Matthews Asia | London, 04.07.2019.
Nach dem G20-Gipfeltreffen in Osaka am vergangenen Wochenende zeigt sich Andy Rothman, Investmentstratege des Asien-Spezialisten Matthews Asia, vorsichtig optimistisch, was die Aussichten auf ein baldiges Handelsabkommen zwischen den USA und China betrifft: „US-Präsident Donald Trump scheint zu erkennen, dass ein Handelskrieg mit China der US-Wirtschaft, den Aktienmärkten und damit seiner Wiederwahl schaden würde.“ Chinas Präsident Xi Jinping sei ebenfalls an einer Einigung interessiert, denn ein ausgewachsener Handelskrieg würde Chinas Zugang zu amerikanischer Technologie einschränken, sagt Rothman: „Und das träfe alles – von Halbleitern bis zur Forschungszusammenarbeit.“
Zwar stellten Zölle kein großes Problem dar, weil China keine exportorientierte Wirtschaft mehr sei. Die realen (inflationsbereinigten) Einzelhandelsumsätze in China seien im Mai um 6,4 Prozent gestiegen, und der Shanghai Composite Index habe in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 19 Prozent zugelegt. Die Spannungen mit den USA hätten aber zu einer Abschwächung der Unternehmensinvestitionen und der Industrieproduktion zwischen Januar und Mai 2019 geführt. „Das Scheitern eines Abkommens würde den Technologiezugang erschweren“, so Rothman. „Das wäre ein Rückschlag für das Wirtschaftswachstum Chinas, den Xi vermeiden will.“
Der Investmentstratege zieht seine Hoffnung auch aus zwei konkreten Aussagen Trumps: Zum einen habe dieser offensichtlich die Beschränkungen für den Verkauf von US-Technologie an den chinesischen Mobilfunkanbieter Huawei aufgehoben. Zum anderen begrüße der US-Präsident mittlerweile wieder chinesische Studenten in den Vereinigten Staaten als „enorme Ressourcen“ (der Direktor des FBI hatte kürzlich noch vor vielen Spionen unter diesen Studenten gewarnt). Vor allem aber habe Trump China zuletzt als „strategischen Partner“ und nicht mehr als „Konkurrenten“ oder gar „Gegner“ bezeichnet.
„Ich bin weniger pessimistisch als noch vor einer Woche, was die Aussichten für die breiteren bilateralen Beziehungen betrifft“, schreibt Rothman abschließend in seinem jüngsten Marktkommentar (MA -Sinology_Has Trump Re-Set US-China Relations (1 July 2019).pdf). „Wir werden bald sehen, ob der Präsident seine jüngste Rhetorik in Aktionen umsetzt, die Engagement über Eindämmung setzen.“ Rothman, der selbst 20 Jahre in China gelebt und gearbeitet hat, beleuchtet gemeinsam mit seinen Kollegen seit über einem Jahr immer wieder die Entwicklung der US-amerikanisch-chinesischen Beziehungen sowie das Verhältnis der beiden Staatsführer (s. MA – Perspective_Our Latest Views on the US?hina Trade Dispute (June 2019).pdf, MA – Sinology_A Truce over steak and Malbec (03-12-2018).pdf, MA – Sinology_Battlefield Choices (04-07-2018).pdf).
Viele Grüße
Hagen Gerle
Gerle Financial Communications Ltd
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