Pressemitteilung Nordea Asset Management: Die Lage an den Märkten: Umfragen sehen Joe Biden vorne

Nordea | Luxembourg, 28.08.2020.

Sébastien Galy, Senior-Makrostratege bei Nordea Asset Management, kommentiert die Situation in den USA im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen und die Entwicklung an den Märkten.

„Während die US-Präsidentschaftswahlen näher rücken, sind die Gewinnchancen von Joe Biden laut Prognoseanbieter PredictIt etwas gesunken, auf 59 Prozent. Donald Trump feiert hingegen ein leichtes Comeback, mit China-Bashing und einer Blutplasma-Therapie für Corona-Kranke. Während Trump bei Umfragen zu den Themen Wirtschaft und China vorne liegt, hinkt er bei Gesundheitsthemen insgesamt hinterher.

Die Demokraten richten den Fokus auf hohe moralische Aspekte und führen eine unauffällige, wenig kontroverse Kampagne gegen einen mit erheblichen Schwierigkeiten kämpfenden Amtsinhaber. Dies hat zur Folge, dass der in die Ecke gedrängte Präsident nun riskante Strategien verfolgt, zumal das Risiko eines weiteren Abrutschens in den Umfragewerten sehr begrenzt ist. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass Trump seine Haltung gegenüber China beibehalten wird, und so ist es sehr wahrscheinlich, dass der Phase-1-Deal dieser letztlich zum Opfer fallen wird. Für den asiatisch-pazifischen Raum sind zudem einige Turbulenzen zu erwarten. Die meisten Investoren haben jedoch einen längerfristigen Horizont und erwarten eine künftige demokratische Regierung. Die Frage lautet deshalb: Wie hoch sind die Chancen, dass der Präsident, wie bei den letzten Wahlen, doch noch positiv überraschen kann?“

Was bedeutet das für Investoren?

„Die US-Präsidentschaftswahlen sind durchaus noch nicht entschieden, sodass eine gewisse Volatilität erwartet werden kann. Der Markt sieht jedoch bereits weiter in die Zukunft auf eine mögliche demokratische Regierung, die verspricht, all jenen mit einem Einkommen von 400.000 Dollar oder weniger keine zusätzlichen Steuern aufzuerlegen. In einem solchen Umfeld dürfte es taktisch sinnvoll sein, eine kleine Position in lang laufenden US-Staatsanleihen zu halten. Grundsätzlich bleiben wir zuversichtlich im Hinblick auf eine von China ausgehende Erholung.“

Eine k-förmige Erholung

„Es ist normalerweise ein sehr schlechtes Zeichen, wenn jemand Sie daran erinnert, dass er doch Recht hatte. Es ist allerdings häufig so, dass zwar viele Recht haben, aber aus dem falschen Grund. Der Momentum-Investmentstil wird aktuell durch eine rasche Erholung der Wirtschaft unterstützt. Dabei nehmen die wirtschaftlichen Überraschungen stark zu aufgrund des zu negativen wirtschaftlichen Konsenses und der positiven Entwicklung der Preise. Gleichzeitig werden die Anleger auch davon angetrieben, nichts verpassen zu wollen. Infolgedessen haben Negativ-Wetten auf Top-Wachstumswerte ein Allzeittief erreicht. Momentum-Trades werden durch das Market Making von Optionshändlern verstärkt, und ihre Konzentration auf einige wenige Wachstumstitel ist typisch für eine k-förmige Erholung der Märkte.

Beim Blick auf den Rest des Marktes stellt sich die Frage: Entwickelt er sich unterdurchschnittlich, weil er eher im Einklang mit den Fundamentaldaten oder bereits höher bewertet ist?

1. Jene Sektoren, die sich schlechter entwickeln, liegen nicht im Trend. Eine solche Sichtweise liegt dem Momentum-Stil zugrunde und würde erklären, warum bestimmte Sektoren in Vergessenheit geraten sind.
2. Aufgrund ihrer vergleichsweise schlechten Performance und eben weil sie nicht im Trend liegen, können diese Sektoren nur begrenzt Kapital anziehen.
3. Einige dieser Sektoren befinden sich in einem strukturellen, Corona-bedingten oder unternehmensspezifischen Abwärtstrend (z.B. Zombie-Unternehmen).
4. Manche Zukunftstrends werden schlichtweg missverstanden. Beispielsweise wurde Apple vor ein paar Jahren als Value-Unternehmen mit einem sehr niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis eingestuft.

Diese Aspekte unterstreichen die Bedeutung von Portfoliomanagern und Analysten, wenn es darum geht, wirtschaftliche, geschäftliche, technologische und ESG-Trends sowie Sektor- und Einzeltitel-spezifische Themen zu beurteilen.“

Was bedeutet das für Investoren?

„Wir erwarten im September oder Oktober vor allem bei Wachstumstiteln ein Ausgleichen von Short-Positionen durch Käufe, wobei auch alle anderen Bereiche des Marktes bis zu einem gewissen Grad davon betroffen sein dürften. Längerfristig dürfte sich das Marktumfeld dann komplexer gestalten. Es stimmt zwar, dass einige Wachstumstitel wieder an Fahrt aufnehmen werden, aber von diesen abgesehen dürften sich die verschiedenen Marktsegmente sehr unterschiedlich entwickeln.“

Ansprechpartner für weitere Informationen:
Jasmin Völlinger, Edelman, +49 (0)69 509 546 385, TeamNordea@edelman.com

 

Über Nordea Asset Management:

Nordea Asset Management (NAM) gehört mit einem verwalteten Vermögen von EUR 223 Mrd.* zur Nordea Gruppe, dem größten Finanzdienstleister in der nordischen Region (verwaltetes Vermögen EUR 311 Mrd.*). NAM bietet europäischen sowie globalen Investoren eine breite Palette von Investmentfonds an. Wir betreuen eine große Anzahl an Kunden und Vertriebspartnern wie Banken, Vermögensverwalter, unabhängige Finanzberater und Versicherungsunternehmen.

Nordea Asset Management unterhält Standorte in Bonn, Brüssel, Kopenhagen, Frankfurt, Helsinki, London, Luxemburg, Madrid, Mailand, New York, Oslo, Paris, Santiago de Chile, Singapur, Stockholm, Wien und Zürich. Nordeas Präsenz vor Ort geht Hand in Hand mit dem Ziel, ansprechbar zu sein und unseren Kunden den besten Service zu bieten.

Der Erfolg von Nordea basiert auf einem nachhaltigen und einzigartigen Multi-Boutique-Ansatz, welcher die Expertise spezialisierter interner Boutiquen mit exklusiven externen Kompetenzen verbindet. Dies erlaubt uns, zum Wohle unserer Kunden ein stabiles Alpha zu generieren. Die Lösungen von NAM erstrecken sich über alle Anlageklassen, von festverzinslichen Anlagen und Aktien bis hin zu Multi-Asset-Lösungen, und über alle Regionen hinweg, sowohl lokal, in Europa als auch in den USA, global und in den Schwellenländern.

*Quelle: Nordea Investment Funds, S.A., 30.06.2020

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