“Erzähle mir die Vergangenheit, und ich werde dir die Zukunft erkennen.” (Hamlet)
Was der Autor damit meint, ist, dass sich vieles wiederholt oder sich zumindest in Mustern ähnelt.
Ob dies auch bei Rohstoffaktien der Fall ist, hat sich Markus Bachmann, Manager der FondsEmpfehlung Craton Global Resources Fund WKN A0RDE7 in den Verwaltungsstrategien SJB Stars Z9+ und SJB Substanz Z5+ angesehen.
Mit einem Plus von 9,1% im September gegenüber 3.9% des Vergleichsindex war es ein guter Monat für den Fonds. Maßgeblich zur Wertentwicklung beigetragen haben die Positionen in Trevali Mining und Glencore. Aber auch andere Produzenten von
Basismetallen lieferten positive Ergebnisse und trugen zur guten Gesamtrendite bei.
Nach einer sehr guten Renditeentwicklung des Fonds seit Jahresbeginn möchten wir die Marktsituation nochmals von einer “Top-Down” Perspektive betrachten. Das Marktumfeld hat sich in den letzten zwölf Monaten grundlegend verbessert. Mit
Ausnahme von Stahl und Uran sind die Preise für alle Metalle im vergangenen Quartal angestiegen. Zu den Gewinnern zählten Zink mit 17,7% und Nickel mit 16,4%. Kokskohle übertraf mit einem herausragenden Plus von 131 % bis zum Monatsultimo
Juni alle anderen Rohstoffe.
Die Erholung der Rohstoffpreise seit Jahresbeginn zeigt erste Anzeichen von Nachhaltigkeit. Allerdings begann die Rallye von sehr überverkauften Niveaus. Im Vergleich zu führenden Aktienindizes wie der S&P 500 ist die Bezeichnung “Multi-Generationen-Tief” nicht übertrieben. Mit Bestimmtheit war der erste Schub “sentiment driven”. Marktteilnehmer begannen einen aggressiven Anstieg der US Zinsen als eher unwahrscheinlich einzuschätzen.
Die chinesische Konjunktur erwies sich widerstandsfähiger als erwartet und die Anpassungsfähigkeit der Minenproduzenten an niedrigere Rohstoffpreise überraschte viele Marktteilnehmer. Die Fortführung der Erholungsphase ist deshalb unserer Ansicht nach auf die stark verbesserten Fundamentaldaten zurückzuführen. Investoren scheinen den sinkenden Überschüssen und den absehbaren Angebotsdefizite mehr Beachtung zu schenken.
Insgesamt bestätigt der Sektor die gestiegene Kostendisziplin. Die Kapitalausgaben für neue Projekte sinken weiter und es wird somit wesentlich weniger neue Kapazität geschaffen. Die Bilanzqualität fast aller Unternehmen hat sich signifikant verbessert und die Erarbeitung von “free cash flows” steigt bei vielen Produzenten stark an.
Aus diesen Faktoren kristallisiert sich ein deutlich neuer Trend: der Sektor transformiert sich von Überproduktion, schwachen Bilanzen und geringen Margen hin zu Angebotsdefiziten, verbesserten Bilanzen und starken “free cash flows”. Die Kostendisziplin bleibt und verbessert sich weiter. Das geringe Investitionsvolumen schränkt den Ausbau zusätzlicher Kapazität ein und wird mittelfristig zu höheren Rohstoffpreisen führen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass mit der Rallye seit Jahresbeginn ein neuer Zyklus gestartet wurde, ist stark gestiegen. Wir erwarten einen Zyklus, der in seinem Ausmaß den vergangenen an Nachhaltigkeit und Dauer übertreffen könnte. Korrekturen sind fester Bestandteil einer Aufwärtsbewegung. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass solche Marktsituationen zur Positionierung genutzt werden sollten.