Managersichten SJB Substanz: Bellevue Funds (Lux) – BB Global Macro (WKN A1CW3N) November 2021

Lucio Soso, FondsManager des Bellevue – BB Global Macro Fund

SJB | Korschenbroich, 28.12.2021.

Im November 2021 verzeichnete der Bellevue Funds (Lux) – BB Global Macro B EUR (WKN A1CW3N, ISIN LU0494761835) eine negative Wertentwicklung von -2,20 Prozent bei einer realisierten Volatilität von 4,7 Prozent. Die Rendite lag in etwa auf einer Höhe mit der des MSCI World, der Kurseinbußen von -2,3 Prozent verzeichnete. Das Aktienexposure des Strategiefonds litt unter der anhaltenden Underperformance des Biotechsektors, welche dem FondsManagement als nicht gerechtfertigt erscheint. Bellevue-Marktstratege Lucio Soso erläutert in seinem aktuellen Monatsbericht die wichtigsten Umschichtungen im Portfolio des BB Global Macro, der mit seiner Berücksichtigung unterschiedlicher Szenarien ein Basis-Investment der Strategie SJB Substanz darstellt.

Marktrückblick

Der Fonds büsste im November 2.2%, bei einer Volatilität von 4.7%, ein. Im Monatsverlauf verlor der MSCI World Equity Index 2.3%, der JPM Global Government Bond Index legte 2.9% zu und Rohstoffe verzeichneten einen Rückgang von 10.8% (jeweils in EUR und gehedgt).

Die negative Performance ist auf Einbussen bei Aktien (-0.86%), Devisen (-0.83%), Staatsanleihen (-0.23%) und Nicht-Staatsanleihen (-0.24%) zurückzuführen. Aktien und Nicht-Staatsanleihen wurden durch die Risikoaversion an den Finanzmärkten beeinträchtigt. Das Aktienexposure litt unter der anhaltenden Underperformance des Biotechsektors, welche uns nicht als gerechtfertigt erscheint. Die Verluste der Devisenstrategie sind der Entscheidung geschuldet, unser USD-Engagement vollständig abzusichern. Ungeachtet der Flucht in Qualität wirkte sich die Abflachung der US-Renditekurve negativ auf unser Exposure in Staatsanleihen aus.

Die Renditen 7-jähriger und 30-jähriger US-Treasuries verengten sich um 8 Bp bzw. 14 Bp. Unsere Short-Position in Anleihen mit einer Laufzeit von 20 und 30 Jahren, die wir als Absicherung gegen einen Anstieg von Inflation und Zinsen aufgebaut hatten, bescherte dem Fonds in Anbetracht der flacheren Zinskurve Verluste. Die Inflation wird uns jedoch vermutlich länger als ursprünglich erwartet begleiten, weshalb wir zunächst auf einen Abbau der Position verzichten. Im November reduzierten wir unser Aktienengagement von 33% auf 29% des NAV und unser Netto-Exposure in Staatsanleihen von 105% auf 101%. Die Allokation in Nicht-Staatsanleihen beliessen wir unverändert bei 22%.

Positionierung & Ausblick

Wir haben unsere Anlageszenarien überprüft:

Szenario 1 mit einer Gewichtung von 25% erwartet einen Rückgang der US-Inflation von derzeit 6% auf 4-5% in den kommenden 2-3 Monaten. Die Erholung der Weltwirtschaft setzt sich fort und Lieferkettenunterbrechungen lassen nach. Dieses Szenario ist positiv für Aktien und Nicht-Staatsanleihen und negativ für Staatsanleihen mit langer Laufzeit.

Szenario 2 mit einer Gewichtung von 45% geht von einer gleichbleibenden Inflation von 5.5-6.5% über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten aus. Der starke Nachholbedarf in den USA hat zur Folge, dass sich Lieferengpässe auf kurze Sicht nicht verringern und die Wirtschaft floriert. Die US-Notenbank gerät zunehmend unter Druck, ihre Käufe von Wertpapieren schneller zurückzufahren und Zinserhöhungen einzuleiten. Dies ist ein ungünstiges Umfeld für Aktien und Anleihen, die stolz bewertet sind und die eine Konsolidierung erleben werden. Im Aktienbereich werden Value-Titel besser als Wachstumswerte abschneiden, womit sich der seit Jahren anhaltende bisherige Trend schrittweise umkehrt.

Szenario 3 mit einer Gewichtung von 30% liegt die Annahme zugrunde, dass eine neue COVID-Welle die Wirtschaft bremst, während eine Inflation von 6% den Handlungsspielraum der US-Notenbank begrenzt. Dieses Szenario ist negativ für Aktien und Nicht-Staatsanleihen und positiv für Staatsanleihen. Die Korrektur an den Aktienmärkten fällt nicht so heftig wie im März 2020 aus, da 1) weiterhin reichlich Liquidität vorhanden ist, 2) bestehende Impfstoffe voraussichtlich eine gewisse Wirksamkeit gegen neue Virusvarianten bieten und 3) Anleger und Wirtschaftsakteure Erfahrungen aus der ersten COVID-Welle gesammelt haben.

Siehe auch

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