Der Markt verlor letzte Woche weiter, wobei der durchschnittliche Handelsvolumen mit 1920 Millionen BDT (Bangladeschischer Taka) auf ein sehr niedriges Niveau gefallen ist.
Dies spiegelt in unseren Augen die geringe Bereitschaft wieder, zu diesen Preisen zu verkaufen. Aber auch die Käufer zeigen sich noch abwartend. Wahrscheinlich warten sie die Umsatzzahlen für das zweite Quartal ab, die ab nächster Woche veröffentlicht werden.
Der Markt wird sich dann für eine Richtung entscheiden, nachdem Anleger an Hand der Berichte ihre Schlüsse zur wirtschaftlichen Situation ziehen konnte. Der DSEX gab diese Woche 73 Punkte bzw. 1,65% auf 4363 Punkte ab. Der DS30 verlor 1,08% und schloss bei 1604 Zählern.
Zu den Gewinnern zählten die Telekommunikationsbranche und Pharmawerte, die beide um 0,68% zulegten. Die Verlierer stammten aus dem Bereich der Lebensversicherungen mit einem Minus von 10,61% und dem Maschinenbau mit 3,66% Rückgang.
Makroökonomisches Umfeld
Laut dem Bangladesh Bureau of Statistics fiel die Inflationrate um 51 Basispunkte auf 6,97% und damit auf ein 17-Monatstief. Zahid Hussain, Chefvolkswirt der Weltbank in Dhaka, führt die Abschläge am Aktienmarkt auf günstigere Nahrungsmittel, insbesondere Reis, zurück, die sich allein im Juni um 109 Basispunkte und damit auf eine Teuerungsrate von 8% verbilligten.
Die Exporte legten um 11,65% zu und erreichten damit 30 Mrd. USD. Dabei leistete der Bekleidungssektor den höchsten Beitrag, trotz politischer Diskussionen und Streiks. Das Wachstum fiel damit unter die vom Export Promotion Bureau (EPB) als Ziel festgesetzten 30,5 Mrd. USD.
Die wirtschaftliche Flaute scheint beendet, aber die Erholung ist noch nicht nachhaltig. Ob dies für ein langfristiges Wachstum ausreicht, sehen Ökonomen kritisch.
Die private Kreditvergabe als Indikator konnte zulegen. Durch geringere Ausgaben konnte die Zentralbank hingegen die Kreditaufnahme um über 50% im Vergleich zum Vorjahr reduzieren.
Die Überweisungen aus dem Ausland fielen zum ersten Mal seit 12 Jahren, da durch die weltweite Rezession weniger Arbeitskräfte ins Ausland gegangen waren.
Branchenspezifische Nachrichten
Diverse Quellen aus der Zementindustrie sehen Bangladesch in den nächsten Jahren als asiatischen Drehpunkt für die diversifizierte und umweltfreundliche Zementproduktion. Angestrebt wird ein stärkerer Export der Produktionsüberschüsse in benachbarte Staaten. Dementsprechened erhöhten die Fabriken ihre Kapazitäten oder schufen neue Produktionsanlagen.
Die Ausfuhr von Bekleidung legte im Vergleich zum Vorjahr um 15% zu und übertraf die Erwartungen, auch wenn dies von der Katastrohpe am Rana Plaza überschattet wurde. Als stärkste Branche wuchs die Bekleidungsindustrie um 12,71%.