SJB | Korschenbroich, 04.05.2022.
Im ersten Quartal des neuen Börsenjahres 2022 kam es zu einer deutlichen Stimmungseintrübung an den internationalen Finanzmärkten. Nicht nur der Beginn des neuen Zinsanhebungszyklus durch die US-Notenbank Fed und die rapide steigenden Inflationszahlen wirkten sich negativ auf die Aktienmärkte aus, sondern auch von der geopolitischen Lage gab es erhebliche Störfeuer. Die Invasion der Ukraine durch Russland sorgte für massive Verwerfungen an den Rohstoffmärkten, einen steilen Anstieg der Energiepreise sowie eine Störung zahlreicher globaler Lieferketten. In der Konsequenz rutschte der deutsche Leitindex DAX zeitweise unter die 13.000-Punkte-Marke ab und büßte im Berichtsquartal 9,25 Prozent ein, während sich der Dow Jones Industrial Average etwas stabiler präsentierte und 4,57 Prozent schwächer notierte. In diesem angespannten Marktumfeld zeigte sich die FondsStrategie SJB Substanz vergleichsweise stabil und verzeichnete im ersten Quartal eine leicht negative Kursentwicklung von -2,09 Prozent. Damit entwickelte sich die vermögensverwaltende Strategie klar besser als die Morningstar-Benchmark Mischfonds EUR ausgewogen – Global, die eine Performance von -4,59 Prozent in Euro generierte.
Das relativ gute Abschneiden der FondsStrategie SJB Substanz wurde durch die schon vor Beginn der Krisensituation aufgebauten Bestände im Bereich der Rohstoffaktien und Goldminenfonds ermöglicht. Als Konsequenz des Kriegsausbruchs und begünstigt durch die westlichen Sanktionen gegen Russland kam es zu steil anziehenden Kursnotierungen im Rohstoffsektor, die sich entsprechend positiv auf die Performance des Craton Capital Global Resources Fund auswirkten: Der in SJB Substanz enthaltene Fonds für Rohstoffaktien erzielte ein attraktives Plus von +12,86 Prozent über das erste Quartal 2022 und war damit erfolgreichste Einzelposition der Strategie. Zugleich führte die hochgradig gesteigerte Unsicherheit bei Investoren zu einer Flucht in Edelmetalle und Gold als „sicherer Hafen“, wovon wiederum der Craton Capital Precious Metal Fund profitierte: Der von Marktstratege Markus Bachmann kenntnisreich gemanagte Fonds, der seit jeher ein Basisinvestment der Strategie SJB Substanz bildet, legte in dem volatilen Börsenumfeld um +9,25 Prozent zu und trug mit seinen Kursgewinnen zu dem insgesamt attraktiven Performanceergebnis der FondsStrategie bei. Als dritter großer Gewinner der angespannten Marktsituation im ersten Quartal 2022 präsentierte sich der auf internationale Value-Titel fokussierte Long Term Investment Fund (SIA) – Classic, der mit seiner starken Gewichtung günstig bewerteter Energieaktien goldrichtig lag. Die hohen Kurssteigerungen der im Portfolio enthaltenen Unternehmen aus der Öl- und Gasbranche führten bei dem global anlegenden Aktienfonds zu einem deutlichen Plus von +10,86 Prozent im ersten Quartal.
Von der angeschlagenen Verfassung der internationalen Börsen überdurchschnittlich betroffen war der Pictet Global Megatrend Selection Fund, der mit seinem Fokus auf die vergleichsweise stark korrigierenden Technologietitel eine negative Wertentwicklung von -10,46 Prozent im ersten Quartal 2022 generierte. Auch die asiatischen Märkte, die durch das Wiederaufflammen der Corona-Pandemie in China und zurückgenommene Wachstumsprognosen belastet wurden, entwickelten sich im Berichtszeitraum unterdurchschnittlich – in der Konsequenz musste der Matthews Asia – Asia ex Japan Dividend Fund, dessen Gewichtung im Quartalsverlauf von 9,0 auf 5,0 Prozent abgesenkt wurde, über die letzten drei Monate eine Performance von -10,11 Prozent verbuchen. Kurseinbußen bei Wachstumsaktien sorgten bei dem sonst sehr stabilen Mischfonds Managed Profit Plus für ein Minus von 8,54 Prozent, was zu einer verstärkten Absicherung des Portfolios durch FondsManager Gregor Nadlinger führte.
Im ersten Quartal 2022 haben wir die Ausrichtung der Substanz-Strategie weiter optimiert und angesichts der sich abzeichnenden volatilen Börsensituation die Position im Goldminenfonds Craton Capital Precious Metal um 4,0 Prozent aufgestockt. Diese bereits Mitte Februar getroffene Entscheidung erwies sich im Nachhinein als perfekt getimed, konnten wir doch nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts von beschleunigten Kurssteigerungen der Goldminenaktien profitieren. Auch die Erhöhung der Cashquote von 17,0 auf 20,0 Prozent, die durch eine Aufstockung des ODDO BHF Money Market vorgenommen wurde, diente erfolgreich dazu, den Kursrücksetzer innerhalb des ersten Quartals abzufedern. Komplettiert wurde die tendenziell defensivere Aufstellung der FondsStrategie SJB Substanz durch die Erhöhung des Anteils des Long Term Investment Fund von 7,0 auf 10,0 Prozent, da wir eine Fortsetzung der Kursrally bei den im FondsPortfolio hoch gewichteten Energietiteln erwarten.
In Anbetracht der Fortsetzung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine, den negativen Konsequenzen steil gestiegener Energie- und Rohstoffpreise sowie der Störung wichtiger globaler Lieferketten erwarten wir im weiteren Jahresverlauf ein Andauern der eingetrübten Stimmung an den internationalen Kapitalmärkten. Zusätzliches Risikopotenzial entsteht durch stark zulegende Inflationszahlen, die Unsicherheit über das Ausmaß der geplanten Zinsanhebungen sowie sinkende Wachstumserwartungen. In diesem angespannten Marktumfeld setzen wir in der FondsStrategie SJB Substanz auf Sicherheit und Kapitalerhalt, weshalb wir die Liquiditätsquote auf dem hohen Niveau von 20,0 Prozent belassen. Wenn sich die Grundstimmung an den weltweiten Aktienmärkten nachhaltig verbessert, gibt uns diese Cashreserve die Möglichkeit, antizyklische Chancen in günstig bewerteten Investmentfonds zu nutzen und das eigene Marktexposure wieder zu erhöhen. Bis dahin favorisieren wir vor allem Substanz- und Valuetitel und sichern das Portfolio durch eine vergleichsweise hohe Gewichtung von Öl- und Gasunternehmen, Rohstoffproduzenten und Goldminenfonds ab.