Wie schätzt Dr. Christoph Bruns von der LOYS AG den Marktausblick für 2016 ein?

teaser_fondsverwalter-loys_christoph_bruns_300_200
Dr. Christoph Bruns, FondsManager des LOYS Global P

Die LOYS AG mit ihrem deutschen Stammsitz im niedersächsischen Oldenburg ist FondsInvestoren als eine auf das Aufspüren unterbewerteter Aktien spezialisierte, an den Prinzipien des Value-Investments orientierte FondsBoutique bekannt. Wie schätzt die FondsGesellschaft den Marktausblick für das bislang sehr turbulente Anlagejahr 2016 ein, sieht sie eine fortgesetzte Korrekturbewegung oder gar einen Crash am internationalen Aktienmarkt heraufziehen? Dr. Christoph Bruns, FondsManager des weltweit investierenden LOYS Global P (WKN 926229, ISIN LU0107944042) gibt eine Markteinschätzung aus erster Hand und zeigt zugleich, wo auch in Zeiten rückläufiger Notierungen am Aktienmarkt noch attraktiv bewertete Titel für Langfristinvestoren zu finden sind.

Den deutschen Aktienindex DAX sieht FondsManager Dr. Christoph Bruns nicht erst seit dem Kursrutsch vom Jahresanfang, sondern eigentlich bereits seit den Höchstkursen von April 2015 in einer Korrekturbewegung gefangen. Dort hatte das wichtigste Kursbarometer für den deutschen Aktienmarkt seinen bisherigen Höchststand von 12.391 Punkten erreicht, während es aktuell im Bereich der 9.400-Punkte-Marke herumdümpelt – ein Minus von knapp 24 Prozent in weniger als zwölf Monaten. Bedenklich für den Marktstrategen Bruns ist dabei insbesondere der Umstand, dass der DAX im Vergleich zu den anderen großen internationalen Börsenindizes bereits überdurchschnittlich stark verloren hat – per Ende Februar sind es über 13 Prozent seit Jahresbeginn.

Was ist Dr. Christoph Bruns zufolge der Hauptgrund dafür? Der FondsManager des LOYS Global P bemängelt, dass besonders die Indexschwergewichte wie beispielsweise Deutsche Telekom oder die Deutsche Bank meilenweit von ihren ehemaligen Höchstständen entfernt sind. Ähnliches gilt für die Aktien von Volkswagen oder dem kriselnden Energieversorger RWE. In einem solchen Umfeld falle es einem Markt naturgemäß schwer, alte Höchststände wieder in Angriff zu nehmen oder auch nur überdurchschnittlich zu performen. Die Konsequenz für die Aktienstrategen von LOYS: Eine Titelauswahl nach Stockpicking-Prinzipien und auf der Basis fundamentaler Bottum-up-Analyse ist erforderlich, um unter diesen Bedingungen attraktive Renditen zu erzielen.

Dass langfristig orientierte Investoren trotz angeschlagener Aktienmärkte nicht um die Anlage in Dividendentiteln herumkommen, zeigt ein Vergleich der Dividendenrendite des DAX mit der Umlaufrendite, also der durchschnittlichen Verzinsung der am Markt befindlichen deutschen Staats- und Unternehmensanleihen. Während die Umlaufrendite noch unter die 0,10-Prozent-Marke abgesackt ist und in Bälde sogar negatives Terrain testen dürfte, können Anleger sich bei den im DAX enthaltenen deutschen Unternehmen immer noch über eine Dividendenrendite von rund 3,0 Prozent freuen. Für LOYS-FondsManager Dr. Bruns ist die Konsequenz klar: Investoren kommen nicht um Aktieninvestments herum, da im Anleihesektor praktisch nichts mehr zu holen ist.

Wie sieht der Marktexperte die Entwicklung im Rohstoffsektor, wo es gerade zu Jahresbeginn 2016 ganz erhebliche Kurseinbußen gab? FondsManager Bruns sieht die Rohstoffbaisse kurz vor ihrem Ende, auch wenn er naturgemäß keine exakte Prognose für den Wendepunkt zu liefern vermag. Klar aber sei, so betont der LOYS-Marktstratege: Der Tiefpunkt des Preisverfalls im Rohstoffsektor sei „sehr nahe“, die Chancen überwiegen mittlerweile die Risiken. Dies gelte insbesondere für den Goldpreis, so Bruns weiter, wo das Schlimmste mit Sicherheit vorbei sei. Größere Sorgen bereitet Bruns hingegen die Situation der Ölförderländer, die durch den massiven Ölpreisrutsch „rezessiv und instabil“ geworden sind. Russland und Saudi-Arabien, aber auch Brasilien und Venezuela zählt er zu den möglichen Krisenherden des laufenden Jahres 2016. In gleichem Maße bedenklich ist für den Marktexperten die Wachstumsabflachung in China, die zudem mit einer Yuan-Abwertung und einem empfindlichen Rückgang der Devisenreserven einhergeht. Auch eine neue Bankenkrise ist für Bruns keineswegs ausgeschlossen, wobei die italienischen Geldhäuser, die Deutsche Bank sowie die Royal Bank of Scotland für ihn das größte Krisenpotenzial bergen.

Was können Anleger angesichts der angeschlagenen Aktienmärkte, unsicherer Wachstumsaussichten und multipler globaler Krisenherde tun? Aus Sicht der LOYS AG bleiben Aktieninvestments in ausgesuchte Value-Titel in der aktuellen Situation erste Wahl, können jedoch auch in einer defensiveren Variante getätigt werden. Neben dem LOYS Global (WKN 926229, ISIN LU0107944042) hat die FondsBoutique aus Oldenburg zu diesem Zweck den LOYS Global L/S (Long Short) (WKN A1JRB8, ISIN LU0720541993) aufgelegt, der die bewährte Value-Strategie des weltweit anlegenden LOYS-Produktes mit einer Absicherungsstrategie kombiniert, um in fallenden Märkten keinem so hohen Drawdown ausgesetzt zu sein.

Ziel des von Bruns als „defensiver Aktienfonds mit Sicherheitsnetz“ bezeichneten FondsProduktes ist eine Rendite zwischen 3,0 und 6,0 Prozent bei größtmöglicher Kursstabilität, während der LOYS Global mit seiner Renditeerwartung von 6,0 bis 10,0 Prozent stärker schwankt und in einer volatilen Börsenphase den größeren Kursrücksetzer zu verzeichnen hat. Investoren sind aufgefordert, je nach Risikoneigung eines der beiden Produkte für sich auszuwählen – die Anlage in unterbewertete Qualitätsunternehmen, die renditestarke und dynamische Sachwerte verkörpern, ist nach Auffassung des LOYS-FondsManagements aber im aktuellen Börsenumfeld ohne Alternative!

Siehe auch

FondsAnalyse: SJB FondsEcho. Magna New Frontiers Fund G EUR (WKN A1W8A6, ISIN IE00BFTW8Z27).

Aktien aus den Grenzmärkten starteten überwiegend erfolgreich ins neue Jahr, wobei sich die Börsen in Vietnam sowie in Saudi-Arabien positiv hervortaten – beides Länder, die im Magna New Frontiers Fund von FondsManager Stefan Böttcher überdurchschnittlich hoch gewichtet sind. Als Folge dieser geographischen Positionierung konnte der Grenzmärkte-Fonds eine Outperformance zum MSCI Emerging Markets von 8,1 Prozent …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert