Im Juni gerieten Goldminenaktien kräftig unter Abgabedruck, parallel zu ebenfalls nachgebenden Notierungen bei dem gelben Edelmetall. Rohstoffstratege Markus Bachmann sieht in der teils übertriebenen Marktreaktion auf die jüngste Fed-Sitzung den Hauptgrund für die Kursentwicklung. In diesem angespannten Marktumfeld verlor der Craton Capital Precious Metal Fund (WKN A14S65, ISIN LI0214430949) im Berichtszeitraum 13,6 Prozent, entwickelte sich aber besser als seine Benchmark, die 13,9 Prozent einbüßte. Trotz des Einbruchs nach der jüngsten FOMC-Sitzung bleibt für das zweite Quartal insgesamt noch eine positive Rendite von +2,6 Prozent auf FondsEbene. Craton-FondsManager Bachmann analysiert in seinem Monatsbericht die aktuelle Lage im Edelmetallsektor und bringt alle FondsInvestoren der Strategien SJB Substanz und SJB Surplus auf den neuesten Stand.
Unsere wichtigsten Beobachtungen für den Berichtszeitraum
Das wichtigste Ereignis für die Finanzmärkte im Juni war zweifellos das Ergebnis der FOMC-Sitzung. Der Markt hat so reagiert, als sei die Zinserhöhung 2023 bereits beschlossene Sache. Mehrere Mitglieder des Ausschusses plädieren sogar dafür, die Zinserhöhungen vorzuziehen. Dies erschütterte die Aktien- und Rentenmärkte und versetzte Rohstoffen und insbesondere Edelmetallen einen kräftigen Schlag. Wenn man allerdings genau hinhört, betont Fed-Chef Jerome Powell immer die Flexibilität der Geldpolitik. Gold verlor am Tag nach der Sitzung 90 US-Dollar pro Unze. Aus unserer Sicht sind die Marktreaktionen völlig überzogen. Der Median bleibt bis 2022 auf dem Tiefpunkt, mit nur 2 Anstiegen bis Ende 2023. Dies ist im Vergleich zu historischen Werten immer noch sehr akkommodierend. Wir gehen davon aus, dass die Realzinsen für Gold viel wichtiger sind als die Nominalzinsen, daher ist die Inflationsentwicklung zu beobachten. Die Debatte um die Inflation wird derzeit kontrovers geführt, mit guten Argumenten auf beiden Seiten – ob die Inflation länger hoch bleiben wird oder die aktuellen hohen Niveaus nur vorübergehend sind und bald nachlassen werden. In welche Richtung das Pendel auch schwingt, wir erwarten, dass die Realzinsen noch lange niedrig bleiben und damit Edelmetalle unterstützen werden. Auch vom weltweiten Trend des Gelddruckens wird Gold weiter profitieren.
Ein weiterer wichtiger Diskurs wird derzeit zu der Auswirkung der Basel-III-Regeln auf den Goldpreis geführt. Gold wird nach den neuen Regeln in den Bankbilanzen einen höheren Status erhalten. Einige Marktbeobachter erwarten einen Liquiditätsengpass bei physischem Gold, der bis zum Jahresende zu deutlich höheren Preisen führen wird. Andere Stimmen gehen davon aus, dass der Effekt vernachlässigbar sein wird. Die Regeln sind gerade in Kraft getreten, daher werden die kommenden Monate und Quartale das Ergebnis zeigen. Die unterstützenden Argumente für einen höheren Goldpreis sind unverändert intakt.
Der Craton Capital Precious Metal Fund
Der Fonds verlor im Berichtszeitraum -13,6%, seine Benchmark -13,9%. Trotz des Einbruchs nach der jüngsten FOMC-Sitzung erzielte der Fonds im zweiten Quartal noch eine positive Rendite von +2,6 %. Im April und Mai profitierte der Edelmetallsektor stark von den anhaltend unterstützenden mittel- bis langfristigen Treibern für Gold. Diese Argumente sind unverändert und stützen unserer Ansicht, dass das Aufwärtspotenzial die Abwärtsrisiken für Edelmetallaktien stark überwiegt. Wir sehen den Sektor unverändert als eine sehr attraktive Anlagemöglichkeit an.