Managersichten SJB Surplus: Bellevue Funds – BB African Opportunities WKN A0RP3D Juni 2014

Malek Bou-Diab. FondsManager des BB African Opportunities Fund
Malek Bou-Diab. FondsManager des BB African Opportunities Fund

Auf den Spuren unerschlossener Wachstumspotentiale.Performance im Überblick: Juni: + 1,0%  /  Seit Jahresbeginn per Ende Juni: +5,8%  /  Heute seit SJB Portfolio-Einkauf: 6,71%

Der ägyptische Markt ist nach wie vor durch hohe Volatilität geprägt. Der EGX30 bewegte sich im Juni mit einer Spannweite von 10% und schloss 1% im Minus. Technokraten dominieren die Regierung von Präsident Sisi, der den Haushaltsplan für das kommende Finanzjahr glattweg ablehnte – aufgrund eines übermässigen Haushaltsdefizits von 12% des BIP – und die Regierung damit zu den lang erwarteten Finanzreformen drängt. Die Einführung einer Kapitalertragssteuer sorgte anfänglich für eine panikartige Marktreaktion, aber der Markt hat diese Meldung offenbar verdaut, da Beobachter –einschliesslich IWF – die Gerechtigkeit dieser geplanten Steuererhebung unterstrichen. Das EGP stabilisierte sich nach der letztmonatigen Mini-Abwertung bei 7.15 EGP/USD.

Die Nachfrage nach Blue Chips blieb in Nigeria und Kenia hoch. Letztgenannte Märkte schlossen den Juni 2.4% bzw. 0.1% im Plus. Beide Länder leiden unter einer Welle von Terrorangriffen und zunehmenden politischen Spannungen, die die Märkte jedoch unbeeindruckt hinnahmen. In Kenia machte Präsident Kenyatta interne Faktoren für die jüngsten Terroranschläge verantwortlich – eine gefährliche Behauptung angesichts der Historie ethnischer und religiöser Spannungen innerhalb des Landes. Das BIPWachstum im 1. Quartal fiel im Vorjahresvergleich mit 4.1% geringer als erwartet aus, während die Inflation auf 7.4% anstieg.

Die südafrikanische Börse kletterte im Sog der weltweiten Märkte um 2.6%. Die Meldungen fielen gemischt aus: S&P senkte sein Rating für südafrikanische Anleihen auf eine Stufe über Ramsch-Niveau, indessen wurde der Streik in den Platinminen beendet, dafür bahnen sich im verarbeitenden Gewerbe scheinbar neue Arbeitsniederlegungen an. Die Aktienrally wird offensichtlich durch lokale Anleger getrieben, die nach Überschreiten ihrer Allokationslimits wieder Gelder aus dem Ausland ins Inland transferieren. Das steht im Einklang mit dem Leistungsbilanzdefizit, das mit 4.5% des BIP besser als erwartet ausfiel, hauptsächlich aufgrund einer überraschenden Verbesserung des Kapitalverkehrs. Der Rand konnte beim Wechselkurs die Marke von ZAR 10.50 zum USD nicht durchbrechen, was als negatives Zeichen für die Währung gewertet wird.

Zunehmend erstaunen uns die liquiditätsgetriebenen Rallys in Subsahara-Afrika, die keine zusätzliche Risikoprämie für die Verschlechterung der Sicherheits- und politischen Lage in Ländern wie Nigeria und Kenia sowie der sich verschlechternden makroökonomischen Situation etwa in Ghana einpreisen. Angesichts der anhaltenden Kapitalflüsse in die Region fragen wir uns, ob Anleger den langfristig vielversprechenden Ausblick im Auge behalten werden, sollte die allgemeine Marktstimmung getestet werden. Interessantere Risikoprämien bietet unserer Meinung nach weiterhin der nördliche Teil des Kontinents, der weniger von globalen Liquiditätsflüssen beeinflusst ist. Das schlechtere Abschneiden gegenüber dem DJ African Titans Index ist gänzlich auf unser Anlageansatz zurückzuführen, der Engagements in Südafrika und Rohstoffen strategisch untergewichtet.

Siehe auch

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