Stell Dir vor das Volk wählt, und den Präsidenten interessiert das nicht. Tucholsky dreht sich im Grab um und auch der Rest der Welt ist, freundlich ausgedrückt, irritiert. Doch alles wird gut: der Impfstoff ist da!
Beginnen wir mit den guten Nachrichten: das deutsche Unternehmen BioNTech hat einen vielversprechenden Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt und Hersteller wie Pfizer loten bereits ihre Produktionskapazitäten aus. Damit ist die Pandemie noch nicht zu Ende, aber es gibt einen Hoffnungsschimmer. Und auch schon Regeln, wer zuerst geimpft werden soll. Bis wir alle durchgeimpft sind, werden bestenfalls Monate vergehen. Die Börsen weltweit schert das wenig, sie sprangen zu Beginn dieser Woche teilweise auf Mehrjahreshochs und die Stimmung besserte sich merklich. Gute Nachrichten für Anleger und ein Argument für langfristigen Aktienbesitz!
Ein paar Dämpfer gibt es dennoch. So sympathisch und neu das designierte Führungsduo daherkommt, die Wahlmänner stimmen erst am 14. Dezember über den 46. US-Präsidenten ab. Sollten bis dahin in einigen Staaten die Stimmen nicht mit einem zuverlässigen Ergebnis ausgezählt worden sein, so können die Bundesstaaten bestimmen. Hier versucht der Amtsinhaber Trump noch zu punkten. Und auch so gibt er alles dafür, sämtliche Behörden mit „seinen“ Leuten zu besetzen, wie zuletzt die Pentagonspitze. Innenpolitisch existiert die Spaltung in den USA weiter, vielleicht vertiefen sich die Gräben zwischen den Wählergruppen auch noch. Bewaffnete vor Wahlbüros sind zumindest kein Zeichen für Entspannung und Kompromissbereitschaft.
Langfristig ist aber ein Präsident Biden sehr wahrscheinlich. An einigen Positionen wird auch dieser festhalten, vor allem im Bezug auf die Nato und auf China ist wenig Neues zu erwarten. Aber der Ton wird sicher versöhnlicher. Hoffen wir auf seine Fähigkeiten als Heiler, wie er seine Aufgabe selbst bezeichnet. Und darauf, dass die Amerikaner es mit Barack Obama halten:
„Die Abwesenheit von Hoffnung kann eine Gesellschaft von innen verwesen lassen!“
Mit dem heutigen Freitag, den 13., verstreicht auch wieder ein wichtiges Datum bei den Brexitverhandlungen. Die wenige Zeit, die noch bleibt, wird schwer ausreichen, um die offenen Themen zu lösen.
Insgesamt haben sich aber in den letzten zwei Wochen die langfristigen Vorzeichen gebessert. Die SJB Strategien konnten dementsprechend zulegen und wir haben begonnen, die Cashreserven in den Geldmarktfonds wieder zu investieren. Dabei konzentrieren wir uns weiterhin auf die Themen Gesundheitswesen, Technologie, Konsum und Nachhaltigkeit. Sowie bei den Schwellenländern auf Asien. Auch Goldminen werden weiter eine wichtige Rolle in den Portfolios spielen. Im folgenden Chart können Sie, wie schon letzte Woche, anhand einiger Fonds aus der Strategie Surplus sehen, wie sich diese Themen weiterentwickelt haben.
Sie haben Fragen zu unserer Markteinschätzung, zu den Strategien oder Verbesserungsvorschläge? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Mail. Sie erreichen uns telefonisch unter 02182-852-0 oder per Mail über fonds@sjb.de.
Herzlichst,
Sebastian Zimmermann
Leiter Investment und Research
SJB FondsSkyline 1989