Pictet | Frankfurt, 05.11.2021.
Der US-Markt war einer der Spitzenreiter, wobei der S&P 500 ein neues Rekordhoch erreichte. Obwohl das Wachstum der Unternehmensgewinne seinen Höhepunkt erreicht hat und die Ergebnisse einiger grosser Unternehmen wie Apple und Amazon im dritten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind, bleibt die Gewinndynamik positiv. Etwa die Hälfte der amerikanischen Blue Chips hat ihre Ergebnisse für den Zeitraum Juni bis September vorgelegt, wobei 82 % von ihnen die Konsensprognosen der Analysten für Gewinne übertrafen, so die I/B/E/S-Daten von Refinitiv.
Auch in den meisten anderen Regionen gab es Zuwächse an den Aktienmärkten, mit zwei bemerkenswerten Ausnahmen.
Die japanischen Aktien verloren im Vorfeld der Parlamentswahlen an Boden, was aber letztlich den Weg für eine Erholung ebnete, nachdem die regierende LDP-Partei von Premierminister Fumio Kishida unerwartet ihre starke Mehrheit beibehalten konnte.
Auch die lateinamerikanischen Aktien waren im Minus, da selbst eine über den Erwartungen liegende Zinserhöhung der brasilianischen Zentralbank um 150 Basispunkte den Real nicht stabilisieren konnte. Überdies wurde die Stimmung durch Anzeichen steigender Spannungen zwischen den USA und China gedämpft.
Bei den Sektoren waren durchweg Zuwächse zu verzeichnen. Die zyklischen Konsumgüter führten das Feld an und legten rund 8 Prozent zu. Die steigenden Öl- und Rohstoffpreise beflügelten die Energie- und Rohstoffwerte – zwei Sektoren, die im dritten Quartal voraussichtlich das stärkste Gewinnwachstum verzeichnen werden.
Abb. 5 – Steigende Aktien
Weniger positiv verlief der Monat für die Rentenmärkte, denn die globalen Anleihen gaben in lokaler Währung insgesamt um 0,1 Prozent nach.
Die Anleihen der Eurozone verloren an Boden, da das unerwartet starke Wirtschaftswachstum eine Zinserhöhung durch die EZB im Jahr 2022 möglich erscheinen lässt.
Die Straffung der Geldpolitik beschäftigte auch die Anleger von US-Anleihen, denn die Renditen 2-jähriger Staatsanleihen erreichten ein 19-Monats-Hoch.
Dagegen stiegen die Kurse britischer Staatsanleihen und die Renditen fielen, nachdem die Regierung ihre für dieses Jahr geplanten Schuldenverkäufe dank höherer Steuereinnahmen um 60 Mrd. GBP zurückgefahren hatte.
Andernorts erreichte die türkische Lira ein Rekordtief gegenüber dem Dollar, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan gedroht hatte, die Botschafter der USA und neun weiterer Länder auszuweisen. Die Währung stand bereits auf schwachen Füssen, nachdem die Zinssenkung um 200 Basispunkte überraschenderweise stärker ausgefallen war als erwartet, obwohl die Inflationsdynamik alles andere als günstig war. Sie schloss den Monat mit einem Minus von 7,6 % ab.
Der russische Rubel und der australische Dollar schnitten hingegen gut ab und legten dank der höheren Rohstoff- und Energiepreise jeweils um mehr als 2 % zu.
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