Der Goldpreis bewegte sich im April weitgehend eng um USD 1300 pro Unze mit einigen rapiden Ausschlägen, da mehrere der traditionellen Goldpreistreiber für Schlagzeilen sorgten. Angesichts der relativ verhaltenen Reaktionen der politischen Entscheidungsträger auf die Entwicklungen rundum die Ukraine und der Krim sank die geopolitische Risikoprämie beim Goldpreis wieder.
Die im März verzeichneten ETF-Zuflüsse wurden im Monatsverlauf reduziert, wobei die Nettoabflüsse im Vergleich mit 2013 jedoch gering ausfielen. Daten zeigten starke chinesische Netto-Goldimporte für das 1. Quartal. Die Prämie des Goldpreises in Shanghai gegenüber den internationalen Preisen schrumpfte im April aber wieder auf tiefe Niveaus (zumindest gemessen an der Spanne, in der sie sich 2013 bewegte). Somit war der April im Wesentlichen ein ruhiger Monat für Gold, abgesehen von gewissen stärkeren Ausschlägen zur Monatsmitte. Am 15. April – dem Tag, an dem der Goldpreis im Vorjahr um 200 USD je Unze gefallen war, geriet das gelbe Metall erneut unter erheblichen Abgabedruck, sodass der Preis innerhalb eines Tages zügig um 40 USD auf 1280 USD sank. Anders als 2013 kam es im Zuge des Preisverfalls jedoch zu Käufen, sodass sich der Preis über den Rest des Monats zwischen 1280 und 1300 USD stabilisierte.
Während der Goldpreis im April um 0,6% anstieg, büßte der Silberpreis 2,9% ein. Goldaktien schwankten im Durchschnitt so verhalten wie seit vielen Monaten nicht mehr. Dabei erzielten Large Caps im Schnitt eine Outperformance, die allerdings größtenteils auf das Konto von Osisko ging, im Nachgang einer verbesserten Übernahmeofferte für das Unternehmen. Vor diesem Hintergrund erzielte auch Detour Gold hohe Kursgewinne. Small Caps hingegen blieben innerhalb des Sektors zurück, und der Silbersektor als Ganzes beendete den April auf dem Niveau vom Monatsanfang. Der Fonds erzielte im April einen Ertrag von 3,1% und konnte den Vergleichsindex (1,7%) damit leicht übertreffen.
Der Bieterkampf um Osisko verdeutlicht, dass Übernahmen innerhalb des Sektors noch immer ein Thema sind, wenngleich die Ende 2013/Anfang 2014 erkennbare M&A-Welle inzwischen abgeebbt ist. Unsere Unternehmensgespräche bestätigen, dass viele unter ihnen aktiv nach Kaufgelegenheiten zur Wachstumssteigerung suchen und auf die Unterbewertung vieler kleinerer Unternehmen hinweisen. Das zentrale Kriterium für die meisten Käufer ist jedoch die Qualität und nicht die günstige Bewertung etwaiger Übernahmeziele. Ein flacher Goldpreis, wie im April, mag „Gold-Bullen“ enttäuschen. Viele Anleger werden aber wohl erst dann wieder in den Sektor zurückkehren, sobald sich die Edelmetallpreise stabilisiert haben. Ein derzeit flacher Goldpreis zwingt zudem die Unternehmen, die jüngsten Verbesserungen auf eine nachhaltige Grundlage zu stellen. Dies wird zu zusätzlichen Erträgen für die Anleger führen, sobald der Goldpreis seinen Aufwärtstrend wieder aufnimmt