SJB | Korschenbroich, 31.03.2022.
Im Februar entwickelten sich der Biotechnologie-Sektor und die gesamten Aktienmärkte weiter sehr schwach, da die humanitäre und geopolitische Krise in der Ukraine die Schlagzeilen weltweit beherrschte und die Risikostimmung der Investoren prägte. Der Nasdaq Biotech Index verlor 3,95 Prozent, während der Bellevue Biotech (Lux) 3,1 Prozent seines Wertes einbüßte. Im Portfolio des Bellevue Biotech B EUR (WKN A0X8YU, ISIN LU0415392249) sorgten die Aktien von IntraCellular Therapeutics und Arcus Biosciences für die größten positiven Performancebeiträge. In seinem aktuellen Monatsreport für Februar analysiert Bellevue-FondsManager Dr. Christian Lach die jüngsten Marktentwicklungen und deren Konsequenzen für Portfolio und Wertentwicklung.
Marktrückblick
Im Februar entwickelten sich die Aktienmärkte weiterhin sehr schwach. Der S&P Index verlor 3.0%, der Nasdaq Biotech Index 3.95% und der Bellevue Biotech (Lux) 3.1% (USD / B-Anteile).
Die humanitäre und geopolitische Krise in der Ukraine beherrschte die Schlagzeilen weltweit und prägte die Risikostimmung der Investoren. Während signifikante Implikationen für die amerikanische Wirtschaft und für den geplanten Straffungszyklus der Federal Reserve nicht erwartet werden, könnte sich der Konflikt bei längerem Anhalten auf das globale Wachstum, die Inflation und die Geldpolitik auswirken. Mit dem endenden Winter und fallenden Infektionszahlen scheint die Omikron-Welle den Gipfel hinter sich zu haben. Im Februar haben sich dementsprechend auch vermehrt Länder zur Öffnung hin bewegt. Sanofi und GSK präsentierten positive Ergebnisse einer Phase-III-Studie des Protein-basierten COVID19-Impfstoffes und zeigten eine 100-prozentige Wirksamkeit gegen schwere Erkrankungen und Krankenhaus-Einlieferungen. Weitere wichtige Neuigkeiten im Biotechsektor erreichten uns von AstraZeneca und Daiichi Sankyo. Die beiden Partner präsentierten lang erwartete Daten ihres Antikörper-Wirkstoff-Konjugates Enhertu in Brustkrebspatienten mit niedrigem HER2-Hormonrezeptor-Status. Mit rund 50% aller Brustkrebspatienten repräsentiert dies eine grosse Patientenpopulation und somit auch ein grosses Marktpotenzial. Enhertu könnte das erste Medikament für diese Indikation werden, falls es von den Behörden zugelassen werden sollte. Den grössten Performancebeitrag im Monat Januar leisteten folgende Portfoliotitel: IntraCellular Therapeutics zeigte sich weiterhin stark aufgrund von erfreulich vielen Verschreibungen für Caplyta zur Behandlung von Schizophrenie und bipolarer Depression.
Das in der Onkologie tätige Biotechunternehmen Arcus Biosciences hat ein ereignisreiches Jahr vor sich mit mehreren wichtigen klinischen Daten, welche deren Immuntherapien validieren sollen. Eine erfolgreiche Partnerschaft mit Gilead hat dem Unternehmen zudem zu einer starken Liquiditätslage verholfen, was gerade in einem jetzigen Marktumfeld von Investoren gerne gesehen wird. UCB konnte bestätigen, dass die FDA die Standortinspektion in Europa abgeschlossen hat und die Zulassung für Bimzelx in Psoriasis im Frühling dieses Jahres somit auf gutem Weg ist.
Schwache Beiträge zur Fondsperformance lieferte Bavarian Nordic, das nach wie vor unter Gewinnmitnahmen litt, Biohaven korrigierte nach den Quartalszahlen, da die Firma keine Umsatzprognose kommunizierte, und Biomarin geriet unter Druck aufgrund von anhaltenden regulatorischen Unsicherheiten.
Wir stehen dem Biotechsektor aufgrund starker Fundamentaldaten und sehr attraktiver Bewertungen (KGV für 2022 von 13x bei einem PEG von 1.1 im Large-Cap-Bereich) weiterhin positiv gegenüber. Dies ist nicht nur historisch gesehen, sondern insbesondere im Vergleich zum Pharmasektor (KGV 15x; PEG 1.5) oder dem S&P Index (KGV 20x; PEG 2.0) weiterhin sehr attraktiv.
Positionierung & Ausblick
Unsere Portfoliounternehmen entwickeln Technologien oder Produkte für neuartige Therapeutika. Wir investieren zudem in ausgewählte Titel der Specialty-Pharma-Branche, die mit starkem Wachstum bei moderaten Bewertungen überzeugen. Der Bellevue Biotech (Lux) ist gut aufgestellt, um von den 2022 erwarteten Meilensteinen zu profitieren. Das regulatorische Umfeld begünstigt die Innovation der Biotechbranche und die Coronakrise verbessert das Image der Medikamentenhersteller. Wir sehen nebst den steigenden CashBeständen der grösseren Biopharmaunternehmen auch die günstigen Bewertungen und attraktiven Pipelinekandidaten der Small- und Mid-Cap-Biotechs als mögliche Treiber für bevorstehende Übernahmeaktivitäten.
