Das Börsenjahr 2020 verzeichnete einen guten Start und wartete für Anleger bis Mitte Februar mit einer attraktiven Kursentwicklung auf: Sowohl der deutsche Aktienindex DAX als auch der MSCI World erklommen neue Allzeithochs. Doch dann kam es zu einer deutlichen Eintrübung der Marktstimmung durch die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus: Im Zuge steigender Infektionszahlen sowie unabsehbarer wirtschaftlicher Folgen durch den globalen Shutdown wurde ein überaus schneller und scharfer Abverkauf ausgelöst, der sich über sämtliche Anlageklassen erstreckte und weder Aktien, noch Anleihen oder Rohstoffe verschonte. Angesichts der heftigen Kurskorrektur war auch für die FondsStrategie SJB Substanz eine negative Wertentwicklung unvermeidlich. Mit einer Performance von -20,89 Prozent entwickelte sich die Strategie im ersten Quartal 2020 gleichwohl besser als viele der großen Aktienindizes weltweit, die zeitweise um mehr als 30 Prozent abrutschten, bevor zum Quartalsende eine leichte Gegenbewegung einsetzte.
Die vergleichsweise attraktive Wertentwicklung der FondsStrategie SJB Substanz wurde auch dadurch ermöglicht, dass dort defensive und ausgewogene Mischfonds vergleichsweise hoch gewichtet waren. Schon im Februar hatten wir 5 Prozent der Strategie in den Managed Profit Plus, einen ausgewogenen Mischfonds mit hohen jährlichen Ausschüttungen, investiert. Weitere 4 Prozent flossen in den Starcapital Long/Short Allocator, einen flexiblen Mischfonds mit Absolute Return-Charakter, der auch bei fallenden Notierungen Gewinne erwirtschaften kann. Zudem haben wir über die letzten Monate hinweg die Qualität der Aktienunternehmen immer mehr in den Fokus gerückt und in solche Unternehmen und Branchen investiert, deren Geschäftsmodell in jeder Marktphase Gewinn abwirft. So wurden Sektoren nachgekauft, die von der aktuellen Situation profitieren, darunter Goldminenaktien und HealthCare-Titel. Auch krisenresistente Aktien aus dem Konsumgüter-Bereich sowie Technologiewerte haben wir zuletzt aufgestockt, so dass diese nun einen überdurchschnittlichen Anteil in den Strategiedepots besitzen.
Dies sind die verschiedenen Umschichtungen im Detail, die im Umfeld der aktuellen Börsenturbulenzen rund um die Corona-Krise in der SJB-FondsStrategie Substanz vorgenommen wurden: Um der gesteigerten Volatilität entgegenzuwirken und für Stabilität in den Kundendepots zu sorgen, haben wir den Goldminenanteil im Portfolio erhöht. Hierzu wurde der Flossbach von Storch – Multiple Opportunities in den Bakersteel Precious Metals Fund D EUR getauscht. In der Strategie SJB Substanz haben wir zudem reine Aktienfonds in ihrer Gewichtung reduziert, um so eine defensivere Aufstellung des Portfolios zu erreichen: Dies betrifft den nova Steady Healthcare sowie den Pictet Global Megatrend Selection und den ECP European Value, die um insgesamt 5 Prozent reduziert wurden. Der komplette Erlös wurde in den Geldmarktfonds ODDO BHF Money Market umgeschichtet. Auch die beiden Rentenfonds DNB High Yield und DPAM Higher Yield (zusammen 10 Prozent des Strategie-Volumens) fließen in diesen Geldmarktfonds, da wir den Verwerfungen im Sektor der Hochzinsanleihen aus dem Weg gehen wollen. Abgerundet wird die defensivere Positionierung der SJB FondsStrategie Substanz durch den teilweisen Verkauf des Mischfonds Bellevue BB Global Macro in Höhe von 5 Prozent.
Auf Grund der aktuellen Marktdynamik und den momentan nicht abzusehenden Folgen der Corona-Pandemie wurde Ende März das Risiko im Portfolio weiter reduziert und der Fokus auf Qualitätsaktien mit regelmäßigen Erträgen verstärkt. Dies erfolgte durch den Verkauf der Positionen Berenberg European Small Caps, ECP European Value sowie DNB Nordic Equities. Stattdessen wurden die resistenteren Mischfonds Starcapital Long/Short Allocator und Assenagon Multi Asset Conservative in ihrer Gewichtung auf 6 Prozent bzw. 10 Prozent erhöht. Des Weiteren fand der Mischfonds FVS Multiple Opportunities II mit 8 Prozent Eingang ins Portfolio, der die Kursturbulenzen im Zuge der jüngsten Börsenkorrektur überdurchschnittlich gut gemeistert hat.
Der aktuelle Marktausblick ist mit großen Unsicherheiten behaftet – in erster Linie werden die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie sowie deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft entscheidend sein. Die Folgen des Virus für die Börsen sind aktuell noch kaum abschätzbar, eine globale Rezession dürfte aber unvermeidlich sein. Aktuell sind wir mit unserer defensiveren Positionierung und der hohen Gewichtung von Geldmarktfonds und ausgewogenen Mischfonds sehr zufrieden, da sich so die Risikostruktur der Strategie verbessert hat. Sobald sich eine erste Stabilisierung an den Märkten abzeichnet, sind wir bereit, in SJB Substanz wieder erhöhte Positionen in ausgewählten Aktienfonds einzugehen, wobei sich unser Fokus tendenziell auf Asien richtet: Dort, wo das Corona-Virus seinen Anfang nahm und die Börsen als Erstes in den Keller rauschten, dürfte auch die Erholungsbewegung beginnen – erste positive Anzeichen sind bereits jetzt sichtbar.