Managersichten SJB Liquidität Int, SJB Substanz: SLI Global Absolute Return Strategies Fund WKN A1H5Z1 September 2016

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Guy Stern, Manager des SLI GARS.

 

“Prognosen sind eine schwierige Sache. Vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.”

So schauts aus, Mark Twain. Besonders die Auswirkungen des Brexit fielen bis jetzt wenig desaströs aus.

Wie das Management der FondsEmpfehlung  SLI Global Absolute Return Strategies Fund WKN A1H5Z1 in den Verwaltungsstrategien SJB Liquidität Int und SJB Substanz reagiert, lesen Sie im Bericht von Portfoliomanager Guy Stern.

Marktbericht

Die großen Zentralbanken bekräftigten im September erwartungsgemäß ihre Verpflichtung auf eine unterstützende Geldpolitik und beließen ihre Zinsen unverändert. Unerwartet gute Wirtschaftsdaten aus Großbritannien widersprachen den Prognosen, die von einem Konjunktureinbruch nach dem EU-Referendum ausgegangen waren, und schwächten die Erwartungen bezüglich einer weiteren Zinssenkung im November ab.

Das britische Pfund gab weiter nach. Dies kommt zwar den Exporten zugute, inzwischen nehmen jedoch die Sorgen zu, dass hierdurch früher oder später die Inflation steigen könnte, was die Verbraucherausgaben in Großbritannien belasten dürfte. Die europäischen Banken wurden einmal mehr genau unter die Lupe genommen. In Deutschland wehrte sich die unter Druck geratene Deutsche Bank gegen Spekulationen über eine mögliche Insolvenz, was allgemeinere Sorgen um den Sektor aufkommen ließ.

Die Staatsanleihemärkte entwickelten sich unterschiedlich. Benchmark-Staatsanleihen in Großbritannien, den USA und einer Reihe europäischer Peripherieländer lieferten negative Renditen (die Verzinsungen stiegen). Dies war überwiegend auf Besorgnis
in Bezug auf ihre hohen Bewertungen und auf Bedenken zurückzuführen, dass die Zentralbanken demnächst anfangen könnten, ihre großzügige Geldpolitik zu überdenken.

Die deutschen Staatsanleihen widerstanden diesem Trend und legten zu (die Verzinsungen gingen zurück), da sie angesichts der Sorge um den Zustand der europäischen Banken von ihrem Zufluchtsstatus
profitierten. Die Kreditmärkte waren überwiegend mehr oder weniger unverändert – es wurden im Laufe des Monats zwar einige Gewinne mitgenommen, der Rückgang wurde jedoch durch die anhaltende Suche der Anleger nach höher rentierlichen Anlagen begrenzt.

Die Wirtschaftsdaten aus den Industrieländern entsprachen mehr oder weniger den Prognosen. Die Ausnahme bildete Großbritannien, wo das überraschend robuste Verbrauchervertrauen und die Nachfrage nach Dienstleistungen die Analysten dazu veranlassten, ihre Wachstumsprognosen nach oben zu korrigieren.

Die Rohstoffmärkte erholten sich im September. Nachdem die Mitgliedsländer der OPEC zusammengekommen waren, um eine
mögliche Beschränkung der Fördermengen zu vereinbaren, erreichten die Ölpreise fast die Marke von 50 USD je Barrel.

Handelsaktivitäten

Wir richteten erneut eine europäische Zinsstrategie ein. Vor dem Hintergrund der Turbulenzen im Zusammenhang mit der Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen, hatten wir diese Position zwischenzeitlich glattgestellt. Seitdem haben sich die kurz- und langfristigen europäischen Zinsen wieder aufeinander zubewegt. Wir rechnen damit, dass sie sich wieder
auseinanderentwickeln werden, nachdem sich die Märkte nun stabilisiert haben. Diese Strategie zielt darauf ab, sich einen Anstieg der Differenz zwischen kurz- und langfristigen Zinsen zunutze zu machen.

Wir versuchten, unsere Exponierung gegenüber der Möglichkeit, dass es der Europäischen Zentralbank (EZB) eventuell nicht gelingen könnte, die angestrebte Schwäche des Euro herbeizuführen, zu verringern. Um dies zu erreichen, schlossen wir
unsere Position auf die indische Rupie gegenüber dem Euro. Außerdem beendeten wir unsere Position, die auf europäische gegenüber japanischen Zinsen setzt. Diese hatte bereits positive Erträge geliefert, nachdem sich die europäischen und
japanischen Zinsen zu unseren Gunsten entwickelt hatten.

Wertentwicklung

Der Absolute Return Global Bond Strategies Fund erzielte während des Monats eine Rendite von -0,44 Prozent (nach Abzug von Gebühren). Im Vergleich dazu erreichte die Drei-Monats-EURIBOR Benchmark eine Rendite von -0,02 Prozent (vor Abzug
von Gebühren). Längerfristige australische Staatsanleihen zählten zu den Werten, die sich im September abschwächten und somit steigende Renditen verzeichneten. Demzufolge lieferte unsere australische Zinsstrategie, die von fallenden Zinsen profitieren soll, eine negative Rendite.

Auch unsere Position bei britischen gegenüber deutschen Zinssätzen büßte einen Großteil der im August erzielten Gewinne wieder ein, da sich britische Staatsanleihen schwächer entwickelten als deutsche Papiere. Teilweise ausgeglichen wurden diese
Verluste durch unsere Strategie, die auf eine Versteilerung der US-amerikanischen Zinsstrukturkurve parallel zu einer Abflachung der europäischen Zinsstrukturkurve setzt.

Diese erzielte vor allem dank günstiger Bewegungen der US-Zinsen eine positive Rendite. Auch unsere Positionen, die von
steigenden Inflationserwartungen in Großbritannien und Europa profitieren sollen, wirkten sich positiv aus. Die
Inflationsprognosen erhöhten sich, nachdem bekannt geworden war, dass die Mitglieder der OPEC beabsichtigen, ihre Ölfördermengen zu beschränken, um so einen Preisanstieg auszulösen. Für unsere US-Inflationsstrategie erwiesen sich die steigenden Inflationsprognosen allerdings als ungünstig.

Nachdem sie sich im Juli und August stark entwickelt hatten, büßten unsere Positionen bei US-amerikanischen und britischen Kreditwerten mit Investment Grade wieder an Boden ein. Unsere kürzlich eingeführte Strategie, die auf indonesische Zinsen
gegenüber dem US-Dollar setzt, entwickelte sich gut. Die Position, die von den laufenden politischen und wirtschaftlichen Reformen in Indonesien profitieren soll, verbuchte Zugewinne, nachdem die indonesische Zentralbank ihre Zinsen gesenkt hatte, um die Wirtschaft des Landes zu stützen.

Ausblick

Wir sind schon seit Langem der Ansicht, dass das globale Wachstum an historischen Standards gemessen relativ schwach und ungleichmäßig sein wird, jedoch mit regionalen Unterschieden. Die Entscheidung Großbritanniens, die Europäische Union zu verlassen, erhöht das Abwärtsrisiko für die Weltwirtschaft. Die allgemeine Richtung der Märkte bleibt jedoch weitgehend unverändert.

Wir werden im Jahr 2017 wahrscheinlich ein mäßigeres BIP-Wachstum erleben. Die zunehmend unterschiedliche Geldpolitik der Zentralbanken wird die Renditen der Anlageklasse weiterhin stark beeinflussen, insbesondere da weiterhin ungewiss ist, wie schnell sich diese ändern wird. Unserer Ansicht nach wird dieses Umfeld eines verstärkten Wandels für ein Portfolio, das auf eine nachhaltige Diversifizierung ausgerichtet ist, unseren Managern angesichts unseres flexiblen Mandats und unseres
langfristigen Anlagezeitraums voraussichtlich zusätzliche Chancen bieten.

 

Siehe auch

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