Pressemitteilung Fidelity Worldwide Investment: „Die Deutschen sind keine Aktienmuffel – sonst würden sie nicht Multi-Asset kaufen“

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Fidelity | Kronberg, 26.09.2016.

Die Deutschen haben Vorbehalte gegenüber Aktien – allerdings mögen sie Multi-Asset-Strategien. Im Interview erläutert Claude Hellers, Leiter des Privat- und Geschäftskundenvertriebs bei Fidelity International, warum der Umweg über Multi-Asset die Deutschen doch noch für die Aktie begeistern kann und welche Chancen er in einer engeren Zusammenarbeit von Versicherern und Asset-Managern sieht.

Das Investmentjahr 2016 nähert sich dem Schlussquartal. Nach dem Kurseinbruch zum Jahresauftakt, Brexit-Beschluss und Co: Ist in Ihren Augen eine Jahresendrally realistisch?
Hellers: Realistisch ist, dass die Schwankungen an den Aktienmärkten und das Niedrigzinsumfeld weiter anhalten werden – auch über das vierte Quartal 2016 hinaus. 

In diesem Umfeld wünsche ich mir zwei Dinge: Erstens, dass unsere Vertriebspartner und deren Kunden sich aus der Niedrigzinsfalle befreien und einen notwendigen Schritt Richtung Risiko gehen. Zweitens, dass sie dabei weiter gelassen bleiben und die Marktschwankungen als das sehen, was sie sind, ein natürlicher Bestandteil des Marktgeschehens. Das ändert nichts daran, dass Aktien langfristig die renditeträchtigste Anlageklasse sind.

Davon sind die Deutschen aber nicht überzeugt – woran liegt das?
Hellers: Der womöglich wichtigste Grund, warum die Menschen in Deutschland weniger direkte Anlagen in Aktien und Aktienfonds besitzen als zum Beispiel Menschen in den USA, liegt in der staatlichen Förderung der Altersvorsorge. Während in Deutschland Versicherungslösungen in der Altersvorsorge gefördert werden und dominieren, sind es in den USA direkte Fondsanlagen – über die 401k-Pläne. Hier wäre daher vor allem der Gesetzgeber in Deutschland gefordert, die Bedingungen für direkte Anlagen in Aktien und Aktienfonds für die Altersvorsorge zu verbessern.

Muss der Impuls nur vom Gesetzgeber kommen, oder sehen Sie weitere Ansatzpunkte?
Hellers: Bereits heute sind Versicherer eine der größten Kundengruppen für Aktienfonds beziehungsweise Multi-Asset-Fonds in Deutschland. Und aufgrund von Regulierung und Niedrigzinsumfeld nimmt der Bedarf noch zu. In der verstärkten Zusammenarbeit zwischen Versicherern und Asset-Managern liegt daher eine große Chance, den Anteil von Aktien an der Altersvorsorge und damit den Aktienbesitz der Deutschen zu erhöhen.

Ein Weg dahin könnte auch die „große Rotation“ sein, also der massive Wechsel von Anleihen hin zu Aktien. Doch so richtig in Gang kommt sie nicht.
Hellers: Die Rotation aus Anleihen in Aktien findet tatsächlich in gewissem Umfang schon statt. Denn Multi-Asset-Fonds, die eben auch in Aktien investieren, sind bereits seit Längerem die erfolgreichste Fondskategorie – gerade auch bei Anlegern, die beim Thema Aktie eher zurückhaltend sind. Der Schritt erfolgt also in diesem Fall nicht direkt von Renten zu Aktien, sondern über den „Zwischenschritt“ Multi-Asset. Aber wir sehen natürlich auch Anleger, die ganz gezielt die Chancen des Aktienmarkts nutzen möchten. Hier sind bestimmte Aktienklassen sehr gefragt, vor allem globale Dividendenstrategien, hier sehen wir deutliche Zuflüsse in unseren Fidelity Global Dividend Fund.

Unabhängig vom Erfolg einzelner Aktienklassen führt langfristig kein Weg an Aktien vorbei. Das gilt vor allem auch für das Thema Altersvorsorge. Allerdings kann ein Aktieninvestment über zwei Wege erfolgen – Aktienfonds oder Multi-Asset-Fonds. Hier kommt es auf den Anleger und seine individuellen Bedürfnisse an.

Viele Anleger investieren in Multi-Asset-Lösungen, weil sie damit ihre Bedürfnisse erfüllt sehen. Welchen Fokus haben Sie im Bereich Multi-Asset?
Hellers: Unser Schwerpunkt liegt darauf, Anlagelösungen anzubieten, die die konkreten Anlegerbedürfnisse in den Mittelpunkt stellen. Hier sehen wir im Wesentlichen vier Bedürfnisse: eine klar formulierte Zielrendite, ein Risikoniveau, das nicht überschritten werden darf, klar definierte laufende Erträge aus der Anlage und einen fest definierten Auszahlungszeitpunkt.

In diesem Zusammenhang spielt insbesondere unsere Familie an flexiblen und breit diversifizierten Multi-Asset-Lösungen eine tragende Rolle. Jede Lösung hat dabei eines der genannten vier Bedürfnisse im Fokus.

Welches ist derzeit aus Ihrer Sicht der wichtigste Produkttrend in der Fondsindustrie?
Hellers: Wir erleben gerade eine Evolution der Mischfonds. Viele der populären Mischfonds der ersten Stunde investierten nur in Aktien und Anleihen. Moderne Multi-Asset-Fonds gehen einen entscheidenden Schritt weiter: Sie investieren breiter gestreut und verfolgen verschiedene Strategien. Dabei werden alternative Investments und marktneutrale Strategien wichtiger.

Der meiner Meinung nach aktuell wichtigste Produkttrend ist die oben beschriebene Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung bei Multi-Asset-Fonds. Dabei spielen Total-Return-Ansätze eine immer wichtigere Rolle, wie wir sie beispielsweise bei unseren beiden seit Juli erhältlichen Fidelity SMART-Strategien umsetzen.

Claude Hellers

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