Im Mai konnten europäische Hochzinsanleihen die gute Entwicklung seit Jahresbeginn fortsetzen. Der deutliche Hinweis der EZB, über Zinsesenkungen und andere Instrumente die Wirtschaft stützen zu wollen, trug insbesondere dazu bei.
Dies galt für alle Bonitäten, von CCC bis hin zu BB, unterstützt durch die positive Entwicklung von Staatsanleihen. In der zweiten Monatshälfte bremsten verhaltene Wirtschaftszahlen diese Bewegung. Die Credit Spreads für Staatsanleihen der Peripherie nahmen zwischenzeitlich entsprechend zu, bevor eine Annäherung der Zinsniveaus stattfand. Ähnliches konnte bei Bankanleihen beobachtet werden.
Darüber hinaus beschäftigte die geopolitische Situation zwischen der Ukraine und Russland sowie die Wahlen zum Europaparlament und in Indien die Anleger.
Die Unternehmensdaten fielen bis auf wenige Ausnahmen gut aus, vor allem Firmen mit Kerngeschäft in den entwickelten Märkten konnten eine zyklische Erholung aufweisen. Solche mit starker Ausrichtung auf Rohstoffe litten unter der Lage in den Schwellenländern.
Im Bereich der Telekommunikationsunternehmen stellte der harte Wettbewerb und Preiskampf die größte Herausforderung dar. Die Gewinnmeldungen lagen im Rahmen der Erwartungen; auch Industrie und Dienstleister zeigten sich stabil und konnten die Margen leicht anheben.
Insbesondere Übernahmen und Börsengänge waren wichtige Themen. Der irische Telefonanbieter Eircom und das schwedische Kabelunternehmen Com Hem arbeiten beide a, Markteintritt, was sich auf die Qualität der Anleihen positiv auswirkt.
Neue Anleihen wurden ebenfalls erfolgreich begeben. Beispiele sind die Refinanzierung von Matalan, einem britischen Einzelhändler und die Markteintritte der beiden Industrieunternehmen Constellium aus Frankreich und Heat-Exchange aus Deutschland.
Ausblick
Das Marktklima ist über die letzten Monate unverändert geblieben. Die wirtschaftliche Aktivität hat sich leicht verbessert, wobei der Anstieg moderat ausfiel. Es gibt aktuell nur geringe Anzeichen von Inflation und dies wird erstmal auch so bleiben. Für Unternehmensanleihen und vor allem Hochzinsanleihen stellt dies ein gutes Umfeld dar.
Unternehmen profitieren von der leichten wirtschaftlichen Erholung und relativen Stabilität. Die Berichtssaison verlief gut und Fremdkapitalquoten sowie Zinssätze haben sich etwas verbessert. Es gibt weiterhin mehr Auf- als Abwertungen. Wir erwarten, dass sich Unternehmen weiterhin zu günstigeren Zinsen refinanzieren und somit ihre Kreditkosten senken werden. Auch der Cashflow fällt positiv aus, so dass die Pleiten weiter auf einem niedrigen Stand bleiben sollten.
Risiken stellen die geopolitischen Spannungen in den Schwellenländern sowie die Unsicherheit im Zusammenhang mit weiteren fiskalischen Sparmaßnahmen in der Eurozone dar.