Pressemitteilung Matthews Asia: Gewinner und Verlierer in den Schwellenländern 2024

Matthews Asia | London, 15.01.2024

„Die Aussichten für die Schwellenländer 2024 sind besser als in den vergangenen zehn Jahren“, erklärt Sean Taylor, der neue Chief Investment Officer beim Asien- und Schwellenländerexperten Matthews Asia, in seinem Ausblick für das neue Jahr. Dafür gibt es aus seiner Sicht vor allem drei Gründe: Die Zinssätze in den Vereinigten Staaten seien rückläufig, viele wichtige Schwellenländer hätten eine solide Haushaltslage, und das Gewinnwachstum in den USA werde sich voraussichtlich verlangsamen, was die Attraktivität anderer Anlageklassen erhöhen könnte.

„Wir glauben, dass die wirklichen Chancen für dieses Jahr aber in den strukturellen Wachstumstreibern in den Schwellenländern liegen – diese könnten jede Verlangsamung des Welthandels und der Wirtschaftstätigkeit ausgleichen”, zeigt sich Taylor überzeugt. Er verweist vor allem auf die positiven Beispiele Indien, Indonesien, Vietnam und Saudi-Arabien sowie auf Japan. Vorsicht ist aus Sicht des neuen CIOs, der erst im Oktober von der DWS zu Matthews Asia gestoßen ist, bei Thailand, Malaysia, den Philippinen und China, dem „Elefanten im Zimmer“, geboten.

Von Indien bis Saudi Arabien: die potenziellen Gewinner der Schwellenländer …

Nirgendwo in den Schwellenländern seien die „inländischen strukturellen Wachstumsfaktoren“ derzeit besser zu sehen als in Indien, so Taylor: „Das ist ein Markt, der immer wieder die besten Chancen in Asien zu bieten scheint. Aber die wirkliche Veränderung in Indien ist die Bereitschaft der Regierung zu Reformen. Man kann sehen, dass Infrastruktur gebaut wird, und das schlägt sich in den Erträgen nieder.“ Weiteren Rückenwind gebe es durch die steigenden inländischen Aktienzuflüsse: „Da sich die Finanzen der indischen Haushalte immer mehr von Ersparnissen zu Investitionen verlagern, beobachten wir eine zunehmende Unterstützung der Altersversorgungssysteme.“

Auch die strukturelle Entwicklung Indonesiens hält Taylor für „sehr gut“. Allerdings seien die Herausforderungen im Land mit der viertgrößten Bevölkerung der Welt größer als in Indien. „In Indonesien wurde viel in den Rohstoffsektor investiert. Falls es zu einer weltweiten Konjunkturabschwächung kommen und China immer noch unterdurchschnittlich abschneiden sollte, sind die Erwartungen für Indonesien kurzfristig vielleicht etwas zu hoch“, so der CIO.

Vietnam ist aus Taylors Sicht ebenfalls eine „Infrastrukturgeschichte” und werde weiterhin Chancen bieten, da sich das Land als kostengünstiges Produktionszentrum etabliert.

Saudi-Arabien wandle sich von einer sehr altmodischen, auf Erdöl beruhenden Ökonomie zu einer Wirtschaft, die versuche, alle Aspekte des Kapitalismus zu übernehmen – „von Infrastrukturausgaben über die Produktion bis hin zum Massenkonsum.“

… und die möglichen Verlierer in Südostasien und China

Anders als Vietnam kämpfen dessen südöstliche Nachbarn Thailand, Malaysia und die Philippinen nach der COVID-Pandemie noch immer damit, wieder auf die Beine zu kommen. „Diese drei Länder sind besonders von der schwachen Erholung in China betroffen, von der sie in Handel und Tourismus abhängen. Daher bin ich bei ihnen für 2024 etwas zurückhaltend“, so Taylors Urteil.

Das führt den frischgebackenen CIO von Matthews Asia zum oft totgeschwiegenen Problem – China. „Die Volksrepublik ist der einzige Schlüsselmarkt, auf dem wir keine robuste Erholung von COVID gesehen haben“, analysiert er. „In dieser Hinsicht bietet China eine vollständige Diversifizierung vom Rest der Welt.“ Taylor unterteilt China in drei „Wachstumsmotoren“: Produktion, Immobilien und Binnenkonsum. In allen drei Bereichen gebe es unterschiedliche Fortschritte.

So werde das Wachstum des chinesischen verarbeitenden Gewerbes 2024 von der globalen Nachfrage und dem Ausmaß deren Verlangsamung geprägt sein. „Dieser Wachstumstreiber wird auch weiterhin von der ,China-Plus-One‘-Strategie beeinflusst werden. Nach dieser verlagern globale Unternehmen ihre Betriebe von China an andere Standorte wie Vietnam und Indien, um geopolitische Unruhen oder regulatorische Eingriffe der chinesischen Regierung zu umgehen oder zu vermeiden.“

Im Immobilienbereich muss die chinesische Regierung mehr Maßnahmen ergreifen, um den Sektor zu stabilisieren und das Vertrauen zu stärken. „Ich glaube nicht, dass die große fiskalische ‚Bazooka‘ kommen wird – und ich würde ihre Auswirkungen angesichts der Größe der chinesischen Wirtschaft auch in Frage stellen“, schränkt Taylor die Erwartungen ein. China brauche den privaten Sektor, um weiterhin Fortschritte in Technologie und Innovation zu erreichen und mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Die Politik der Regierung, um den Immobilienmarkt zu stützen und den Privatsektor zu fördern, werde schließlich den dritten Motor unterstützen: den Binnenkonsum. „Im Laufe des Jahres sehe ich eine leichte Belebung der Wirtschaft, aber ich denke, dass wir 2024 in Bezug auf China geduldig bleiben müssen“, zieht der CIO ein Fazit. Sein Merksatz für Investitionen in Schwellenländer im Jahr 2024 laute deshalb auch „Habt Geduld!“, so Taylor abschließend.

Sie finden den ausführlichen Ausblick von Sean Taylor hier („CIO Outlook for 2024“) bzw. als gemeinsames Video mit seinem CIO-Vorgänger, Robert Horrocks, hier („2024 Outlook“).

Über Matthews Asia

Matthews Asia ist ein unabhängiger, in Privatbesitz befindlicher Vermögensverwalter, der 1991 in der Überzeugung gegründet wurde, dass die Schwellenländer ein außergewöhnliches langfristiges Wachstumspotenzial bieten. Als vertrauenswürdiger und erfahrener Ratgeber für diese Märkte verfolgt das Unternehmen einen langfristigen, fundamentalen Investmentansatz, um hochdifferenzierte Portfolios mit Schwerpunkten auf den Schwellenländern, Asien und China zu konstruieren. Matthews Asia verwaltet das Vermögen von Institutionen, Beratern und Privatanlegern auf der ganzen Welt in Form von Separately Managed Accounts, Investmentfonds und aktiven ETFs. Weitere Informationen über Matthews lesen Sie unter: matthewsasia.com.

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