Managersichten SJB Substanz, SJB Surplus: Craton Capital Precious Metal Fund (WKN A14S65) August 2022

Markus Bachmann. FondsManager. Craton Capital Precious Metal Fund.

In den USA hat eine Unze Gold von Anfang des Jahres bis Ende August 6,2% an Wert verloren. Nimmt man jedoch Europa als Lebensmittelpunkt, dann hat dieselbe Unze seit Anfang Januar über 100 Euro an Wert gewonnen. Das gelbe Metall hat seine Funktion als stabiler Faktor in einem turbulenten Umfeld weitgehend erfüllt, auch wenn Goldminenaktien dem Beispiel der allgemeinen Aktienmärkte folgten und im August schwächer tendierten. In einem angespannten Marktumfeld verzeichnete der Craton Capital Precious Metal Fund (WKN A14S65, ISIN LI0214430949)  eine Monatsrendite von -9,76 Prozent und entwickelte sich damit ähnlich wie die Benchmark. Rohstoffexperte Markus Bachmann betont, dass Goldminenaktien zu Bewertungen gehandelt werden, die im Vergleich zu ihrem langfristigen Durchschnitt sehr attraktiv sind. Der Craton-FondsManager analysiert in seinem Monatsbericht die aktuelle Lage im Edelmetallsektor und bringt FondsInvestoren der Strategien SJB Substanz und SJB Surplus auf den neuesten Stand.

Unsere wichtigsten Beobachtungen für den Berichtszeitraum

„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – Den globalen Finanzmärkten und der Weltwirtschaft stehen nach der Sommerpause womöglich weitere turbulente Monate bevor. Wir nutzen den Moment für eine kurze Pause und einen Blick aus der Vogelperspektive. Für nahezu alle Anlagekategorien erwies sich 2022 als eine riesige Herausforderung. Es gibt Anleger, die das Umfeld und die Ereignisse als das perfekte Szenario für Gold halten; sie zeigen sich leicht enttäuscht über die „glanzlose“ Performance des gelben Metalls. Doch inwieweit ist diese Unzufriedenheit gerechtfertigt? Um ehrlich zu sein, hängt dies vom jeweiligen Blickwinkel ab. In den USA hat Ihre Unze Gold von Anfang des Jahres bis Ende August 6,2% an Wert verloren. Nennen Sie jedoch Europa als Lebensmittelpunkt, dann hat dieselbe Unze seit Anfang Januar über 100 Euro an Wert gewonnen. In der Schweiz könnten Sie mit diesem Gewinn einen Kaffee für 5 Franken kaufen oder ein Dinner for Two (+ 125 Pfund) in London. Gemessen in Yen könnte in Tokio der Gewinn durch Wertanstieg des Goldpreises um 13,3% mit einer Riesenportion Sushi gefeiert werden. Für Anlagen in Aktien und Anlagen in Staatsanleihen war 2022 bislang ein Annus Horribilis. Der MSCI World Equity Index ist in den ersten 8 Monaten des Jahres um 18,7% (in USD) gesunken. Im sonst als eher wertbeständig geltenden Marktumfeld für Staatpapiere kam es verhältnismäßig zu einem Blutbad: Der FTSE G7 Bond Index verzeichnete einen fast beispiellosen Rückgang von 16,5%! Aus dieser Perspektive hat ein Engagement in Gold vielen Anlegern weltweit geholfen, einen Teil ihres Kapitals wertmäßig zu bewahren. Seit Mitte April haben die Gold-ETFs rund 7,8 Millionen Unzen verloren (sie liegen seit Jahresbeginn immer noch leicht im Plus). In finanziell angespannten Marktsituationen ist und war Gold schon immer eine der wichtigsten Liquiditätsquellen für Anleger. Wenn das Finanzsystem erheblich an Liquiditätsvolumen verliert, ist dieser Bedarf als Geldquelle sogar noch kritischer. Die hoch angesehenen Analysten von CrossBorder Capital weisen immer wieder auf die Korrelation zwischen abfließender Liquidität aus dem Finanzsystem und der Preisentwicklung von Vermögenswerten hin. Diese Eigenschaft der nahezu konstanten Liquiditätsquelle, die auch eine primäre Stärke von Gold ist, kann sich vorübergehend als Schwachpunkt erweisen. Insgesamt betrachtet scheinen die derzeitigen Vorbehalte gegenüber Gold als Anlage vielleicht nicht gerechtfertigt: Das gelbe Metall hat seine Funktion als stabiler Faktor in einem turbulenten Umfeld weitgehend erfüllt. Was die Goldminenaktien betrifft, so folgten diese dem Beispiel der allgemeinen Aktien und der festverzinslichen Wertpapiere. Dass sich Minenwerte dem permanenten Druck eines allgemeinen Marktausverkaufs zunächst nicht entziehen können, kommt regelmäßig vor. Aber sie werden zu Bewertungen gehandelt, die im Vergleich zu ihrem langfristigen Durchschnitt sehr attraktiv sind. Die Beobachtung der letzten beiden Monate gilt nach wie vor: Metalle und Minenwerte befinden sich in einem Prozess der Bodenbildung und vor der nächsten nachhaltigen Aufwärtsphase.

Der Craton Capital Precious Metal Fund

Der Fonds erzielte im Monat eine Rendite von -9,74% und entsprach damit der Rendite der Benchmark. Alle Edelmetalle standen im August unter Druck. Der Goldpreis verlor 2,8%, während Silber mit einem Minus von 11% noch stärker betroffen war. Die Bestände des Fonds in silbergewichteten Unternehmen erwiesen sich als die größte Belastung für die Performance. Verschiedene Beteiligungen an Vorproduktionsunternehmen, Goldproduzenten und Platinproduzenten hielten sich jedoch besser als der Marktdurchschnitt.
Die meisten Edelmetallproduzenten erzielen selbst bei den derzeit niedrigeren Metallpreisen immer noch hohe Cashflow-Margen und verfügen in der Regel über starke Bilanzen. Die Preisentwicklung der Aktien in der Berichtsperiode führt zur Konstellation, dass der Sektor im Vergleich zu den Metallpreisen und den historischen Bewertungskennzahlen noch billiger geworden ist.

Siehe auch

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