Managersichten SJB Surplus Z 15+: Bellevue Funds – BB African Opportunities (WKN A0RP3D) Oktober 2018

Malek Bou-Diab. FondsManager des BB African Opportunities Fund

Die afrikanischen Aktienmärkte konnten sich im Handelsmonat Oktober der vorwiegend negativen Tendenz nicht entziehen und verzeichneten kräftige Kurseinbußen – besonders in Ägypten und Südafrika notierten die Aktien schwächer. Geringer fiel das Minus in Kenia sowie in Nigeria aus, wo gute Unternehmensergebnisse die Stimmung hoben. In diesem Marktumfeld verzeichnete der  Bellevue Funds – BB African Opportunities (WKN A0RP3D, ISIN LU0433847240)  eine Wertentwicklung von -5,0 Prozent auf Eurobasis. Investoren des in der Verwaltungsstrategie SJB Surplus Z 15+ enthaltenen Afrika-Fonds finden in dem aktuellen Marktkommentar von FondsManager Malek Bou-Diab einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen in den afrikanischen Staaten sowie die Veränderungen im FondsPortfolio.

Marktrückblick

Die ägyptische Börse folgte den globalen Märkten und verzeichnete im Oktober deutliche Verluste (-9.3%). Die negative Stimmung der lokalen institutionellen Anleger und deren nervöses Handelsverhalten scheint teilweise mit einer neuen Methode der Performancebewertung zusammenzuhängen, die sich auf kürzere Zeiträume fokussiert. Der Ausverkauf im September und Oktober lässt sich indes kaum durch die guten Fundamentaldaten rechtfertigen. Der Anstieg der Headline-Inflation im September auf 16% (YOY), der gänzlich höheren Obst- und Gemüsepreisen zuzuschreiben ist, sorgte erneut für Überraschung. Dagegen fiel die Kerninflation weiter auf 8.6%, was darauf hindeutet, dass kein grosser Inflationsdruck besteht und sich die Realzinsen nach wie vor auf hohem Niveau bewegen. Das reale BIP stieg im Q2 auf
annualisierter Basis um 4.2% (QOQ) und grosse internationale Institutionen wie der IWF und die Weltbank erwarten eine weitere Wachstumsbeschleunigung. Die Nettodevisenreserven der CBE entwickelten sich trotz Portfolioabflüsse stabil. Das EGP trotzte der Korrektur in den Schwellenländern, wobei es durch weitere Verbesserungen der Leistungsbilanz begünstigt wurde. Sinkende Ölpreise sollten Anlegersorgen hinsichtlich der staatlichen Ausgaben für Treibstoffsubventionen und der Auswirkungen ihres Wegfalls auf die Inflation zerstreuen. Die fallenden Notierungen sind angesichts der steigenden Unternehmensergebnisse und der hohen Wachstumserwartungen für die kommenden zwei Jahre keineswegs gerechtfertigt. Die Bewertungen sinken weiter.

Auch Südafrika konnte sich dem globalen Trend nicht entziehen. Der Johannesburg All Shares Index verlor im Oktober 6% und der Rand wertete 4.6% gegenüber dem US-Dollar ab. Die politischen und makroökonomischen Meldungen stimmen wenig hoffnungsvoll. Auch der von Analysten für die kommenden zwei Jahre erwartete starke Gewinnanstieg gilt als wenig wahrscheinlich. Finanzminister Nene trat zurück, nachdem bekannt geworden war, dass er private Kontakte zur Unternehmerfamilie Gupta hatte, die in einen Korruptionsskandal mit dem ehemaligen Präsidenten Zuma verwickelt war. Neuer Finanzminister ist Ex-Zentralbankchef Tito Mboweni. Bei seinem Amtsantritt teilte er mit, dass er einen mittelfristigen Anstieg des Haushaltsdefizits und einen Rückgang des BIP-Wachstums erwarte. Für eine Enttäuschung sorgten auch Frühindikatoren, vor allem Angaben zur Minenproduktion und Handelsbilanzdaten. Sie bestätigten, dass das Wirtschaftswachstum weiterhin auf niedrigem Niveau verharren wird. Obwohl sich die Entwicklung der globalen Märkte nur in geringerem Masse auf kleinere regionale Märkte auswirkte, bleiben das allgemeine technische Bild und die Liquiditätslage wenig inspirierend. Die marokkanische Börse kam ihrem Ruf als sicherer Hafen nur bedingt nach und gab 3.7% nach, der MAD büsste 1% auf den USD ein. Die Regierung hat angesichts eines steigenden Drucks auf die Beschäftigung für die kommenden Jahre eine expansive Haushaltspolitik angekündigt. Zudem sank die Verbraucherpreisinflation im September auf einen Tiefstand von 1.1% (YOY). Die Makrodaten sind zwar immer noch sehr solide, deuten jedoch auf eine zu konservative Wirtschaftsführung in diesem Entwicklungsstadium hin.

Kenias Aktienmarkt schloss 3.6% im Minus, derweil der KES gegenüber dem USD 1.1% abwertete. Die Zahlungsbilanzdaten zeigen deutlich, dass die Währung durch eine erhöhte und nur teilweise belegbare Auslandsverschuldung gestützt wird. Die Anhäufung staatlicher Auslandsschulden veranlasste den IWF dazu, Alarm zu schlagen. Der nigerianische Aktienmarkt erwies sich mit einem Verlust von lediglich 0.9% als klarer Outperformer. Zudem blieb der Wechselkurs des Naira gegenüber dem USD stabil. Einige Qualitätsnamen wie Nestlé Nigeria und Guaranty Trust verbuchten im aktuellen Umfeld beeindruckend gute Ergebnisse. Die Zahlen der meisten Titel jedoch, vor allem der Unternehmen aus verbraucherabhängigen Sektoren, deuteten auf eine angespannte wirtschaftliche Lage hin.

Positionierung & Ausblick

Die heftigen Verluste ägyptischer Aktien, die die KGVs auf 12M-forward-Basis unter 9x drückte, bescherten dem Markt seine tiefste Bewertung seit der Abwertung und dem durch das IWF-Programm gestützten Free-Floating des EGP (November 2016). Dieser Rückgang spiegelt die allgemeine negative Marktstimmung gegenüber den Schwellenländer- und Frontiermärkten wider, da eine angespanntere Finanzlage, ein stärkerer US-Dollar und steigende Ölpreise Ängste vor einer Konjunktureintrübung in den Entwicklungsländern schüren. Ägypten gilt dank der vor zwei Jahren eingeleiteten mutigen Reformen dennoch als klarer Nutzniesser einer inzwischen deutlicheren Differenzierung der einzelnen Märkte seitens der Anleger, die zuvor sämtliche Schwellenländer- und Frontiermärkten ohne wirkliche Betrachtung ihrer idiosynkratischen Lage abgestraft hatten.

Der Fonds bleibt in Südafrika wegen der weiterhin trüben Wachstumsaussichten untergewichtet und verfügt über eine verhältnismässig starke Cash-Position in Erwartung neuer Anlagechancen, vor allem in Ägypten angesichts der erwarteten Welle an IPOs in den kommenden Quartalen oder in Saudi-Arabien in Anbetracht der anstehenden Aufnahme in Schwellenländerindizes.

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