Zum Ausklang des Handelsmonats Oktober kam es an der Börse in Dhaka zu Gewinnmitnahmen. Der marktbreite DSEX Index rutschte unter die psychologisch wichtige Marke von 4.600 Punkten ab, da neue Bedenken über die makroökonomische Situation des Landes aufkamen. Die jüngsten Rückgänge im Bereich der Importe sowie rückläufige Exportzahlen sorgten für Skepsis bei Investoren. Gemischt vielen die Quartalsergebnisse der Bangladescher Unternehmen für das dritte Quartal 2015 aus. In diesem Marktumfeld konnten lediglich Versicherungstitel zulegen, während Zementaktien, Maschinenbauwerte sowie IT-Titel mit Kursabschlägen konfrontiert waren. Von diesen kurzfristigen Entwicklungen einmal abgesehen, bleiben die Prognosen für die Wirtschaftsentwicklung in Bangladesch jedoch positiv.
So erwartet die Asian Development Bank (ADB), dass sich das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von Bangladesch im laufenden Fiskaljahr auf 6,7 Prozent erhöhen wird, nachdem es im Vorjahr noch 6,5 Prozent betragen hatte. Als Hauptgründe führt die ADB die starke Binnennachfrage sowie den weiter in guter Verfassung befindlichen Exportsektor an. Parallel legten die Inflationszahlen von Bangladesch nur geringfügig von 6,17 auf 6,24 Prozent zu, was überwiegend der anziehenden Wirtschaftsaktivität geschuldet war. Im Nahrungsmittelbereich war die Teuerung im September mit 5,92 nach zuvor 6,06 Prozent sogar rückläufig.
Positive Impulse für Bangladeschs Ökonomie werden zudem durch das Debut des Landes am Markt für Staatsanleihen in New York erwartet. So wird Bangladesch in Kürze eine in US-Dollar notierte Staatsanleihe mit einem Volumen von 1,0 Milliarden USD emittieren, wie Zentralbankgouverneur Atiur Rahman bekanntgab. Bangladesch wird den so eingenommenen Betrag wieder in Taka konvertieren und zur Finanzierung wichtiger Infrastrukturprojekte einsetzen. Die Details zu Laufzeit und Verzinsung der USD-Staatsanleihe müssen noch festgelegt werden.
Geht es nach der jüngsten Studie der Weltbank (WB), so sind die langfristigen Wachstumsaussichten von Bangladesch ausgezeichnet und zugleich die zweithöchsten innerhalb der aus acht Nationen bestehenden SAARC (South Asian Association for Regional Cooperation). Nur der konjunkturelle Ausblick für Indien wird in der gerade veröffentlichten Weltbank-Studie noch besser als der von Bangladesch eingeschätzt. Für die gesamte SAARC-Region prognostiziert die Weltbank ein Wirtschaftswachstum von 7,0 Prozent in 2015 und einen weiteren Anstieg auf 7,4 Prozent für das Jahr 2016. Für Bangladesch wird das Wachstumsplus im kommenden Jahr auf 6,5 Prozent veranschlagt.
Dem freundlichen Marktausblick entsprechend, konnte sich der SPI Bangladesh Fund (WKN A1JU42, ISIN LU0756285440) nach seinen Kurseinbußen im Oktober wieder stabilisieren und Kurs auf die Chartmarke von 100 US-Dollar nehmen, die zuletzt unterschritten wurde. Für Euro-Anleger sind im Handelsmonat November bereits Kursgewinne von über einem Prozent zu verzeichnen, per 11. November 2015 notiert ein FondsAnteil des aktiv gemanagten Bangladesch-Fonds bei 98,43 USD.
