Pressemitteilung ODDO BHF AM: Immobilien- und Bankensektor dürften in den kommenden Monaten den breiten Kreditmarkt outperformen

Frankfurt am Main, 22. April 2021

Banken und Immobilienunternehmen dürften sich einem aktuellen Marktkommentar von ODDO BHF Asset Management zufolge in den kommenden Wochen und Monaten besser als breite Markt entwickeln. „Die EZB-Ratssitzung hat unsere Einschätzung für den Immobilien- und Bankensektor nicht verändert“, sagt Bastian Gries, Globaler Leiter Investment Grade & Geldmarkt bei ODDO BHF Asset Management. Die Gründe für die positiven Erwartungen für beide Sektoren seien jedoch unterschiedlich.

Banken hätten vor Beginn der Covid-19-Pandemie eine deutlich bessere Ausgangsposition für die Entwicklung der Kreditqualität als vor der Finanzkrise gehabt. Die in der in der stark erhöhten Risikovorsorge erwarteten Verluste seien jedoch noch nicht eingetreten. Fondsmanager Gries sagt: „Wir gehen wir davon aus, dass sich die Risikovorsorge im Laufe dieses Jahres normalisieren wird, was die Ertragskraft der europäischen Banken unterstützt. Solide Kapitalmarktentwicklungen und hohe Handelserträge haben zu einer starken Gewinnprognose für das erste Quartal 2021 geführt, vor allem in den USA, wo die wirtschaftliche Erholung viel ausgeprägter ist als in Europa.“ Die Profitabilität der Banken sei in Europa vergleichsweise geringer. Die Beschränkungen, hohe Dividenden an die Anteilseigner auszuzahlen, sei förderlich für die Kapitalisierung der Banken und erhöhe tendenziell die Puffer gegenüber den regulatorischen Anforderungen. So sei zu erwarten, dass die Kapitalisierung der europäischen Banken auf einem rekordhohen Niveau bleibt. Darüber hinaus sollten die enormen geld- und fiskalpolitischen Unterstützungsmaßnahmen in Verbindung mit einer sich insgesamt verbessernden Wirtschaft dazu beitragen, eine signifikante Verschlechterung der Aktiva-Qualität der Bankbilanzen zu vermeiden.

Im aktuellen Umfeld hält Gries das Risiko-Ertrags-Profil der nachrangigen Additional Tier 1 von Banken weiterhin als attraktiv. Die Renditen seien vergleichbar mit High-Yield Senior-Anleihen von Unternehmen, die ein deutlich schwächeres Kreditprofil aufwiesen.

„Darüber hinaus sollten Bankanleihen auch vom laufenden “Reflation Trade” profitieren, da höhere Renditeniveaus und steilere Zinskurven das fundamentale Umfeld für Banken positiv beeinflussen,“ erläutert der Fondsmanager.

Für den Immobiliensektor hingegen sei ein allgemein höheres Zinsumfeld sowohl für die Bewertungen als auch für die Refinanzierung negativ. Während es kurz- bis mittelfristig noch Aufwärtsdruck für die US-Zinsen geben könnte, auch getrieben von einer möglichen Überhitzung der Wirtschaft aufgrund der enormen fiskalischen Stimuli, hält Gries dieses Szenario für die Eurozone deutlich unwahrscheinlicher. Hier dürften die anhaltende quantitative Lockerung durch die EZB und eine langsamere Wirtschaftstätigkeit den Aufwärtsdruck auf die Zinsen verringern, so dass die Auswirkungen auf die Immobilienbewertungen überschaubar sein dürften.

Aber bei Emittenten aus Segmenten, die wie Einzelhandel oder Gastgewerbe besonders stark von der Pandemie betroffen sein, bleibe eine gründliche fundamentale Kreditanalyse des Finanzprofils absolut kritisch. Zu Beginn der Covid-19-Pandemie seien die meisten Unternehmen mit Investment-Grade-Rating in einer komfortablen Ausgangposition gewesen. Bastian Gries sagt: „Bei einigen Emittenten hat die Neubewertung bestimmter Immobilienanlagen aufgrund von Einnahmeausfällen durch den Lockdown und geringeren Mieteinnahmen nun Druck auf die Kreditratings ausgeübt. Daher müssen wir bei der Bewertung die potenziellen Herabstufungsrisiken berücksichtigen.“

Wichtig sei auch zu differenzieren, inwieweit sich Unternehmen schnell wieder erholten oder von den von der Covid-19-Krise ausgelösten strukturellen Veränderungen betroffen seien. Obwohl Teilsegmente wie die Logistik stark vom zunehmenden E-Commerce und der Nachfrage nach Logistikflächen profitiert haben, böten sie in vielen Fällen immer noch attraktive Risikoprämien. Denn der Immobiliensektor insgesamt hinke dem allgemeinen Markttrend sinkender Kreditspreads hinterher. Auch Emittenten mit Fokus auf Wohnimmobilien finden die Gunst von des Fondsmagers. „Allerdings bevorzugen wir auch bei diesen Unternehmen Emittenten mit starken Kreditprofilen und einem soliden Rating-Engagement.“

 

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