SJB | Korschenbroich 19.03.2015: Investmentfonds, die ihre Wertpapier-Anlagen nicht nur an rein ökonomischen Gesichtspunkten, sondern auch nach den Kriterien von Ökologie und Nachhaltigkeit ausrichten, werden von Anlegern immer stärker nachgefragt. Dies schlägt sich in den Programmen der großen FondsGesellschaften nieder, die ihr Angebot zunehmend um „nachhaltige“ FondsProdukte ergänzen. Diesen Trend hin zu einer stärker an Nachhaltigkeits-Kriterien orientierten FondsKultur möchte die SJB zum Anlass nehmen, in einer neuen Reihe die Fonds von bekannten Anbietern wie Pictet, DNB, BB Bellevue, Invesco, Ampega oder Nordea vorzustellen, die sich in ihren Anlagerichtlinien an einem nachhaltigen Investmentstil orientieren.
Doch was ist überhaupt unter dem Oberbegriff „Nachhaltigkeit“ zu verstehen? Die Schweizer FondsGesellschaft Pictet Asset Management definiert nachhaltiges Wirtschaften als „eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der jetzigen Generation dient, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden“. In diesem Sinne ist Nachhaltigkeit ein Oberbegriff, der die Wechselbeziehung zwischen der rein wirtschaftlichen Entwicklung und den gesellschaftlichen sowie ökologischen Rahmenbedingungen in den Fokus rückt.
Nachhaltige Investments sind somit Anlagen, bei denen neben den finanziellen Zielen der Anleger immer auch die externen Effekte berücksichtigt werden, die sich aus der Herstellung und/oder dem Verbrauch der Waren und Dienstleistungen der Unternehmen ergeben. Diese nicht-finanziellen Effekte werden traditionell in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environment, Social, Governance – kurz ESG) erfasst und beurteilt. Nachhaltig und sozial verantwortliche Anlageprodukte, die diesen Kriterien genügen, werden auch unter dem Kürzel SRI (Socially Responsible Investment) zusammengefasst.
Wie wirkt sich dies auf die konkreten Investmentstrategien aus? Nachhaltigkeitsfonds meiden zumeist Unternehmen aus Branchen wie Tabak, Glücksspiel oder Rüstung, Aktien der Atomindustrie sowie Wertpapiere von Firmen, die genetisch veränderte Organismen produzieren. Umgekehrt werden Anlagen in Unternehmen bevorzugt, die besonders verantwortlich handeln, vorbildliche Praktiken bei der Umwelt- und Sozialpolitik aufweisen sowie die Prinzipien guter Unternehmensführung beachten.
Gibt es auch Hinweise darauf, dass ein Investment in verantwortlich und nachhaltig wirtschaftende Unternehmen zu überdurchschnittlichen Anlageergebnissen führt? Erfreulicherweise ja, denn gerade in den letzten Jahren hat sich die Tendenz bestätigt, dass Unternehmen, die hinsichtlich ausgewählter Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien als überdurchschnittlich einzustufen sind, auch zu den erfolgreicheren Firmen ihrer Branche gehören.
Was sind die Gründe hierfür? Eine Erklärung: Die Aktienindizes in ihrer herkömmlichen Zusammensetzung favorisieren die Gewinner der Vergangenheit. Unternehmen, die bislang vergleichsweise hohe und überdurchschnittliche Erträge erzielt haben, sind hier besonders stark vertreten. Im Zuge einer Nachhaltigkeitsstrategie werden hingegen gezielt die zukünftigen Gewinner ausgewählt, also Firmen, die von langfristigen Umwelt- und Globalisierungstrends profitieren. Es ist naheliegend, dass Unternehmen, die eine aktive Rolle bei der Herstellung einer sauberen Umwelt oder dem Übergang zu einer weniger ressourcenintensiven Volkswirtschaft leisten, künftig auch eine stabilere Performance und höhere Wachstumsraten als andere Titel verzeichnen.
Der Anleger kann somit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Er erhält Aktien mit einem langfristig besonders attraktiven Ertrags-Risiko-Profil, wenn er Titel von Unternehmen bevorzugt, die Nachhaltigkeitskriterien beachten und ökologisch verantwortlich wirtschaften. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Diese Wertpapiere besitzen eine relativ geringe Korrelation zu den traditionellen, oft nach der Marktkapitalisierung gewichteten Aktienindizes wie beispielsweise dem MSCI World und sorgen damit für eine gesteigerte Diversifikation im Depot.
Generell bietet der Trend zu nachhaltigem Wirtschaften und einer Minimierung des Ressourcenverbrauchs große Chancen für Unternehmen, die diese Trends frühzeitig erkennen und hierfür Lösungsansätze bieten. Die Bevölkerung, aber auch der private Unternehmenssektor werden sich zunehmend der Knappheit an natürlichen Ressourcen sowie der Notwendigkeit des Kampfes gegen die Umweltverschmutzung bewusst. Einerseits steigt deshalb die Nachfrage nach Umweltprodukten und –Dienstleistungen beim Verbraucher. Andererseits stehen auch die Politik und die weltweiten Regierungen unter gesteigertem Druck, hier Lösungen zu finden. Gerade erst wurde in China ein Aktionsplan mit einem Volumen von 300 Milliarden EUR für die Verbesserung der Luftqualität beschlossen, ein Maßnahmenpaket für die Wasser-Reinhaltung wird folgen.
Das Beispiel zeigt: Nicht nur in Europa und den USA werden Umweltaspekte und ein verantwortungsvoller Umgang mit Rohstoffen immer wichtiger. Unternehmen erkennen diesen Trend und passen ihre Geschäftstätigkeit an, um Umweltzertifikate zu erhalten. Zugleich werden völlig neue Tätigkeitsfelder geschaffen, die Zahl der Patentanmeldungen im Umweltsektor nimmt stetig zu. Für den Investor heißt das: Er kann langfristig nachhaltige Renditen und hohe Wachstumsraten durch die Anlage in Unternehmen erzielen, die die Ressourceneffizienz erhöhen oder neue Techniken für den Umweltschutz entwickeln.
Fazit:
Umweltbezogene Investments bieten zukünftig ausgezeichnete Ertragschancen, zudem leistet der Anleger mit Engagements in Unternehmen, die sich den Prinzipien der Nachhaltigkeit und Ökologie verschrieben haben, einen positiven Beitrag zur gesellschaftlichen wie ökonomischen Entwicklung.
Aus diesem Grunde wird die SJB in den kommenden Wochen nachhaltige Anlageprodukte aus dem FondsBereich vorstellen und in einer neuen Reihe die Produkte namhafter FondsGesellschaften präsentieren, die die Perspektive einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung mit dem Einhalten der Standards sozial verantwortlichen Investierens verbinden. Seien Sie gespannt, was große FondsAnbieter wie Pictet, DNB, Nordea, Ampega oder Invesco an „Nachhaltigkeitsfonds“ zu bieten haben!