Im Mai tendierte der RB LuxTopic – Aktien Europa A EUR (WKN 257546, ISIN LU0165251116) seitwärts und bestätigte damit die seit Jahresbeginn erzielte Outperformance gegenüber dem Eurostoxx-Index. Das seit Jahresbeginn generierte Minus fällt mit 3,6 Prozent gering aus und ist erheblich niedriger als der Rückgang des Gesamtmarktes von mehr als 11 Prozent – eine Folge des aktiven, sehr erfolgreichen Risikomanagements. FondsManager Robert Beer betont, sich in dem aktuellen Spannungsfeld mit seinen Investments in fair bewertete Unternehmen mit soliden Dividenden weiterhin sehr wohl zu fühlen. In seinem Monatsreport für Mai berichtet der Markstratege über die derzeitige Portfolio-Zusammensetzung und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der europäischen Börsen.
Der RB LuxTopic Aktien Europa A hat im Mai stabil seitwärts tendiert und die seit Jahresbeginn erzielte Outperformance gegenüber dem Eurostoxx-ETF weitgehen bestätigt. Seit 01.01. beträgt das Minus nur noch 3,6% und ist somit erheblich niedriger als der Rückgang am Gesamtmarkt von mehr als 11%.
Vor dem Hintergrund anziehender Zinsen und entsprechender Verluste in langlaufenden Anleihen und rekordhohen Inflationsraten, fühlen wir uns mit einer Investition in fair bewertete Unternehmen mit soliden Dividenden weiterhin sehr wohl. Jedoch in Kombination mit unserem aktiven Risikomanagement, da die Verunsicherung aufgrund angespannter Lieferketten, steigender Energiekosten und vor allem anziehender Zinsen auch im Aktienmarkt nicht unerheblich ist.
Im ESG Rating verfügt der Fonds über Bestnoten bei Morningstar und MSCI.
Die Länderallokation sowie Top Ten Aktien sind per 30.05.2022:
Marktbereinigung in vollem Gange
Die Kapitalmärkte werden weiterhin von den Themen Krieg gegen die Ukraine, Lockdowns in China und deren Folgen gestörte Lieferketten, Chipmangel, hohe Energiepreise, steigende Lebensmittelpreise, soziale Unruhen, hohe Inflation, Zinsanstiege, Rezessionsängste und sinkende Unternehmensgewinne beherrscht. Das alles lastet auf der Gefühlslage der Investoren und führt zu sinkenden Kursen. Die Stimmung unter den Kapitalanlegern ist nahe den gemessenen Tiefstwerten angelangt. In solchen Situationen genügen kleine positive Impulse, um die Kurse immer wieder kurzfristig ansteigen zu lassen. Das sind die sogenannten Bärenmarktrallyes.
Wenn man das große Bild betrachtet, wird folgendes erkennbar: Die Zinsen sind über etwa 40 Jahre gesunken. Die Bilanzsumme der großen Notenbanken wurde immer weiter erhöht und stark aufgebläht. Der letzte große Schub kam durch die Pandemie. In diesem Umfeld haben sich viele Geschäftsmodelle entwickelt, die nur auf Grund der nicht vorhandenen Zinsen möglich waren. Auch die Bewertungsmaßstäbe wurden von der Geldschwemme immer weiter nach oben getrieben, insbesondere im Technologiesektor.
Durch die Lieferkettenproblematik und den Energiepreisschock als Katalysator ist die Inflation kräftig angesprungen. Der Druck auf die Notenbaken steigt, hier endlich gegenzusteuern. Selbst die Politik, die die Notenbanken zu deren expansiven Verhalten getrieben hat, mahnt nun zur Eindämmung der völlig aus dem Ruder gelaufenen Preissteigerung. Als Folge verkürzt die amerikanische Notenbank FED ihre Bilanz nun aggressiv und wird auch die Zinsen in den nächsten Monaten deutlich erhöhen. Die EZB folgt dem nur sehr zögerlich.
Das Ganze führt zu einer Bereinigung an den Aktienmärkten. Unrentable Geschäftsmodelle werden zurückgefahren oder verschwinden und zu hohe Bewertungen werden reduziert. Das läuft so lange, bis ein Gleichgewicht gefunden wird. Wie massiv diese Bereinigung bei einzelnen Aktien ist, zeigen die DAX40-Unternehmen HelloFresh und Delivery Hero. So ist die Aktie von HelloFresh, ein Versender von Kochboxen mit Rezept und Zutaten, von 95 Euro Ende letzten Jahres auf aktuell etwa 35 Euro gefallen. Der Wert des gesamten Unternehmens von 18 Milliarden auf unter 6 Mrd. €. Immerhin, das Unternehmen arbeitet profitabel. Dies kann man von Delivery Hero, einem Online-Bestell- und Lieferdienst für Mahlzeiten, Lebensmittel und Co, nicht behaupten. Das stark defizitäre und umkämpfte Geschäftsmodell lebt von günstigen Kurierfahrern, die in Zeiten sehr niedriger Arbeitslosigkeit und steigender Löhne schwer zu finden sind. Die Aktie hat seit Ende 2021 von um die 125 € auf ca. 35 € nachgegeben. Der Unternehmenswert liegt aktuell bei etwa 8,5 Mrd. €, nach über 30 Mrd. € in der Spitze.
Als Folge dieser Kursrückgänge ist Delivery Hero ein Abstiegskandidat aus dem DAX40-Index. Ein Ersatzkandidat ist Beiersdorf, der Nivea-Hersteller. Auch der Rüstungskonzern Rheinmetall gilt bei der nächsten Anpassung im September als Kandidat – für HelloFresh. Panzer und Hautcreme statt Essenlieferungen. An den Indexveränderungen kann man oft sich ändernde Marktbedingungen erkennen.
Dass dies beileibe keine Einzelfälle sind, sieht man auch an der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq. So hat inzwischen jede zweite Aktie vom Hoch mehr als die Hälfte verloren, wobei insbesondere die Unternehmen betroffen sind, die unprofitabel arbeiten, also noch keine Gewinne erzielen. Diese Unternehmen haben aufgrund der Nullzinswelt von den langfristigen Aussichten am meisten profitiert und werden nun durch die steigenden Zinsen belastet. Viele dieser Titel haben über 70% seit Jahresbeginn verloren. Das Problem, welches bestehen bleibt: Die Unternehmen sind noch immer defizitär und Gewinne liegen oftmals in ferner Zukunft.
Die Aktienmärkte im Generellen sollten sich mit dem Auslaufen der Lieferkettenproblematik, der Normalisierung der Energiepreise und im Laufe der Bilanzreduzierung und des Zinserhöhungszyklus stabilisieren und neue Trends beginnen. Bis dahin wird es noch sehr volatil an den Märkten bleiben und es werden viele Anpassungen der Kurse an die veränderte Gewinnsituation stattfinden. Erkennbar ist dies an den kräftigen Reaktionen der Aktienkurse in beide Richtungen nach gemeldeten Unternehmensergebnissen oder Unternehmensprognosen. In diesem Spannungsfeld sind jederzeit scharfe Bewegungen möglich.
In diesem Spannungsfeld sind jederzeit scharfe Bewegungen möglich. Wir sind weiterhin gut in europäischen und internationalen Blue Chips investiert und fahren konsequent unser aktives Risikomanagement.
Herzlichst Ihr
Robert Beer
Investmentphilosophie
Der Großteil der aktiv verwalteten Investmentfonds erwirtschaftet langfristig weniger als der Vergleichsindex und der jeweilige ETF. Langfristig mit einem systematischen Konzept mehr Rendite zu erzielen war und ist das Ziel für den LuxTopic – Aktien Europa.
Es wird angestrebt, langfristig ein besseres Rendite-Risiko-Profil als eine reine Aktienanlage zu erwirtschaften.
Um dies zu erreichen, verfolgen wir in unserem Portfolio neben der Konzentration auf europäische Blue-Chip-Aktien zwei wesentliche Anlagegrundsätze: Zum einen die Aktienkomponente und zum anderen das aktive Risikomanagement. Erst das Zusammenwirken beider Komponenten kann in Summe ein besseres Rendite-Risiko-Profil ergeben, als es bei üblichen Aktien-Benchmark-Investments der Fall ist.