Die Anteile der Anleihen aus Emerging Markets in den Pimco-Portfolios dürften in zwölf Monaten deutlich höher liegen als heute. Das erwartet Andrew Balls, Rentenchef bei der US-Fondstochter des Allianzkonzerns.
„Mit Blick auf die kommenden 3, 6 und 12 Monate dürfte es bei Schwellenländern einige gute Kaufgelegenheiten geben“, zitiert die Rating-Agentur Morningstar aktuell aus einem Gespräch mit Andrew Balls. Für den Pimco-Fondsmanager „gewinnen Emerging-Markets-Anleihen langsam wieder an Attraktivität“.
In der jüngsten Vergangenheit habe er sich bei Investitionen in den Schwellenländern zwar eher zurückgehalten. Insbesondere Positionen in Brasilien und China wurden verkauft. Der bald zu erwartenden Zinsanhebung durch die US-Notenbank Fed sieht er aber gelassen entgegen, obwohl dies viele seiner Berufskollegen anders sehen.
„Inflation größte Gefahr für Rentenmarkt“
Einen Abverkauf wie vor zwei Jahren, als die Fed das Ende ihres „Quantitative Easing“ verkündete, erwartet Balls in den kommenden Monaten nicht. Das größte Risiko für den Rentenmarkt sieht er stattdessen in der Inflation. Wenn die Preise in den nächsten Jahren stärker steigen als erwartet, „sähe es für Anleihen nicht gut aus“.
„Dieses Szenario ist für uns zwar nicht sehr realistisch, aber dennoch existent“, so Pimco-Rentenchef Balls. Zu erwarten sei auf Jahressicht stattdessen eine moderate Inflation. Für die Vereinigten Staaten beziffert er die Preissteigerung auf ungefähr 2 Prozent. Zwischen 1 und 1,5 Prozent seien es dagegen in Europa.
Von: Christian Hilmes
Quelle: DAS INVESTMENT.