SJB | Korschenbroich, 05.07.2022.
Der Juni war geprägt von einer enormen Volatilität und hohen Preisausschlägen – in der Konsequenz gab die Notierung des Structured Solutions – Next Generation Resources Fund (WKN HAFX4V, ISIN LU0470205575) um 2,95 Prozent nach. Ein Bericht von Goldman Sachs, dass der Lithium Boom vorüber sei, führte zu einer markanten Kurskorrektur innerhalb des Sektors zum Monatsende. FondsManager Tobias Tretter betont, der Argumentation nicht folgen zu können: Er sieht den Lithiumsektor weiterhin als sehr chancenreich an und betont, dass die Anzahl der Investoren und Unternehmen, welche die eklatante Unterversorgung mit Lithium für die kommenden Jahre erkennen, wächst. Der Rohstoffexperte von Commodity Capital analysiert für Investoren der SJB FondsStrategie Surplus, was die wichtigsten Marktentwicklungen für das Portfolio des Lithium-Fonds bedeuten. In seinem Monatsreport für Mai fasst er die wichtigsten Neuigkeiten aus dem Lithiumsektor zusammen.
Der Next Generation Resources Fund sank um 2,95%. Der Monat war geprägt von einer enormen Volatilität und hohen Preisausschlägen. Nachdem einige australische Produzenten sowie Albemarle im Mai noch neue Höchststände verzeichnen konnten, sorgte ein Bericht von Goldman Sachs, dass der Lithium Boom vorüber sei zu einer markanten Kurskorrektur innerhalb des Sektors zum Monatsende. Wir erinnern uns noch an einen ähnlichen Bericht von Morgan Stanley vor einigen Jahren, welcher zwar zu einer kurzfristigen Korrektur führte, aber wie leider so häufig bei Analystenreports sich schlussendlich als völlig falsch darstellte. Der aktuelle Report von Goldman Sachs der den „Anfang vom Ende“ bei Lithium ausruft basiert in erster Linie darauf, dass der Lithiumpreis deutlich korrigieren wird infolge eines steigenden Angebots aus China. Die Nachfrage sieht auch Goldman Sachs weiterhin deutlich ansteigen und erwartet bis 2025 einen Nachfrageanstieg um 73% (300% über 2021).
Wir können der Argumentation insbesondere auf der Angebotsseite nicht folgen. Ihrer Analyse nach sollte die Produktion aus China massiv ansteigen und es wird angenommen, dass 60% der aktuellen Produktion in 2025 aus China stammen sollten. Dabei wird komplett übersehen, dass sich die chinesische Produktion nicht für hochwertige westliche Autobatterien eignet und dass in den letzten Jahren lediglich eines im Lithiumsektor sicher war. Die angestrebten Produktionsstarts und -expansionen verzögern sich um Jahre und nicht um Monate. Insofern sehen wir eine massive Produktionsausweitung in China als weder realistisch noch als problematisch an. Der Lithiumpreis hingegen ist sicherlich aktuell zu hoch und wir würden einen gesunden Kursrückgang befürworten um falsche Anreize im Markt zu verhindern. Selbst wenn der Lithiumpreis von aktuell 70.000 USD je Tonne auf 15.000 USD je Tonne wie von Goldman prognostiziert zurückgehen würde, könnten die Unternehmen bei durchschnittlich 12.000 USD Kosten je Tonne weiterhin wirtschaftlich produzieren. Der Boom der Elektromobilität steckt noch in denKinderschuhen und wir sehen noch enormes Potential über die kommenden Jahre bis mindestens 2030.