Als antizyklische FondsEmpfehlung befindet sich der Craton Precious Metals Fund seit Ende 2013 in den FondsStrategien SJB Substanz und SJB Surplus wieder. Seitdem hat sich die Position unter starken Schwankungen sehr gut entwickelt. Warum bei Goldminenaktien die Volatilität so hoch ist und welche zukünftigen entwicklungen er sieht, darüber berichtet im Folgenden der FondsManager Markus Bachmann.
Der Goldpreis erhielt Anfang August Aufschwung durch die geopolitischen Risiken infolge der Entwicklungen in der Ukraine, im Gaza-Streifen und im Irak. Positive Wirtschaftsdaten aus den USA und moderatere Töne aus den Krisenregionen beruhigten die globalen Aktienmärkte zur Monatsmitte und belasteten aber den Goldpreis, der wieder unter 1.300 USD je Unze sank.
Nachdem der Preis bei 1.280 USD auf Unterstützung traf, gewann er an Boden zurück und beendete den Monat insgesamt nahezu unverändert. Der Silberpreis nahm Anfang August nicht an der Rally bei Edelmetallen teil, was wahrscheinlich auf einige enttäuschende Konjunkturdaten aus Europa und China zurückging. Er folgte aber dem Rückgang des Goldpreises zur Monatsmitte und beendete daher den August mit einem Minus von mehr als 4%. Goldaktien setzten ihre Erholung im Vergleich zum zugrundeliegenden Metallpreis fort.
Dabei erzielten im August hauptsächlich Goldunternehmen mit großer bis mittelgroßer Marktkapitalisierung eine positive Performance, während die kleineren Teilsektoren der Gold-, Silber-, Platin- und Diamantmärkte im Durchschnitt Performanceeinbußen verzeichneten. Der Fonds verbuchte im August ein Plus von 1,0%, während der Referenzindex um 3,5% zulegte. Auf kurze bis mittlere Sicht sind die Einschätzungen und Maßnahmen der US-Fed weiterhin entscheidend für den Goldpreis. Bedeutende Faktoren sind unter anderem auch die uneinheitlichen Signale angesichts der Verzerrungen am Arbeitsmarkt und bei den Löhnen, die sich nach wie vor von den Folgeeffekten der globalen Finanzkrise erholen.
Die Inflationsrisiken bleiben zwar vorerst verhalten, stellen aber mittelfristig eindeutig einen wichtigen Faktor dar. Janet Yellen wies im August in ihrer Rede in Jackson Hole darauf hin, dass der Arbeitsmarkt schwächer sei, als es die Arbeitslosenquote vermuten ließe. EZB-Präsident Mario Draghi deutete ebenfalls darauf hin, dass eine quantitative Lockerung der EZB näher rückt. Jeder dieser Kommentare wäre für sich allein genommen positiv für Gold. Negativ wirkten hingegen weitere Hinweise Yellens in Bezug auf Inflationssorgen oder ein schwächerer Euro im Vergleich zum US-Dollar.
Daher hatten die Reden in Jackson Hole nur relativ geringe Auswirkungen auf den Goldmarkt. Allerdings deuten die Kommentare auf maßgebliche Faktoren hin, die unseres Erachtens den Goldpreis mittel- bis langfristig unterstützen werden. Unserer Ansicht nach wird auf beiden Seiten des Atlantiks, insbesondere im Hinblick auf die Inflation, anhaltend eine relativ lockere Geldpolitik verfolgt werden. Ein anderer entscheidender Impuls für einen langfristig höheren Goldpreis ist das beharrlich hohe Schuldenniveau in den meisten entwickelten Volkswirtschaften. Dieses Thema hat zuletzt zwar wenig Beachtung gefunden, ist aber gewiss nicht aus der Welt. Ungeachtet der Schwankungen, die das kurzfristige Bild aufgrund des Verhaltens der Trader aufweist, schätzen wir daher den Ausblick für den Goldpreis und Goldaktien weiterhin positiv ein.