“Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt.” Afrikanisches Sprichwort.
Zwanzig Jahre halten wir die Position in unserer FondsEmpfehlung Bellevue Funds – BB African Opportunities WKN A0RP3D in der Verwaltungsstrategie SJB Surplus noch nicht, aber zumindest eine geraume Zeit.
Lesen sie folgend den Bericht des FondsManagers.
Nigeria stand im Juni erneut im Zentrum. Nach der Einführung neuer Richtlinien für den Devisenhandel überraschte die Zentralbank den Markt, indem sie den Nachfrageüberhang nach US-Dollar um ca. USD 4 Mrd. abbaute, davon ca. USD 500 Mio. über den Spot-Markt und den Rest über die neu eingerichtete OTC-Futures-Börse. Lokale und vereinzelte ausländische Investoren reagierten positiv, woraufhin der Aktienmarkt um 7% (MoM) zulegte, während der Naira gegenüber dem USD aber über 40% abwertete.
Ausländische Fixed-Income-Investoren sind aber nicht an den Markt zurückgekehrt, da 1) der Wechselkurs NGN/USD bei 280-285 verharrt und sich trotz der geringen USD-Liquidität auf dem Interbankenmarkt kaum bewegte, und 2) der Futures-Markt aus nicht lierferbaren und auf NGN lautenden Terminkontrakten besteht und Anleger daher bei Fälligkeit keinen Anspruch auf Auszahlung in USD haben. Bisher ist es der CBN nicht gelungen, das Versprechen einer höheren USD-Liquidität und eines flexibleren Wechselkurssystems einzulösen, was ihre Glaubwürdigkeit weiter untergraben könnte.
Mit Beginn des Ramadan setzte in Ägypten die ruhigere Phase mit reduzierten Handelszeiten und -volumina ein. Allerdings reagierte die Notenbank auf eine höhere Inflation (12.3% YoY im Mai) prompt mit der Anhebung der Zinsen um 100 Bp. Dieser unerwartete Schritt und die weltweit negativen Auswirkungen des Brexit bescherten dem EGX30 ein Minus von 7.2% (MoM). Während ein Eingreifen des IWF den Markt sicher beruhigen würde, sichtbare Erfolge der Finanzreformen und die flexiblere Gestaltung des Devisenregimes werden künftig an Bedeutung gewinnen.
Südafrika, dessen BIP im 1Q16 um 0.2% zurückging (YoY), konnte eine Herabstufung auf Ramschniveau verhindern. S&P räumte mehr Zeit für eine Konsolidierung der Finanzen des Landes ein. Der Rand erlebte heftige Schwankungen, tendierte jedoch zu einer Festigung und wertete gegenüber dem USD 6.3% auf. Südafrikas Aktienmarkt büsste wegen Sorgen um die globalen Märkte 3.1% (MoM) ein. Marokko setzt mit dem Börsengang des Hafenbetreibers Marsa Maroc die versprochene Privatisierung von Staatsvermögen um. Der Markt gab 2.5% nach, da lokale Anleger sich am Markt Liquidität für die Teilnahme an der oben erwähnten mehrfach überzeichneten Erstemission verschafften. Die Börsen in Tunesien und Kenia schlossen 3.6% und 2.1% (MoM) schwächer, was scheinbar dem Abfluss ausländischer Gelder geschuldet ist.
Wir verringerten unser Engagement in Ägypten in Ermangelung einer positiven Marktreaktion auf die soliden Unternehmenszahlen. Ausserdem reduzierten wir unser Exposure in Kenia, nachdem der Markt nicht von der Zinssenkung im vergangenen Monat profitieren konnte. Die Erlöse verschafften uns die Flexibilität für eine weitere Erhöhung unserer taktischen Positionen in Goldunternehmen und in südafrikanischen Standardwerten. Was Nigeria anbelangt, teilen wir die Meinung der Fixed-Income-Anleger, dass die oben erwähnten neuen Regelungen für den Devisenhandel deutlich hinter den Versprechungen der CBN zurückbleiben. Wir betrachten den Markt nach wie vor eher als “Value-Trap”, denn als eine Chance.