“Her mit der Kohle!” scheint das Motto von Investoren weltweit zu lauten. Denn auch im August war die Nachfrage nach den lange geschmähten Minenaktien hoch. Damit scheint sich der positive Trend weiter fortzusetzen und Rücksetzer für Nachkäufe attraktiv.
Was sonst in dieser Anlageklasse noch interessant war, stellt Markus Bachmann, Manager der FondsEmpfehlung Craton Global Resources Fund WKN A0RDE7 in den Verwaltungsstrategien SJB Stars Z9+ und SJB Substanz Z5+ dar.
Minenaktien verzeichneten einen starken Start in den August und der Fonds erzielte zur Monatsmitte einen neuen Höchststand für 2016. Der Rückgang seither ist die erste nennenswerte Korrektur seit dem Tief im Januar. In einem größeren Zusammenhang betrachtet entsprachen sämtliche Rückgänge der Minenaktien dieses Jahr aber einer milden Korrektur. Es sind vielmehr Anzeichen eines Marktes, der sich in der Übergangsphase von einem Bären- hin zu einem Bullenmarkt befindet. Die letzte Korrektur hat unserer Meinung nach die konstruktiven Sektoraussichten nicht unterminiert.
Es gab etliche Kommentare, dass die Aktienpreise der Minenunternehmen über die vergangenen Monate zu stark gestiegen seien. Wir teilen diese Einschätzung aus mehreren Gründen nicht. Die Ausgangsbasis der diesjährigen Rallye folgte auf historische Tiefststände im Januar. Anglo American CEO Mark Cutifani bezeichnete diese Preisniveaus als ein Vier-Generationen-Tief. Eine bemerkenswerte Aussage.
Ferner hatte der Markt zu Jahresbeginn viele Unternehmen und insbesondere auch große Qualitätsnamen als Bankrottkandidaten eingestuft. Darüberhinaus hat die Mehrzahl der Investoren die Fähigkeit des Sektors komplett unterschätzt, die Kostenbasis substanziell zu reduzieren und die Bilanzen zu gesunden. Die Industrie als Ganzes hat jedoch in den vergangenen Quartalen unter Beweis gestellt, dass sie sich sehr herausfordernden
Marktbedingungen anpassen und ausrichten kann. Diese drei Faktoren kombiniert erklären einen Großteil der diesjährigen Performance.
Auch die Erholung der Rohstoffpreise unterstützte den Umschwung, wir denken aber nur zu einem untergeordneten Teil. Der Investitionszyklus in neue Projekte ist über die letzten vier Jahre zum Stillstand gekommen und eine erneute Ausweitung dieser Ausgaben ist nicht in Sicht. Die Erholung einzelner Rohstoffpreise könnte in den kommenden Jahren somit an Fahrt gewinnen.
Die Konjunkturdaten waren im Monatsverlauf gemischt. Die Erholung der globalen industriellen Produktion verlangsamte sich im August. Dies war hauptsächlich der Kontraktion der PMI Daten in den USA geschuldet. China berichtete eine bescheidene Beschleunigung der industriellen Aktivitäten.
Sind Rohstoffe im Vergleich zu generellen Aktienpreisen teuer? Auf dem Höchststand des letzten Bullenmarktes im August 2011 handelte der S&P 500 Index – als Proxy für globale Aktienindizes – in einem Verhältnis von 7 zum Bloomberg Commodity Index. Zu diesem Zeitpunkt waren Rohstoffpreise und -aktien teuer im Vergleich zu generellen Aktien. Der Tiefpunkt wurde am 16. Dezember 2015 erreicht, einen Tag vor der ersten Fed- Zinserhöhung. Das Verhältnis von 26.9x entsprach einem Mehrjahrzehntetief aus Rohstoffsicht.
Die Intuition mag suggerieren, dass sich die Rohstoffpreise seither wieder zum Mittelwert hin bewegt haben. Fehlanzeige. Mit einer Zahl von 26.2x am letzten Handelstag im August hat sich nur wenig geändert. Relativ zu generellen Aktienpreisen bieten Rohstoffe und -aktien einen signifikanten Wert und weiterhin attraktives Erholungspotenzial.