Managersichten SJB Substanz, SJB Surplus: Craton Capital Precious Metal Fund (WKN A14S65) April 2022

Markus Bachmann. FondsManager. Craton Capital Precious Metal Fund.

SJB | Korschenbroich, 20.05.2022.

Im Berichtszeitraum April war der Rückgang des Goldpreises moderat: In USD notiert gab er um 2,4 Prozent nach, während er in Euro gemessen um 2,5 Prozent zulegte. Dieses Ergebnis deutet auf die Volatilität an den globalen Währungsmärkten hin. Edelmetallminenaktien konnten sich der “Risk-Off”-Stimmung an den Finanzmärkten nicht entziehen. In diesem angespannten Marktumfeld verzeichnete der Craton Capital Precious Metal Fund (WKN A14S65, ISIN LI0214430949) eine Monatsrendite von -10,12 Prozent und entwickelte sich etwas schwächer als die Benchmark. Rohstoffexperte Markus Bachmann sieht in dem übermäßig starken US-Dollar ein großes Risiko für die Finanzmärkte. Der Craton-FondsManager analysiert in seinem Monatsbericht die aktuelle Lage im Edelmetallsektor und bringt alle FondsInvestoren der Strategien SJB Substanz und SJB Surplus auf den neuesten Stand.

Unsere wichtigsten Beobachtungen für den Berichtszeitraum

Das größte Thema an den Finanzmärkten ist nach wie vor der Dollar. Ein starker US-Dollar kann an den Märkten zu einer finanziellen Abrissbirne werden; Abrissbirnen können jedes Ziel in ihrer Reichweite mit verheerenden Auswirkungen treffen. Ein sehr starker Dollar verweist auf eine Verschärfung der geldpolitischen Rahmenbedingungen im globalen Finanzsystem. Das wiederum führt zu einer risikoscheuen Haltung der Investoren und löst Volatilität und Unsicherheit an den Märkten aus. In den vergangenen Wochen und Monaten waren die Auswirkungen in jeder Anlagekategorie zu spüren; von Staatsanleihen (in diesem Jahr verzeichneten festverzinsliche Wertpapiere eine der schlechtesten Wertentwicklungen aller Zeiten, und die 10-jährige US-Zinskurvenrendite ist allein im April um 60 Basispunkte in die Höhe geschnellt), Tech-Aktien (eigentlich fast alle Aktien), Rohstoffen (mit Ausnahme von Öl und Gas), Kryptowährungen und WÄHRUNGEN im Allgemeinen. Den Anlegern wird das Ausmaß der Abwärtsbewegungen bei fast allen wichtigen Referenzwährungen außer dem US-Dollar aufgefallen sein. Darüber hinaus sollten die Anleger auch die Bank of Japan in ihrem verzweifelten Kampf um die Beibehaltung der Zinskurvenkontrolle bei den 10-jährigen JBGs IM Auge behalten. Hier entsteht ein weiterer Brandherd, der die Finanzmärkte erschüttern könnte. Der Dollar-Index DXY erreichte zum Ende des Berichtszeitraums ein 5-Jahres-Hoch, aber die Höhe der Notierung ist nicht der ausschlaggebende Faktor. Entscheidend ist das Signal, das an den Markt gesendet wird. Dieses sorgt eindeutig für Angst, Verwirrung und einer dringenden Suche nach Orientierung in einer rauen See mit vielen Querströmungen, von denen nicht alle erkennbar sind. Die US-Notenbank interpretiert ihr Mandat politisch und wird den Märkten keine rationale geldpolitische Richtung vorgeben. Sie ist entschlossen, etwas zu reparieren, was sie nicht reparieren kann (Inflation). Sie scheint wild entschlossen, diesen Kurs ungeachtet möglicher Kollateralschäden einzuhalten. Was das sein wird, wissen wir noch nicht, das werden die Märkte herausfinden müssen. Die Rolle der Fed erscheint mittlerweile obsolet, da der Rentenmarkt die Aufgabe der Zinserhöhungen für sie erledigt hat. Die Zinssätze sind weltweit stark gestiegen und haben dazu beigetragen, dass sich die finanziellen Rahmenbedingungen überall verschärft haben. Die Funktionsweise der Finanzmärkte könnten sich deutlich von dem unterscheiden, was sie in den letzten Jahrzehnten waren. Die Finanzmärkte beginnen zu antizipieren, dass es neue Paradigmen geben wird, aber die Form des neuen Frameworks ist erst in groben Konturen erkennbar. Veränderungen kommen nie reibungslos oder auf Samtpfoten daher. Die Anleger müssen diese Tatsache akzeptieren. Veränderungen bieten jedoch Möglichkeiten und Chancen: Ein Silberstreifen am Horizont wird immer ersichtlich sein für diejenigen, die bereit sind, ihn zu sehen. In diesem sich abzeichnenden Umfeld haben Realwerte und die Unternehmen, welche sie repräsentieren, ein großes Potenzial zu glänzen, unabhängig davon, wie stark sie während der aktuellen Marktturbulenzen aus dem Stand und in die Seile geworfen wurden.

Der Craton Capital Precious Metal Fund

Im Berichtszeitraum war der Rückgang des Goldpreises moderat: In USD notiert gab er um 2,4 % nach, während er in Euro gemessen um 2,5 % zulegte. Dieses Ergebnis deutet auf die Volatilität an den globalen Währungsmärkten hin. Edelmetallminenaktien hatten weniger Fortune, da sie sich der “Risk-Off”-Stimmung an den Finanzmärkten nicht zu entziehen vermochten. Der Fonds korrigierte im Monatsverlauf um 10,12 % und lag damit etwa 2 % unter seiner Benchmark, aber im Einklang mit der Rendite des Philadelphia Gold Index XAU. Defensive Komponenten der Fondsstrategie wurden angesichts des volatilen Marktumfeldes angepasst: Die Gewichtung der Royalty-Unternehmen wurde erhöht. Die Geschichte hat den Anlegern immer wieder gezeigt, dass Stresssituationen in den Finanzmärkten eine gute Ausgangslage für hohe Renditen bei Minenwerten sind. In der Regel werden sie mit dem allgemeinen Markt abverkauft, erzielen jedoch eine deutlich bessere Renditeentwicklung, sobald sich die Marktbedingungen normalisieren. Mögliche Auslöser im Blickfeld der Anleger sind eine Trendwende bei den Yields für US Rentenpapiere und Anzeichen, dass der Höhepunkt der Inflationszahlen erreicht worden ist.

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