Das Börsenjahr 2020 verzeichnete einen guten Start und wartete für Anleger bis Mitte Februar mit einer attraktiven Kursentwicklung auf: Sowohl der deutsche Aktienindex DAX als auch der MSCI World erklommen neue Allzeithochs. Doch dann kam es zu einer deutlichen Eintrübung der Marktstimmung durch die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus: Im Zuge steigender Infektionszahlen sowie unabsehbarer wirtschaftlicher Folgen durch den globalen Shutdown wurde ein überaus schneller und scharfer Abverkauf ausgelöst, der sich über sämtliche Anlageklassen erstreckte und weder Aktien, noch Anleihen oder Rohstoffe verschonte. Angesichts der heftigen Kurskorrektur war auch für die FondsStrategie SJB Surplus eine negative Wertentwicklung unvermeidlich. Mit einer Performance von -17,90 Prozent entwickelte sich die Strategie im ersten Quartal 2020 gleichwohl besser als viele der großen Aktienindizes weltweit, die zeitweise um mehr als 30 Prozent abrutschten, bevor zum Quartalsende eine leichte Gegenbewegung einsetzte.
Die vergleichsweise attraktive Wertentwicklung der FondsStrategie SJB Surplus wurde auch dadurch ermöglicht, dass wir schon im Vorfeld der Corona-Krise Gewinnmitnahmen getätigt und rechtzeitig Geldmarktfonds ins Portfolio aufgenommen haben. Den größten positiven Performancebeitrag zur FondsStrategie SJB Surplus lieferte der Assenagon Alpha Volatility, der mit seiner Volatilitätsstrategie von der aktuellen Börsensituation stark profitierte. Der Fonds, der seine Erträge durch die Ausnutzung der Volatilitätsdifferenzen zwischen Indizes und den darin enthaltenen Einzelaktien erzielt, konnte attraktive Kursgewinne durch die deutlich gestiegene Volatilität an den Märkten generieren. Mit einer Kursentwicklung von +22,00 Prozent gehört er zu den am besten performenden Publikumsfonds des ersten Quartals und schaffte es, die Folgen des Corona-Kursrutsches für die Strategie Surplus abzumildern. Schon im Februar hatten wir den Invesco Morningstar US Energy Infrastructure ETF verkauft und gegen den DPAM Equities NewGems Sustainable in der Cleanshare-Tranche getauscht. Dahinter stand die Überlegung, dass Technologie-Aktien mit einem Nachhaltigkeitsansatz langfristig höhere Erträge erwarten lassen als Pipeline-Aktien aus dem Energie-Segment. Zudem haben wir Sektoren nachgekauft, die von der aktuellen Situation profitieren, darunter Goldminenaktien und HealthCare-Titel. Auch krisenresistente Aktien aus dem Konsumgüter-Bereich sowie Biotech- und Technologiewerte wurden zuletzt aufgestockt, so dass diese nun einen vergleichsweise hohen Anteil in den Strategiedepots besitzen.
Im Umfeld der aktuellen Börsenturbulenzen rund um die Corona-Krise wurden in der SJB-FondsStrategie Surplus die folgenden Umschichtungen vorgenommen: Um der gesteigerten Volatilität entgegenzuwirken und für Stabilität in den Kundendepots zu sorgen, haben wir den Goldminenanteil im Portfolio erhöht. Die Aktien von Goldproduzenten profitierten in der Vergangenheit jeweils überdurchschnittlich vom Anstieg der „Fluchtwährung“ Gold in Krisenzeiten, und auch diesmal erwarten wir, dass sich das gelbe Edelmetall als Stabilitätsanker bewähren wird. Im Portfolio wurde deshalb der Pictet Indian Equities in den Bakersteel Precious Metals Fund D EUR getauscht. Nachdem sich die gesteigerte Marktvolatilität auch Mitte März fortsetzte, wurden weitere Stabilisierungs- und Sicherungsmaßnahmen innerhalb der SJB FondsStrategie Surplus durchgeführt: So haben wir aufgrund der vorherrschenden Unsicherheit in Bezug auf das Ausmaß und die Folgen der Corona-Krise den Mischfonds Bellevue BB Global Macro um 10 Prozent reduziert und den Betrag in den Geldmarktfonds ODDO BHF Money Market allokiert. Um das Verhältnis von Gebührenbelastung und Renditeaussichten in der Strategie zu verbessern, wurde zudem der DNB Technology Fund Retail A in die deutlich günstigere N-Tranche des Produkts getauscht.
Zum Quartalsende wurde das Risiko im Portfolio der Strategie SJB Surplus weiter reduziert und der Fokus auf Qualitätsaktien mit regelmäßigen Erträgen verstärkt. Dies erfolgte durch den Verkauf des Structured Solutions Next Generation Resources Fund sowie des Fidelity China Focus Fund, wobei im Gegenzug die resistenteren Nebenwerte im Matthews China Smaller Companies Fund auf 10 Prozent erhöht wurden. Anstelle des DNB Private Equity und des T. Rowe Price US Smaller Companies fanden mit dem Fidelity Global Consumer Industries Fund relativ konjunkturunabhängige Produzenten von Konsumgütern mit einer Gewichtung von 8,5 Prozent Eingang ins Portfolio. Die letzte Änderung betraf den Assenagon Alpha Volatility, der ein Opfer seines eigenen Erfolges wurde. Aufgrund gesteigerter Nachfrage wurde dieser für Neugeld geschlossen und musste deshalb aus der Strategie entfernt werden, was uns erfreulicherweise nahe des Höchstkurses gelang und einen attraktiven Ertrag in unsere Kasse spülte. In der Strategiegewichtung erhöhten wir dafür das Gesundheitswesen in Form des Nova Steady Healthcare auf 10 Prozent und passten die zu Sicherungszwecken eingegangene Position im Geldmarktfonds ODDO BHF Money Market auf 15 Prozent an.
Der aktuelle Marktausblick ist mit großen Unsicherheiten behaftet – in erster Linie werden die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie sowie deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft entscheidend sein. Die Folgen des Virus für die Börsen sind aktuell noch kaum abschätzbar, eine globale Rezession dürfte aber unvermeidlich sein. Aktuell sind wir mit unserer defensiveren Positionierung und der höheren Gewichtung von Geldmarktfonds sehr zufrieden, da sich so die Risikostruktur der Strategie verbessert hat und Gelder für Nachkäufe auf einem ermäßigten Kursniveau zur Verfügung stehen. Sobald sich eine erste Stabilisierung an den Märkten abzeichnet, sind wir bereit, in SJB Surplus wieder erhöhte Positionen in ausgewählten Aktienfonds einzugehen, wobei sich unser Fokus tendenziell auf Asien richtet: Dort, wo das Corona-Virus seinen Anfang nahm und die Börsen als Erstes in den Keller rauschten, dürfte auch die Erholungsbewegung beginnen – erste positive Anzeichen sind bereits jetzt sichtbar.