Managersichten SJB Substanz, SJB Surplus: Markus Bachmann von Craton Capital zur jüngsten Goldpreisentwicklung – Juni 2019

Markus Bachmann. FondsManager. Craton Capital Precious Metal Fund.

Rohstoffexperte Markus Bachmann beleuchtet in seinem aktuellen Marktkommentar “Pay Dirt” die Frage, wie nachhaltig der jüngste Breakout der Gold- und Minenwerte sein dürfte. Der Hintergrund: Der Goldpreis ist seit den letzten Maitagen stark angestiegen und handelt auf dem höchsten Stand der letzten 6 Jahre. Wie der Craton-FondsManager betont, sind auf dem Weg nach oben entscheidende charttechnische Widerstände impulsiv und mit Gusto durchbrochen worden. Das Erfreuliche dabei: Die Goldminenwerte ziehen mit. Bedeutet die jüngste Marktentwicklung bei Gold und Minen also den lang erwarteten Ausbruch in einen neuen und nachhaltigen Aufwärtszyklus? Die Antwort auf diese Frage finden SJB FondsInvestoren in der folgenden Analyse.

Aktuelle Entwicklung
In unserem Anfang Mai veröffentlichten Videocast erwarteten wir, dass sich die Finanzmärkte am Scheideweg befinden. Einige wichtige Entwicklungen zeichnen sich seit den letzten Tagen des vergangenen Monats ab und bestätigen unsere Einschätzungen. Im Fundament des bislang sehr starken US Dollars sind erste Bruchstellen ersichtlich. Der Dollarindex DXY korrigierte von seinem Jahreshoch in der letzten Maiwoche von 98.37 auf derzeitig 96. Auch bei der Geldpolitik der US-Notenbank zeichnet sich eine Trendwende ab. Noch hält die Fed als einzige der wichtigen weltweiten Zentralbanken an ihrer restriktiven Geldpolitik fest. Der Markt antizipiert jedoch baldige Zinssenkungen. Diese kommen dann womöglich zu spät, um die stark eingeengten finanziellen Rahmenbedingungen des US- Konsumenten zu erleichtern. Das wiederum wird die Fed verstärkt unter Zugzwang bringen. Der Goldpreis ist in den letzten drei Handelswochen um über $ 140 pro Feinunze angestiegen. Die Intensität des Anstiegs hat sich nach dem FOMC Meeting in der vergangenen Woche noch verstärkt. Entscheidende charttechnische Widerstände wurden innerhalb weniger Handelstage durchbrochen. Bedeutet diese Marktentwicklung den Beginn des lange erwarteten Durchbruchs zu einem Aufwärtszyklus bei Gold und Minenwerte?

Einschätzung
Der Anstieg des Goldpreises über die wichtige Hürde von USD 1.400 pro Feinunze deutet auf ein Ende des mehr als 6-jährigen Bodenbildungsprozesses des gelben Metalls hin. In australischen Dollars erreichte der Goldpreis bereits seit einigen Wochen neue Allzeit-Höchststände. Insgesamt ist diese Marktentwicklung als sehr signifikant einzustufen.

Während viele Anleger in Gold und Minenwerten diese Entwicklung mit Interesse verfolgen, bleibt der breite Markt indifferent oder skeptisch. Vertrauen muss erarbeitet werden. Es liegt jetzt am Goldpreis und den Minenwerten den Beweis der Nachhaltigkeit des Aufschwungs zu liefern. Skepsis seitens einer breiten Anlegerschaft ist ein gesunder Reflex, der vor überstürzten Anlageentscheidungen schützt. Das sind durchaus normale Rahmenbedingungen und Reaktionen in einer sich womöglich abzeichnenden Trendwende. Wir erinnern uns an ein ähnliches Marktumfeld vor über 16 Jahren, vor dem Beginn des letzten zyklischen Aufschwungs.

Noch sind wir im Frühstadium einer möglichen Trendwende. Und doch gibt es eine Reihe von Hinweisen, die auf eine fundamentale Änderung oder Verbesserung des Marktumfeldes deuten. Die Käufe in physischen Gold ETFs sind in den vergangenen Wochen stark gestiegen. Die ganz großen Goldproduzenten zogen zum ersten Mal seit langer Zeit Interesse allgemeiner Anleger auf sich. Die Aktienpreise einiger der „problembeladenen – sprich höher verschuldeten“ Goldproduzenten sind in den vergangenen Tagen und Wochen überaus stark angestiegen. Mehrere Aktienindizes wie der amerikanische S&P 500 oder der schweizerische SMI erreichten über die vergangenen Tage neue Allzeithochs. Die Renditeentwicklung und „Torque“ von Gold und Minenwerten war einiges stärker. An den Rentenmärkten steigen Anlagen mit negativer Verzinsung anteilsmäßig weiter stark an und eine sich abzeichnende komplette Umkehr der US Geldpolitik und „QE infinity“ der EZB wird diesen Trend nur verstärken. Der Zwang zur Werterhaltung wird zum anlagemäßigen Imperativ eines diversifizierten Portfolios. Die überragenden Attribute von Gold können und werden in diesem Umfeld eine viel größere Rolle erhalten.

Marktbeobachtern wird nicht entgangen sein, dass der Silberpreis in den vergangenen Tagen nicht in gleichem Ausmaß wie der Goldpreis angestiegen ist. Wir sind der festen Überzeugung, dass der „Catch up“ von Silber nur eine Frage der Zeit ist. Es würde das Bild einer idealen Ausgangslage vervollständigen. Eine vorübergehende Konsolidierung der Metalle und Minenwerte auf dem derzeitigen Niveau ist zu erwarten und wäre wünschenswert und somit eine ideale Ausgangslage für einen nächsten robusten Anstieg mit viel höheren Kurszielen.

Fazit
Viele Beobachtungen und Indikatoren im aktuellen Marktumfeld für Gold und Minenwerte weisen auf sich entwickelnde fundamentale Veränderungen hin. Somit sind die Voraussetzungen, sich gründlich mit der Anlageklasse zu beschäftigen, gegeben. Bestätigt sich die eingeschlagene Trendwende, steigen die Chancen eines neuen Aufwärtszyklus markant und somit auch das erwartete Renditepotential, dass als „erheblich“ eingestuft werden darf. Die nächsten Wochen und Monate werden Klarheit über die mittel- und langfristige Entwicklung der Anlagekategorie geben. Eines hat die Marktsituation der vergangenen Wochen aber bereits gezeigt: Änderungen können mit Vehemenz eintreten und Gold wie Minenwerte sind an einem entscheidenden Wendepunkt angelangt.

Die Marktentwicklung der vergangenen Wochen bestätigt die These, dass der Ausbruch in einen neuen und nachhaltigen Aufwärtszyklus wahrscheinlich wird.

 

Siehe auch

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