SJB | Korschenbroich, 15.05.2014.
Gerade erst haben DAX und Dow Jones Mitte Mai neue Rekordhochs erreicht, doch eine echte Aufwärtsdynamik ist ausgeblieben. Kein Wunder, denn unter Bewertungsaspekten sind die großen internationalen Aktienindizes alles andere als günstig und haben weiter positive Wirtschafts- wie Unternehmensnachrichten bereits vorweggenommen. Während in Deutschland und den USA das Rückschlagspotenzial steigt, finden antizyklische Investoren im Schwellenländerbereich, und hier besonders im asiatischen Raum, attraktive Bewertungsniveaus und ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis vor. Der Fidelity Emerging Asia Fund A EUR (WKN A0NFGM, ISIN LU0329678253) vereint die wichtigsten aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften in einem einzigen Fonds und bietet Investoren damit einen unkomplizierten Zugang zu dieser aussichtsreichen Anlageregion.
FondsManager Teera Chanpongsang ist gebürtiger Thailänder und bereits seit zwanzig Jahren bei Fidelity Worldwide Investment beschäftigt. Der Asienexperte managt seinen Schwellenländerfonds von Hongkong aus und berücksichtigt in diesem die drei wichtigsten asiatischen Emerging-Markets-Regionen jeweils zu rund einem Drittel: Indien, China sowie die ASEAN-Staaten Indonesien, Malaysia, Thailand und die Philippinen. Doch auch in gerade erst entstehende Märkte wie Vietnam oder Sri Lanka kann der FondsManager investieren, sofern sich der Aktienmarkt dort entsprechend entwickelt. Durch den frühen Markteinstieg in diese Länder bieten sich hohe Kurspotenziale, wie Chanpongsang betont: „Ich widme mich den wirklich aufstrebenden Ländern Asiens und nicht denen, die bereits das Niveau von Industrienationen erreicht haben wie etwa Südkorea“, führt er aus. Der Asienkenner zeigt sich überzeugt davon, dass die Märkte der Emerging Asia-Region von langfristigen Wachstumstreibern profitieren. Hierzu zählt die gesunde demographische Struktur mit vielen jungen Menschen, deren Konsumfreude die Binnenkonjunktur stützt. Weitere Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung der Länder liefere der zunehmende Ausbau der städtischen Infrastruktur, so der FondsManager weiter.
Der Fidelity Emerging Asia Fund wurde am 21. April 2008 aufgelegt und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 409 Millionen Euro. Die Benchmark des Fonds stellt ein kombinierter Index aus 33,33% MSCI China; 33,33% MSCI India & Pakistan sowie 33,33% MSCI Malaysia, Indonesia, Thailand & Philippines dar. Seit seiner Auflegung ist es dem Fidelity-Produkt mit seiner ausgewogenen Kombination asiatischer Schwellenländer nachhaltig gelungen, diesen Vergleichsindex zu übertreffen. Die kumulierte Performance von +23,3 Prozent auf Eurobasis liegt klar oberhalb derjenigen der Benchmark von +15,2 Prozent. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie des FondsManagements im Detail aus?
FondsStrategie. Bottom-up-Ansatz. Praktiziert.
Der Fidelity Emerging Asia Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert hierzu mindestens 70 Prozent des FondsVermögens in Aktien von Unternehmen, die ihren Hauptsitz in den Emerging Markets Asiens haben oder dort einen überwiegenden Teil ihrer Geschäftstätigkeit ausüben. Die entsprechenden Länder müssen dem MSCI Emerging Markets Asia Index gemäß als Schwellenländer klassifiziert sein. FondsManager Teera Chanpongsang verfolgt einen Bottom-up-Ansatz und setzt für seine Portfoliozusammenstellung auf eine gründliche Fundamentalanalyse. An die Länder- und Sektorengewichtung der Benchmark ist er nicht gebunden, sondern nimmt vielmehr eine individuelle Titelselektion vor. Im Rahmen seiner Stockpicking-Strategie sucht Chanpongsang insbesondere nach Unternehmen, die unter ihrem inneren Wert notieren. Dies können Aktien sein, bei denen eine positive Veränderung der Fundamentaldaten noch nicht in den Kurs eingepreist ist oder der Markt das Wachstumspotenzial nicht voll erkennt. Das besondere Augenmerk des Thailänders gilt attraktiv bewerteten Aktien von Unternehmen, die Restrukturierungsprozesse durchlaufen oder kurz vor einem Turnaround stehen. Um seine Anlageentscheidungen fundamental abzusichern, nimmt der Asienexperte regelmäßige Treffen mit Unternehmensvertretern vor. Wie ist sein FondsPortfolio im Einzelnen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. Indien. Führend.
In der Länderallokation des Fidelity Emerging Asia Fund liegt Indien mit 36,20 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Knapp dahinter folgt die Volksrepublik China, die 31,60 Prozent der Bestände auf sich vereint. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung des Schwellenländerfonds liegt Indonesien mit 8,90 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus Malaysia besitzen einen Portfolioanteil von 7,90 Prozent, Dividendentitel aus Thailand sind mit 6,40 Prozent gewichtet. FondsBestände auf den Philippinen (4,60 Prozent) und in Hongkong (2,80 Prozent) runden das Länderportfolio des Emerging-Markets-Produktes ab. Hinzu kommen weitere asiatische Schwellenländer (0,9 Prozent) sowie in den USA (0,6 Prozent) sowie in Singapur (0,1 Prozent) beheimatete Unternehmen, deren Geschäftsschwerpunkt im Bereich der asiatischen Emerging Markets liegt.
Welche Sektorengewichtung nimmt FondsManager Chanpongsang vor? In der Branchenallokation des Fidelity-Fonds liegen Finanztitel mit 33,90 Prozent Anteil auf dem ersten Platz. Der Technologiesektor bringt es auf einen Anteil von 15,50 Prozent, Aktien aus dem Bereich zyklischer Konsumgüter sind mit 12,20 Prozent im Portfolio vertreten. Durchschnittlich stark ist die Gewichtung des asiatischen Schwellenländerfonds bei Industrietiteln (9,50 Prozent) sowie bei Aktien, die dem Sektor nichtzyklischer Konsumgüter zuzuordnen sind (7,40 Prozent). Das Branchenengagement im Bereich der Energietitel liegt bei 5,20 Prozent, Versorger stellen 5,00 Prozent des FondsVermögens dar. Mit 4,90 Prozent ist der Gesundheitssektor im FondsPortfolio repräsentiert. Kleinere Bestände im Bereich der Grundstoffe (4,10 Prozent) sowie bei Telekommunikationsdienstleistern (2,30 Prozent) komplettieren die Sektorenverteilung des Fidelity-Fonds, der seine Anlagen über 90 Einzeltitel breit diversifiziert. Bei den Einzelwerten liegt der chinesische Technologietitel Tencent Holdings auf Platz eins der Top 10, gefolgt von dem indischen Baufinanzierer Housing Development Finance. Auch IT-Firmen aus Indien sind mit Infosys sowie Tata Consultancy Services unter den zehn größten Wertpapierbeständen des asiatischen Schwellenländerfonds gut vertreten.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fidelity Emerging Asia Fund dem FTSE Emerging Asia Pacific All-cap Index als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem breit gestreuten Aktienindex für asiatische Schwellenländer zeigt eine ausgeprägte Übereinstimmung. Mit 0,89 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für ein Jahr fällt sie mit 0,78 etwas geringer aus. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark verläuft weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,79, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,61 an. Damit haben sich mittelfristig 21 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 39 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Chanpongsang zuletzt eine stärker individuelle Länder- und Sektorengewichtung verfolgte. Der Tracking Error des Fidelity-Fonds liegt für drei Jahre bei moderaten 5,78 Prozent, auf ein Jahr legt die Spurabweichung auf 7,56 Prozent zu. Auf welche Schwankungen muss sich der FondsAnleger einstellen?
FondsRisiko. Beta. Moderat.
Der Fidelity Emerging Asia Fund hat für den letzten Dreijahreszeitraum mit 14,14 Prozent eine minimal erhöhte Schwankungsbreite im Vergleich zum Referenzindex aufzuweisen, der es auf eine Volatilität von 13,99 Prozent bringt. Über ein Jahr fällt die Differenz zwischen aktiv gemanagtem Aktienfonds und passiver Benchmark merklich größer aus: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 14,36 Prozent und liegt damit rund 2,5 Prozentpunkte oberhalb der Schwankungsbreite des FTSE Emerging Asia Pacific All-cap Index, der eine Volatilität von 11,84 Prozent an den Tag legt. Insgesamt ist die Risikostruktur des Fidelity-Fonds gemessen an der von der SJB gewählten Benchmark etwas ungünstiger, obwohl beide mit ihren Volatilitätswerten längerfristig nahezu gleichauf liegen.
Einen klaren Pluspunkt für das Risikoprofil des Fidelity-Fonds stellt das unter Marktniveau liegende Beta dar, das über drei Jahre einen Wert von 0,92 aufweist. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei 1,03 und zeigt damit, dass das asiatische Schwellenländerprodukt kurzfristig stärkeren Wertschwankungen als der breite Markt ausgesetzt war. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte führt zu erfreulichen Ergebnissen aus FondsSicht: Die Risikokennziffer liegt in 22 der letzten 34 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei Werte von zutiefst 0,77 an. Lediglich in 12 Fällen wurde eine höhere Schwankungssensitivität verzeichnet, die mit maximal 1,15 zudem schwächer ausgeprägt ist. Damit überwiegen in der Beta-Analyse die Vorteile für den Fidelity-Fonds, der sich in der Mehrheit der untersuchten Zeitperioden weniger volatil präsentiert. Welche Renditen können mit diesem Risikoprofil erwirtschaftet werden?
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Per 12. Mai 2014 hat der Fidelity Emerging Asia Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +1,60 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +0,53 Prozent p.a. entspricht. Trotz der nur leicht positiven Performance verfügt der Fidelity-Fonds damit über die klar bessere Wertentwicklung als der FTSE Emerging Asia Pacific All-cap Index: Die SJB-Benchmark wartet über drei Jahre mit einer Gesamtrendite von -3,13 Prozent auf Eurobasis auf, die einem Ergebnis von -1,05 Prozent p.a. gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung erhält sich der Renditevorsprung des Fidelity-Fonds zum gewählten Referenzindex: Mit einer Jahresrendite von -8,80 Prozent fällt die Performance des Fidelity-Produktes erneut besser als die des FTSE-Vergleichsindex von -9,53 Prozent aus. In beiden untersuchten Zeiträumen konnte FondsManager Chanpongsang mit seiner Bottom-up-Strategie damit eine Mehrrendite zum breiten Markt erzielen. Wie schlägt sich dies in den Alpha-Werten des Asien-Fonds nieder?
Das Alpha des aktiv gemanagten FondsProduktes liegt über drei Jahre bei 0,13 und befindet sich damit im grünen Bereich. Kaum schwächer präsentiert sich die Kennzahl auf Jahressicht mit 0,12. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der asiatische Schwellenländerfonds mehrheitlich erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 21 der untersuchten 34 Perioden gab es ein positives Alpha bis 0,54 in der Spitze zu verzeichnen, dem stehen 13 Perioden mit negativen Alpha-Werten bis zutiefst -0,31 gegenüber. Die häufiger anzutreffenden und zudem in ihrer Ausprägung stärkeren Intervalle mit einem positiven Alpha führen dazu, dass der Fidelity-Fonds im Renditevergleich vorne liegt. Das Stockpicking von Schwellenländerexperte Chanpongsang war offensichtlich erfolgreich, wie auch die Information Ratio von 0,28 über drei Jahre demonstriert: Das Rendite-Risiko-Profil des Fidelity-Fonds überzeugt, die eingegangenen Risiken sind durch den erzielten Performancevorsprung gerechtfertigt.
SJB Fazit. Fidelity Emerging Asia Fund.
Mit dem Fidelity Emerging Asia Fund können Anleger in die aussichtsreichsten Wachstumsmärkte Asiens investieren, und zwar in die bereits bekannteren wie Indien oder China genau wie in die erst entstehenden wie Vietnam oder die Philippinen. Das von FondsManager Chanpongsang nach dem Bottom-up-Ansatz zusammengestellte Portfolio mit seiner flexiblen Branchengewichtung ermöglicht es dem entdeckungsfreudigen Investor, das ganze Potenzial dieser aufstrebenden Märkte zu nutzen. Die seit FondsAuflage erzielte Mehrrendite spricht für sich – eine ausgewogene Kombination der wichtigsten asiatischen Schwellenländer für das antizyklische Depot!
Fidelity. Hintergründig.
Die US-amerikanische FondsGesellschaft Fidelity wurde 1946 gegründet. Publikumsfonds in Deutschland: 149. Deren verwaltetes Vermögen: 12,1 Milliarden Euro. Zu Umsatz und Gewinn keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter weltweit: 6.000, davon 300 in Deutschland. Geschäftsführer: Dr. Klaus Mössle, Dr. Hans-Jörg Frantzmann, Andreas Feiden, Claude Hellers. Stand: 30.06.2013. SJB Abfrage: 15.05.2014.