Pressemitteilung T. Rowe Price: Reisenotizen aus Marokko

Bei der FondsAuswahl zählt die Unabhängigkeit vom Anbieter! T. Rowe Price | Baltimore, 18.12.2018
• Die geografische Lage und die Anbindung an den Euro verbinden Marokko mit Europa
• Exportgüter wie Phosphate, Textilien und elektrische Komponenten werden immer wichtiger
• Einige Unternehmen sind für Marktanteilsgewinne gut positioniert

Argentinien und Kuwait sind die beiden größten Ländergewichte im MSCI Frontier Markets Index. Beide sollen im Laufe der nächsten zwei Jahre in den MSCI Emerging Markets Index aufsteigen. „Wird dieses Upgrade tatsächlich umgesetzt, würde sich das Gewicht Marokkos im Frontier Markets Index auf 11,2 Prozent erhöhen. 

Damit wäre das nordafrikanische Land die Nummer Zwei der Grenzmärkte“, sagt Oliver Bell, Portfoliomanager des Frontier Markets Equity Fund von T. Rowe Price. „Unsere Frontier-Markets-Analysten Seun Oyegunle und Mark Lawrence haben Marokko kürzlich besucht, um sich ein Bild vor Ort zu machen und Vertreter einiger wichtiger börsennotierten Unternehmen zu treffen“, berichtet Bell.

Wirtschaft hat sich stabilisiert
Während die marokkanische Wirtschaft unter dem arabischen Frühling gelitten habe, schaffte das Land es besser als andere betroffene Staaten über vernünftige Reformen und durch die Machtentfaltung der Monarchie wieder auf die Beine zu kommen. Und obwohl es noch immer ein Doppeldefizit (Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit) gebe, hätten sich die Salden seit den Spitzenwerten von 2012 abgeschwächt. Dies sei von der Regierung unterstützt worden, indem sie infrastrukturgetriebenes Wachstum durch exportorientiertes Wachstum ersetzte. „Marokko ist es insbesondere gelungen, europäische Automobil- und Luftfahrthersteller anzuziehen. Diese Anstrengungen gingen einher mit dem Abbau von Subventionen und anderen Ineffizienzen in der Wirtschaft. Ein Nebeneffekt ist jedoch ein schwaches Verbraucherumfeld“, erläutert Bell. Während sich die marokkanische Wirtschaft stabilisiert habe, sei das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) volatil – ein Grund dafür sei die Landwirtschaft, die als wichtiger Wachstumstreiber gilt. „In diesem Jahr dürfte das Wachstum bei drei Prozent liegen und somit unterhalb der fünf Prozent-Marke, die Ökonomen für notwendig halten, um einen stabilen Hintergrund für die 35 Millionen Einwohner zu erhalten“, ergänzt er. Die ausländischen Direktinvestitionen lägen seit einem Jahrzehnt bei drei Milliarden US-Dollar und machten einen kleinen Teil der Zuflüsse aus. Die Regierung konzentriere sich indessen darauf, die exportorientierte Industrie wie die Automobil-, Luftfahrt- und Tourismusbranche weiter anzukurbeln. „Wenn dies gelingt, könnten Arbeitsplätze für hochqualifizierte und billige Arbeitskräfte geschaffen und dabei die engen Verbindungen zu Europa genutzt werden“, unterstreicht der Experte.

Export- und Konsumgüterkonzerne könnten Marktanteile gewinnen
„Unsere Analysten haben in Marokko Unternehmen aus verschiedenen Sektoren unter die Lupe genommen“, berichtet Bell. So trafen sich die Experten von T. Rowe Price gemeinsam mit einem Ökonomen der marokkanischen Zentralbank mit der Attijariwafa Bank. Nach den Gesprächen sei klar geworden, dass die Wachstumsraten in der gesamten Branche niedrig bleiben. Ein wesentlicher Grund dafür sei die geringe Kreditnachfrage. Andererseits gebe es einen positiven Trend im Hinblick auf die notleidenden Kredite, was künftig die Margen erhöhen dürfte. Weiterhin habe man sich mit dem Lebensmittelhändler Label Vie getroffen, der derzeit größten Position des T. Rowe Price Frontier Markets Equity Funds in Marokko. Der Händler betreibt 75 Filialen – der Großteil davon sind Carrefour-Supermärkte. Label Vie ist seit 2009 strategischer Partner des französischen Einzelhandelsunternehmens. Nach einigen Schwierigkeiten habe Label Vie den Turnaround geschafft. Das Management habe damit begonnen, neue Filialen zu eröffnen, geplant sind 15 bis 20 Eröffnungen pro Jahr. „Da der organisierte Einzelhandel in Marokko nur eine Marktdurchdringung von 15 Prozent aufweist, kann Label Vie von der Modernisierung des Sektors profitieren“, sagt Oliver Bell. Darüber hinaus trafen sich die Analysten von T. Rowe Price mit dem führenden Hafenbetreiber des Landes, Marsa Maroc, in das der Frontier Markets Equity Fund mit einer kleineren Position investiert ist. Das Unternehmen habe seit seinem Börsengang 2016 seine Kommunikation deutlich verbessert und von mehreren Infrastrukturprojekten profitiert, beispielsweise dem Windparkprojekt des Landes und einem Kohlekraftwerk, wo der Großteil der Materialien über die Häfen von Marsa importiert wurde. Der Hafenbetreiber verfügt über einen Containermarktanteil von 42 Prozent in Marokko. Dieser Markt soll durch die Verstärkung der internationalen Präsenz und des Angebots von Logistikdienstleistungen für ausgewählte Kunden ausgeweitet werden.

Chancen und Risiken im Blick
„Unser marokkanischer Besuch entsprach weitgehend unseren Erwartungen. Wir bleiben weiterhin mit einem Anteil von sechs Prozent gewichtet“, sagt der Portfoliomanager. Einerseits habe sich die Wirtschaft des Landes stabilisiert. Andererseits stagnierten die Wachstumsraten, da es an Katalysatoren mangele. „Dennoch haben wir noch spezielle Wachstumschancen gefunden, die uns auch im Hinblick auf Corporate Governance und Transparenz überzeugen. Wir haben unsere Position bei Label Vie ausgebaut und sehen uns zudem die Chancen und Risiken bei Marsa Maroc sowie noch weiteren Unternehmen genauer an“, erläutert Bell.

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Über T. Rowe Price
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