Pressemitteilung Matthews Asia: Kann man in China verantwortungsvoll investieren?

Matthews Asia | London, 30.06.2022.

Es gibt momentan wohl keinen anderen Markt, auf dem Umwelt-, soziale und Themen guter Unternehmensführung (ESG) mehr im Vordergrund stehen, als China. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hat in Fragen der Nachhaltigkeit große Fortschritte gemacht – etwa in Bezug auf staatliches Eigentum, Aktionärsfreundlichkeit, Kontrollstrukturen, Offenlegung und Umweltverantwortung. Das behaupten drei Experten des Asien-Spezialisten Matthews Asia in ihrem aktuellen Marktkommentar.

Umwelt: Radikale Veränderungen in kurzer Zeit

„Umweltthemen sind in China wichtiger als irgendwo sonst auf der Welt“, sagt Andrew Mattock, Lead Manager des Matthews China Fund. Asien ist mit einem Anteil von 88 Prozent an den globalen Treibhausgasen die Region der weltweit größten Verursacher, wobei China mit 60 Prozent an erster Stelle steht, gefolgt von Indien mit 13 Prozent. China unternehme nun „seismische Schritte“, um eine Wirtschaft anzupassen, die auf einer umweltschädlichen Grundlage entstanden ist – und sich in relativ kurzer Zeit radikal ändern müsse.

Deshalb habe sich Chinas Führung dazu verpflichtet, den Höhepunkt der Kohlenstoffemissionen in der Volksrepublik vor 2030 zu erreichen und bis 2060 kohlenstoffneutral zu sein. Bis 2030 soll zudem die installierte Kapazität für Solar- und Windenergie bei 1.200 Gigawatt (GW) liegen. Zum Vergleich: Ende 2021 belief sich die weltweite Kapazität erneuerbarer Energien auf 3.064 GW.

„Der neue Fünfjahresplan Chinas mit dem Titel ,Gemeinsamer Wohlstand‘ (‚Common Prosperity‘) bringt viele Fragen nachhaltigen Investierens in die Regierungspolitik ein“, so Mattock. „Sein Grundgedanke besteht darin, den Bürgern Chinas gleichberechtigten Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Wohnraum zu ermöglichen, um eine gleichmäßigere Verteilung des Wohlstands zu fördern.“ Verantwortungsvolle Investitionsmöglichkeiten bieten sich deshalb sowohl in älteren Industrien, die sich im Wandel befinden, als auch in neueren, alternativen Sektoren.

Soziales: „Chinas Umgang mit den Uiguren ist ein Grund für Besorgnis“

Arbeitnehmerrechte und Sicherheit am Arbeitsplatz mögen noch nicht auf dem gleichen Stand wie in Europa und Nordamerika sein. Doch das Wohlergehen der chinesischen Arbeitnehmer hat sich in den vergangenen Jahrzehnten sprunghaft verbessert. Allerdings sei Chinas Umgang mit ethnischen Bevölkerungsgruppen wie den Uiguren ein weiterer Grund für internationale Besorgnis, betont Robert Horrocks, Chief Investment Officer (CIO) von Matthews Asia: „Wir sind uns bewusst, dass die Behandlung ethnischer Minderheiten in China und der mögliche Einsatz von Zwangsarbeit ein Thema ist, das unsere Kunden beschäftigt. Deswegen recherchieren wir, sprechen mit Unternehmen und stellen ihnen Fragen – und wenn wir mit den Antworten nicht zufrieden sind, investieren wir nicht.“ 

Unternehmensführung: „Transparenz, Effizienz und Beteiligung von Minderheitsanlegern verbessert“

Chinas Regierung hat in den vergangenen Jahren die Bekämpfung der Korruption massiv vorangetrieben. Sie hat gerade in den letzten fünf Jahren große Fortschritte bei der Verbesserung der Unternehmensführung, der Rechenschaftspflicht von Firmeneigentümern und der Transparenz für Aktionäre gemacht. „Die Veränderungen in und gegenüber chinesischen Unternehmen vor Ort sind bemerkenswert“, sagt Kathlyn Collins, Nachhaltigkeits-Chefin von Matthews Asia. So habe nicht nur der Anteil ausländischer Aktionäre an chinesischen Aktien zugenommen. Auch auf dem Markt für Inlandsaktien („A shares“) ist die Proportion von Unternehmen mit Großaktionären, die mehr als 30 Prozent der Anteile halten, rückläufig.

Reformen der Unternehmen im Staatsbesitz („State-owned enterprises“, SOEs) haben Subventionierung und künstliche Preisgestaltung abgebaut. „Staatliche Unternehmen werden effizienter und reagieren besser auf Marktveränderungen. Das verbessert die Unternehmensführung und die Rechenschaftspflicht“, so Collins. Insgesamt profitierten davon alle Anleger, sagt sie: „Mit mehr Informationen steigt auch die Verantwortlichkeit; die Transparenz wächst, die Unternehmensführung verbessert sich, und die Beteiligung der Investoren nimmt zu.“ 

„Wenn Anleger auf Unternehmensführung, Wachstumschancen und die Regierungspolitik achten, können sie nicht nur verantwortungsvoll in China investieren“, fasst Mattock (<<Matthews Asia – Andrew Mattock.jpg>>) zusammen. „Sie haben auch das Potenzial, das Verhalten chinesischer Unternehmen positiv zu beeinflussen und langfristig attraktive risikobereinigte Renditen zu erzielen.“ Sie finden den ausführlichen Kommentar der drei Experten hier („How to invest in China responsibly“). Sollten Sie Fragen dazu haben oder an einem Gespräch mit Andrew Mattock, Robert Horrocks oder Kathlyn Collins interessiert sein, nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf.

Matthews Asia ist einer der größten spezialisierten Anbieter für asiatische Investments in den USA mit einem verwalteten Vermögen von 18,3 Mrd. US-Dollar (Stand 31. Mai 2022). Seit Gründung 1991 hat sich das Unternehmen auf Anlagen in Asien spezialisiert. Matthews Asia verfolgt einen fundamental getriebenen Bottom-up-Investmentstil, der auf langfristige Performance zielt. Außerhalb der USA bietet Matthews Asia zwölf SICAV-Fonds an. Weitere Informationen sowie ausführliche Research-Berichte zu den Märkten Asiens lesen Sie auf der internationalen Website von Matthews Asia: global.matthewsasia.com.

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Matthews Asia ist einer der größten spezialisierten Anbieter für asiatische Investments in den USA mit einem verwalteten Vermögen von 29,7 Mrd. US-Dollar (Stand 31. Juli 2021). Seit Gründung 1991 hat sich das Unternehmen auf Anlagen in Asien spezialisiert. Matthews Asia verfolgt einen fundamental getriebenen Bottom-up-Investmentstil, der auf langfristige Performance zielt. Außerhalb der USA bietet Matthews Asia zwölf SICAV-Fonds an. Weitere Informationen sowie ausführliche Research-Berichte zu den Märkten Asiens lesen Sie auf der internationalen Website von Matthews Asia: global.matthewsasia.com.

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