SJB | Korschenbroich, 05.06.2025.
Die globalen Small-Cap-Aktienmärkte gaben im April nach, der der MSCI World Small Cap Index verlor auf Lokalwährungsbasis 1,0 Prozent. Nach der Ankündigung von Zöllen durch Präsident Trump am 2. April, dem „Tag der Befreiung“, fand bei den Aktien ein Ausverkauf statt, da die Sorgen um die Weltwirtschaft zunahmen. In diesem schwierigen Marktumfeld verzeichnete der CT (Lux) Global Smaller Companies ZE EUR Acc (WKN A2JMBG, ISIN LU0957820193) eine Performance von -5,63 Prozent auf Monatsbasis. Wie FondsManager Scott Woods berichtet, wurde Ryohin Keikaku dem Portfolio als neue Position hinzugefügt. In seinem Monatskommentar liefert der Threadneedle-Marktstratege die wichtigsten Informationen zu den weltweiten Small-Cap-Märkten und gibt einen Ausblick für den in der SJB Strategie Surplus enthaltenen Nebenwerte-Fonds.
Marktumfeld
Globale Small-Cap-Aktien gaben im April nach, und der MSCI World Small Cap Index verlor auf Lokalwährungsbasis 1,0 %. Nach der Ankündigung von Zöllen durch Präsident Trump am 2. April, dem „Tag der Befreiung“, fand bei den Aktien ein Ausverkauf statt, da die Sorgen um die Weltwirtschaft zunahmen. Die Aktien erholten sich jedoch bis zu einem gewissen Grad, nachdem Trump einen 90-tägigen Aufschub für die meisten Länder angekündigt hatte. US-Aktien waren angesichts von Trumps schwankender Handelspolitik und zunehmender Sorgen um die US-Wirtschaft volatil. Auch ein vorübergehender Anstieg der Treasury-Renditen belastete Anfang des Monats die Risikobereitschaft.
Die Anleger schienen den Status von US-Staatsanleihen als Fluchtwerte angesichts der politischen Wankelmütigkeit Trumps und des öffentlichen Drucks auf den Fed-Vorsitzenden Jerome Powell, die Zinsen zu senken, zunehmend in Frage zu stellen, obwohl Powell davor warnte, dass Zölle zu einer höheren Inflation führen könnten. Nachdem der Präsident die meisten der „Gegenzölle“ ausgesetzt hatte, erholten sich die Aktien jedoch wieder. Die Anlegerstimmung wurde auch durch die wachsende Erwartung gestützt, dass die Fed die Zinssätze bis zum Ende des Jahres viermal senken würde, mit einer ersten Senkung bereits im Juni. Grund dafür waren die schwachen Wachstumsdaten und ein unerwartet starker Rückgang der jährlichen Verbraucherpreisinflation im März.
Im Vereinigten Königreich wurden die Aktien durch den Anstieg der Gilt-Renditen zu Beginn des Monats beeinträchtigt, da sich die Anleger wegen der Trump’schen Zölle Sorgen über eine höhere Inflation machten sowie vor dem Hintergrund allgemeiner Befürchtungen hinsichtlich der finanzpolitischen Risiken des Vereinigten Königreichs. Allerdings schnitten britische Small-Caps besser ab als ihre Large-Cap-Pendants, da sie als stärker inlandsorientiert angesehen werden. Im weiteren Verlauf des Monats verbesserte sich die Stimmung, da die jährliche Inflationsrate im März unter den Erwartungen lag, was die Zuversicht stärkte, dass die Bank of England auf ihrer Mai-Sitzung die Zinsen senken würde.
In Europa belasteten Sorgen über die Auswirkungen von US-Zöllen zunächst die Risikoanlagen. Darüber hinaus blieben sowohl der Flash Composite PMI als auch das Verbrauchervertrauen im April hinter den Erwartungen zurück. Hilfreich war jedoch der stetige Rückgang der Renditen deutscher Bundesanleihen seit ihrem Höchststand Anfang März. Die jährliche Inflation in der Eurozone war im März rückläufig, wobei die Kernrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) stärker als erwartet zurückging.
Dies ebnete der Europäischen Zentralbank den Weg für eine Senkung ihres Leitzinses um 25 Basispunkte, wie erwartet, und die Märkte blieben zuversichtlich, dass die Zentralbank ihre Politik in den kommenden Monaten weiter lockern würde. Die japanischen Aktien schlossen sich dem Ausverkauf zu Beginn des Monats an den anderen Märkten an. Der Optimismus im Zusammenhang mit den Handelsgesprächen zwischen Vertretern der USA und Japans sowie die zurückhaltenden Signale der Bank of Japan wirkten jedoch unterstützend.
Die drastische Eskalation des Handelskriegs zwischen den USA und China belastete die fernöstlichen Märkte ohne Japan, da die US-Zölle auf chinesische Importe auf 145 % anstiegen, während China mit ähnlichen Abgaben konterte. Ein schwächerer Dollar und ein ermutigendes BIP-Wachstum in China im ersten Quartal stützten jedoch die Stimmung. Ein milderer Ton der Regierung Trump im weiteren Verlauf des Monats, einschließlich Hinweisen darauf, dass einige elektronische Geräte von den Zöllen ausgenommen würden, war ebenfalls hilfreich.
Von den großen Aktienregionen schnitten die USA angesichts der politischen Unsicherheit und der Wirtschaftssorgen am schlechtesten ab. Auf der anderen Seite wiesen die britischen Small Caps eine Outperformance auf, gefolgt von Europa ohne das Vereinigte Königreich. Auch der Pazifikraum ohne Japan und Japan übertrafen den Index.
Auf Sektorebene entwickelte sich der Energiesektor bei Weitem am schwächsten, da die Sorgen um die Weltwirtschaft die Preise für Öl und sonstige Rohstoffe auf Talfahrt schickten. Finanzwerte blieben ebenfalls hinter dem Index zurück. Der defensive Sektor der Basiskonsumgüter lieferte die beste Performance. Zu den weiteren Outperformern gehörten Industrieunternehmen, Versorger und Kommunikationsdienste.
Wertentwicklung
Der Fonds entwickelte sich im April vor Abzug der Gebühren schwächer als sein Vergleichsindex. Die Underperformance war auf die Aktienauswahl zurückzuführen, insbesondere in den Sektoren Industrie, Technologie und Gesundheitswesen. Finanzwerte, Kommunikationsdienste und Nicht-Basiskonsumgüter leisteten hingegen einen positiven Beitrag. Die Sektorallokation trug dank der Übergewichtung von Industriewerten und der Untergewichtung von Energie positiv zur Performance bei. Auf Einzeltitelebene waren Charles River Laboratories und Aris Water Solutions abträglich. Die Aktien von Charles River Laboratories gaben nach, nachdem bekannt geworden war, dass die U.S. Food and Drug Administration plant, Tierversuche für monoklonale Antikörper und andere Arzneimittel schrittweise abzuschaffen. Obwohl das Unternehmen nach wie vor ein weltweit führendes präklinisches Auftragsforschungsinstitut ist, führt diese Änderung der Vorschriften zu Unsicherheiten hinsichtlich des kurzfristigen Ausblicks, und wir haben die Aktie daraufhin verkauft.
Die Aktien von Aris fielen. Die enge Verbindung des Unternehmens mit der Öl- und Gasindustrie bedeutete, dass die globalen wirtschaftlichen Sorgen den Ausblick von Aris belasteten. Trotzdem bevorzugen wir das Unternehmen für Wasserlösungen weiterhin. Aris ist ein wachstums- und margenstarkes Unternehmen, das von einer marktbeherrschenden Stellung in der Wasseraufbereitungs- und Recyclingindustrie profitiert. Wir sehen Aris als ein Industrieunternehmen der Spitzenklasse, das in Bereiche wie Forschung und Entwicklung investieren kann. Das Unternehmen ist in der Branche gut positioniert und gewinnt aktiv Marktanteile von Konkurrenten, die aufgrund ihrer Bilanzen stärker unter Druck stehen. Positiv zu vermerken ist, dass Belimo und CTS Eventim zu den größten Beitragsleistern gehörten.
Die Aktie von Belimo erhielt Auftrieb, als das Unternehmen einen kräftigen Anstieg von Umsatz und Gewinn für das erste Quartal meldete und die Geschäftsleitung ihre Prognose für das Gesamtjahr anhob. Wir sehen Belimo, das Stellantriebe, Sensoren und Regelventile für Heizgeräte, Ventilatoren und Klimaanlagen herstellt, weiterhin positiv. Die Produkte des Unternehmens verbessern die Energieeffizienz und können die Heizkosten senken. CTS Eventim legte Ende März ein starkes Ergebnis für das Gesamtjahr vor, das die Erwartungen übertraf. Dies trug dazu bei, dass die Aktie nach dem Abklingen der anfänglichen zollbedingten Volatilität im April eine Outperformance aufwies. Wir favorisieren den in Deutschland ansässigen Event-Veranstalter aufgrund seiner marktführenden Position in Europa. Unserer Auffassung nach werden CTS Eventim seine Größe sowohl im Online- als auch im Offline-Bereich, seine Vertriebsstärke und seine starke Bilanz helfen, seine Wettbewerbsposition zu halten.
Aktivitäten
Zu den Neuzugängen zählte Ryohin Keikaku.
Keikaku ist ein weltweit tätiges Einzelhandelsunternehmen, das für seine beliebten Produkte der Marke Mujirushi Ryohin (MUJI) bekannt ist. Wir bevorzugen das Unternehmen aufgrund seiner starken Positionierung auf dem Haushalts- und Konsumgütermarkt sowie seiner soliden Finanzlage, einschließlich der niedrigen Verschuldung.
Keikaku plant, die Zahl seiner Geschäfte in Japan in den nächsten Jahren deutlich zu erhöhen und gleichzeitig in China und Südostasien weiter zu expandieren. Ein neues Managementteam investiert außerdem in die Vereinfachung der Produktionsabläufe, die Verbesserung der Logistik und die Stärkung des Omnichannel-Marketingansatzes. Das Unternehmen befindet sich mitten in einer erfolgreichen Expansion in ländlichen Gegenden, die auf der Strategie basiert, Geschäfte in der Nähe von Supermärkten zu eröffnen, um ein Einkaufserlebnis aus einer Hand zu bieten. Neben Charles River Laboratories, wie bereits erwähnt, haben wir uns auch von Littelfuse aufgrund zunehmender zollbedingter Risiken getrennt.
Ausblick
Die neue US-Regierung hat zweifellos sowohl geopolitisch als auch für die Aktienmärkte zu Unsicherheiten geführt. Es ist nicht unbedingt zu erwarten, dass dies in naher Zukunft nachlässt, und der makroökonomische Gegenwind hat in letzter Zeit zugenommen. Wir sind jedoch nach wie vor der Ansicht, dass sich substanzstarke, gut geführte Unternehmen langfristig weiterhin gut entwickeln sollten. Unserer Ansicht nach werden gut geführte Small-Cap-Unternehmen mit starken Fundamentaldaten, die das schwierige operative Umfeld der letzten Jahre überstanden haben, auch weiterhin eine überdurchschnittliche Wertentwicklung erzielen, und wir planen, Volatilitätsphasen zu nutzen, um sehr überzeugende Titel aufzustocken. In diesem Umfeld ist ein globaler Ansatz mit Schwerpunkt auf Qualität weiterhin sinnvoll. Eine geringere Abhängigkeit von der Stärke einzelner Volkswirtschaften wird ebenso wichtig sein wie Diversifizierung, da Investitionen zur Bewältigung von Themen wie Dekarbonisierung, Deglobalisierung und Energieeffizienz eine breitere Möglichkeit für Gewinnwachstum schaffen.
Unser Schwerpunkt liegt nach wie vor auf dem Aufbau eines diversifizierten Portfolios von Qualitätsunternehmen mit langjährigen Zielsetzungen, hoher Preissetzungsmacht und geringerer Abhängigkeit von der allgemeinen Wirtschaftslage. Wir sind der Ansicht, dass wir aufgrund unseres Bottom-up-Ansatzes in der Lage sein werden, in verschiedenen Sektoren und Regionen solche substanzstarken Wachstumsunternehmen zu finden.