Managersichten SJB Surplus, SJB Substanz, SJB Erhaltung: Craton Capital Precious Metal Fund WKN 964907 Juni 2014

Markus Bachmann. FondsManager. Craton Capital Precious Metal Fund.
Markus Bachmann. FondsManager. Craton Capital Precious Metal Fund.

Marktbericht für Juni 2014

Marktbericht für Juni 2014

Der Edelmetallsektor verzeichnete einen starken Juni und ein gutes 1. Halbjahr 2014. Der Craton Capital Precious Metal Fonds erzielte im Monatsverlauf ein Plus von 21,8%, während der Referenzindex um 14,2% zulegte. Bezogen auf das 1. Halbjahr 2014 stieg der Fonds um 36,1% und der Referenzindex zog um 20,6% an. Ein wichtiger Treiber für die Erholung im Juni war der Anstieg der US-Inflation und – wichtiger noch – der Hinweis der US-Fed, die höhere Inflation gebe keinen Anlass zur Sorge (und beeinflusse auch nicht die stetige Drosselung der Wertpapierkäufe [„Tapering“]).

Erwähnenswert ist, dass sowohl die Entwicklung der (realen und nominalen) US-Zinsen als auch das „Tapering“ hinter den früheren Erwartungen zahlreicher Marktkommentatoren zurückgeblieben sind. Dasselbe gilt für die Stärke des US-BIP und des US-Dollar. Zudem hat die Fed ihre Prognose für den langfristigen Gleichgewichtszins in den letzten Quartalen gesenkt. Nur wird beim Goldpreis offenbar bereits ein signifikanter Zinsanstieg eingepreist.

Nach Einschätzung des erfahrenen Volkswirts und Goldmarktanalysten Martin Murenbeeld von Dundee Capital Markets geht einem Goldpreisrückgang um 20% üblicherweise ein Anstieg der inflationsbereinigten 10-jährigen Treasury-Rendite um 400 Bp voraus. Doch obwohl der Goldpreis deutlich stärker fiel, ist die Rendite lediglich um 200 Bp (oder 110 Bp für TIPS) gestiegen. Demnach antizipiert der Goldpreis einen mehr als doppelt so hohen (möglicherweise mehr als vierfach so hohen) Anstieg der realen Renditen, als er tatsächlich erfolgte.

Im 1. Halbjahr 2014 verhalfen die geopolitischen Spannungen in der Ukraine und im Irak dem Goldpreis zu einem Anstieg, womöglich jedoch weniger als gedacht. Die Nachfrage nach physischem Gold ist im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum gesunken, allerdings ausgehend von einem absoluten Rekordhoch. Die chinesische Nachfrage hat sich abgeschwächt, und die indische Nachfrage legt eine Pause ein, bis es Neuigkeiten über eine Lockerung der Importbeschränkungen gibt. Deutlich geringere ETF Verkäufe sorgten jedoch für einen Ausgleich. Im 1. Halbjahr 2014 beliefen sich die Nettoverkäufe der Gold-ETFs lediglich auf 44 Tonnen und blieben damit klar hinter den 869 Tonnen von 2013 und den von einigen angesehenen Banken für 2014 prognostizierten 300 bis 500 Tonnen zurück. Folglich hat sich die Prognosespanne für den Goldpreis für 2014 stark verringert, zumal auch die Preisvolatilität abgenommen hat. Bezogen auf Angaben von 33 Banken liegt die Prognosespanne nunmehr bei knapp +/-100 USD je Unze ausgehend von den aktuellen Niveaus – was einen Rückgang gegenüber den 200 USD von April und den 400 USD von Januar bedeutet.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass sich einige der Goldpreistreiber im 1. Halbjahr 2014 etwas positiver auf das Metall ausgewirkt haben (Zinsen, Inflationserwartung, ETF-Flüsse), während andere neutral bis negativ zum Tragen kamen (physische Nachfrage aus Asien). Mittel- bis langfristig dürften jedoch die meisten Faktoren den Goldpreis unterstützen. Die asiatische Nachfrage unterliegt einem starken strukturellen Wachstumstrend. Die Märkte preisen offenbar bereits hohe Realzinsen ein, sodass etwaige Korrekturen der Erwartungen dem Goldpreis eher helfen als schaden dürften. In Verbindung mit dem operativen Turnaround der Unternehmen stellt der Edelmetallsektor daher weiterhin eine attraktive Anlagegelegenheit dar.

Siehe auch

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