Das Bewusstsein für Socially Responsible Investment (SRI) bei europäischen Anlegern steigt weiter an, ebenso wie die Bereitschaft, Geld nachhaltig anzulegen. Doch das tatsächliche Anlagevolumen in nachhaltigen Fonds ist noch sehr gering. Dieses sind die wichtigsten Ergebnisse einer Studie von BNP Paribas Asset Management unter 5.000 Privatanlegern aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien und den Niederlanden mit einem Sparvermögen von mindestens 50.000 Euro. Die Studie wurde im Dezember 2018 während der UN-Klimakonferenz COP 24 zum zweiten Mal in Folge durchgeführt.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
• Der Bekanntheitsgrad von SRI und das Interesse an nachhaltigen Kapitalanlagen sind bei europäischen Privatanlegern um 5 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
• 64 % dieser Anleger erklären sich bereit, mindestens einen Teil ihrer Ersparnisse in SRI anzulegen.
• Das tatsächliche Anlagevolumen ist derzeit noch gering: Nur 5 bis 7 % der befragten Anleger halten Anteile an SRI-Fonds.
• 46 % der Umfrageteilnehmer wünschen sich von ihren Finanzberatern mehr Informationen zu SRI.
Nachhaltige Investments in Europa: Viel brachliegendes Potenzial
Wie die Ergebnisse dieser Studie belegen, ist sich ein Großteil der europäischen Privatanleger der Vorteile nachhaltiger Anlagen durchaus bewusst.
• 64 % von ihnen geben an, gewillt zu sein, Anlagen in nachhaltige Lösungen zu tätigen (80 % in Italien, 65 % in Deutschland, 63 % in Belgien, 57 % in Frankreich und 52 % in den Niederlanden).
• 46 % der Befragten würden gerne mehr über SRI erfahren, insbesondere in Italien (65 %), in Deutschland (55 %) und in Frankreich (41 %). Mehr Vorbehalte gibt es in den Niederlanden (31 %) und in Belgien (39 %).
Sicherheit und Rentabilität entscheidend für den europäischen Privatanleger
Sicherheit (für 31 % der befragten Privatanleger) und Rentabilität (30 %) stehen mit Abstand an vorderster Stelle bei der Geldanlage; auch bei anderen Kriterien ist man sich in Europa einig:
• Kriterien wie der ethische, soziale oder ökologische Mehrwert einer Kapitalanlage (16 %) werden noch nicht als entscheidende Argumente wahrgenommen.
• Unter den nachhaltigen Anlagen sehen Anleger Umwelt- und Klimafreundlichkeit als wichtigstes Kriterium (für 28 % der Umfrageteilnehmer) an. Diese rangieren damit vor sozialen Aspekten (15 %) und der Ernährung (10 %).
Internationale Ereignisse wie die COP 24 beeinflussen die Kapitalanlage kaum
• Internationale Vorstöße zur Bekämpfung des Klimawandels wie COP 24 sind den meisten der befragten Privatanleger (70 %) dank der Medienberichterstattung bekannt und helfen dabei, sie für die Dimension des Problems zu sensibilisieren, jedoch bislang nur in bescheidenem Maße.
• Initiativen wie die COP 24 wirken sich auf das Verbraucherverhalten (bei 34 % der Befragten) und auf den Blickwinkel bezüglich Umweltfragen (23 %) aus, haben jedoch kaum Einfluss auf das Anlageverhalten (lediglich 9 %).
Vorbehalte bei der Performance von SRI
Aus der Studie geht außerdem hervor, dass die europäischen Anleger skeptisch sind, was die potenzielle Performance von SRI betrifft.
• Lediglich 19 % sind der Auffassung, dass SRI in puncto Rendite mit herkömmlichen Anlagen mithalten können (11 % in den Niederlanden, 24 % in Italien, 21 % in Frankreich, 20 % in Deutschland und 17 % in Belgien).
• Der Mangel an Informationen scheint in diesem Zusammenhang eines der wesentlichen Hindernisse darzustellen. Während Finanzberater von 46 % der europäischen Anleger als fachkundigste Informationsquelle anerkannt werden, beziehen diese Investoren ihre Informationen zu diesem Thema überwiegend (zu 57 %) aus den Medien.
Ingo Ahrens, Head of Germany bei BNP Paribas Asset Management, erläutert hierzu: „Nachhaltige Anlagen haben gute Wachstumsperspektiven, doch es bleibt noch einiges zu tun, um SRI im Bewusstsein der Anleger zu verankern und sie dazu anzuregen, in diese Lösungen zu investieren. Es ist dringendes Handeln geboten, um eine zukunftsfähige Welt zu schaffen. Im Rahmen unserer neuen globalen Nachhaltigkeitsstrategie werden wir uns weiterhin für diese Lösungen starkmachen und unsere Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit in Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartnern fortsetzen.“