Preis bei 1100 Dollar/ Unze und auf Sicht von 12 Monaten bei 1000 Dollar, sollte im ersten Quartal 2017 ein weiterer Zinsschritt erfolgen. Sollte die Fed jedoch keine weiteren Zinserhöhungen wagen, was wiederum die Dollarstärke beeinträchtigen würde, könnte Gold sich bei Preisen von 1250 Dollar/ Unze stabilisieren. 5- und 10-Jahresprognosen erstellen wir nicht.

Von: Svetlana Kerschner

Quelle: DAS INVESTMENT.

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