Managersichten SJB Stars: Bellevue – BB Entrepreneur Europe (WKN A1J2U9) Marktbericht Dezember 2019

Birgitte Olsen, FondsManagerin des Bellevue – BB Entrepreneur Europe

Europäische Aktien schlossen im Dezember um +2,1 Prozent fester und bauten ihre Wertentwicklung seit Jahresanfang auf +26,8 Prozent aus. Der Bellevue – BB Entrepreneur Europe (WKN A1J2U9, ISIN LU0810317205) konnte in diesem positiven Marktumfeld eine Wertentwicklung von +1,7 Prozent auf Monatsbasis und damit ein Plus von +20,4 Prozent für das Gesamtjahr generieren. In ihrem Marktbericht für Dezember liefert Bellevue-FondsManagerin Birgitte Olsen alles Wissenswerte zu Positionierung und Ausblick für den BB-Fonds. Zugleich untersucht die Aktienstrategin, wie sich die jüngsten Marktereignisse auf das Portfolio des in der SJB Strategie Stars enthaltenen Aktienfonds mit seinem Fokus auf inhabergeführte Firmen und Familien-Unternehmen ausgewirkt haben.

Marktrückblick
Europäische Aktienmärkte schlossen im Dezember 2.1% fester, womit sich ihre Performance im FY 2019 auf 26.8% summiert. Merkliche Fortschritte wurden beim sino-amerikanischen Handelsstreit erzielt, so dass ein Teilabkommen in Sicht ist. Im Rahmen des Abkommens dürften die US-Zölle auf chinesische Waren gesenkt werden. Im Gegenzug erklärte sich China bereit, seine Importe von US-Produkten zu steigern und Regelungen zum Schutz geistigen Eigentums zu verschärfen. Makrodaten aus China überraschten positiv. Sowohl Industrieproduktion als auch Einzelhandelsumsätze entwickelten sich besser als erwartet. Rückläufige PMI-Daten für das verarbeitende Gewerbe in Europa wurden durch einen höheren Dienstleistungs-PMI wettgemacht, während das bessere Wirtschaftsklima in Frankreich und Deutschland ermutigend stimmte. Auf Sektorebene fiel die Rotation aus Wachstumstiteln in Zykliker weniger ausgeprägt als in vorherigen Quartalen aus, wobei Einzelhandel (+6.6%), Finanzdienstleistungen (+4.4%) und Grundstoffe (+4.2%) am Besten abschnitten, während Telekommunikation (-4.8%), Auto (-2.0%) und Nahrungsmittel & Getränke (+0.8%) hinterher hinkten. Vor diesem Hintergrund legte der Fonds 1.7% (EUR / B-Anteile) zu, was einer Performance im FY 2019 von +20.4% entspricht.

Als grösste Verlustbringer im Berichtsmonat erwiesen sich Ipsen (-22.9%), Pernod Ricard (-4.3%) und Almirall (-5.1%). Hauptleidtragender war eindeutig Ipsen. Der französische Healthcare-Spezialist teilte mit, dass auf Veranlassung der FDA alle Studien zu  Palovaroten mit Kindern unter 14 Jahren eingestellt werden, und später, dass sein CEO zurücktreten werde. Damit wird Palovarotens Potenzial infrage gestellt, das angesichts der generischen Bedrohungen für Somatuline als kurzfristiger Kurs- und mittelfristiger Wachstumstreiber erachtet wurde. Mit einem theoretischen Nullwert für Palovaroten ergibt sich für die Ipsen-Aktie ein Wert von EUR 83. Insofern eskomptiert die Aktie den Worst Case bereits und der Abwärtsdruck sollte eingedämmt sein. Nichtsdestotrotz bleibt die Frage nach Strategie und Optionen des Konzerns – eine grosse Enttäuschung. Pernod büsste mit Blick auf die möglichen Auswirkungen von US-Strafzöllen auf EU-Spirituosen an Wert ein. Die Verluste erscheinen uns übertrieben, da nur sehr wenige Produkte des Unternehmens betroffen sind. Wir sehen Pernod weiterhin als den am attraktivsten bewerteten Spirituosenhersteller mit starkem Gewinnwachstumspotenzial dank seiner Fokussierung auf die Straffung der Kostenstruktur. Nach Veröffentlichung solider Quartalszahlen im November litt Almirall auch im Berichtsmonat unter der Veräusserung des 6%-igen Anteils durch die Gründerfamilie Gallardo. Almirall sollte von guten Fundamentaldaten profitieren, da das fortlaufende Ramp-Up neuer Produkte 2020 ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich ermöglichen dürfte, mittelfristig sogar mehr. Zudem dürften stabile F&E-Ausgaben und eine begrenzte Inflation der SG&A-Kosten die Margen begünstigen. Die grössten Performancebeiträge im Berichtsmonat leisteten Subsea 7 (+12.0%), Nordea Bank (+12.6%) und Dürr (+8.7%). Nachdem Subsea 7 mit seinen Q3-Zahlen Anfang November bereits die Erwartungen übertroffen hatte, zog der norwegische Öldienstleister bedeutende Aufträge in Norwegen und China sowie im Golf von Mexiko an Land. Das Unternehmen ist dank zahlreicher kommerzieller Möglichkeiten, auch im Bereich erneuerbarer Energien (Offshore-Windanlagen) sehr gut positioniert. In Verbindung mit dem Aktienrückkaufprogramm ermöglicht dies 2020-22 Ergebnisverbesserungen. Nach einjähriger Unterperformance hat Nordea zum Bankensektor aufgeschlossen dank eines neuen – glaubhaften – Strategieplans, der ein ROE von >10% vorsieht. Der deutsche Lackieranlagenhersteller Dürr profitierte von zwei aufeinanderfolgenden Heraufstufungen durch Broker. Zudem dürften die unlängst angekündigten Führungswechsel dessen Restrukturierung endlich vorantreiben, vor allem beim problembehafteten Holzmaschinenbauer Homag. Wir haben uns vor einigen Wochen mit dem scheidenden CFO getroffen. Seinen Aussagen zufolge gibt es bei Homag noch einiges zu tun, während das Lackieranlagengeschäft gut aufgestellt ist. Letzterem kommen Neuaufträge bei Montagelinien für E-Fahrzeuge entgegen, wo Dürr einen Marktanteil von 50% hält. Zudem habe der Preisdruck nachgelassen, seit der Hauptwettbewerber Eisenmann Konkurs angemeldet hat. Mit einer FCFRendite von 8.1% bietet die Aktie noch beachtliches Aufwärtspotenzial.

Positionierung & Ausblick
ie Deutschend Bunds sind in den letzten 4 Monaten von einem absoluten Tiefpunkt von -0.71% im August gestiegen, verharren aber mit -0.2% weiterhin nahe der Allzeittiefs. Eine weitere Normalisierung wird von den Entwicklungen in China und dem weltweiten Wirtschaftswachstum abhängen. In Punkto Aktivität birgt Europa durchaus das Potenzial für eine Belebung der extrem niedrigen Industrieproduktion. Wir starten mit einem diversifizierten Portfolio 2020 ins neue Jahr, was sowohl defensive und zyklische Aktien wie auch Value- und Wachstumstitel umfasst. Unser Fokus gilt weiterhin eigentümergeführten Unternehmen mit hervorragenden Bilanzen (weitere M&A-Aktivitäten), überragenden Margen und ausgezeichnetem ROCE und einer aktiven Anlagestrategie mit Ausrichtung auf künftiges Cashflow-Wachstum. Wir möchten uns bei unseren Anlegern für das Vertrauen bedanken und wünschen das Beste für 2020!

Siehe auch

SJB Kurzportrait.

Die SJB FondsSkyline 1989 e.K. aus Korschenbroich bietet Anlegern drei aktiv gemanagte Vermögensverwaltungsstrategien mit offenen Investmentfonds an, die allesamt nach antizyklischen Investmentprinzipien gemanagt werden: SJB Substanz, SJB Surplus und SJB Nachhaltig. Der Ansatz der Antizyklik ist dabei so einfach wie wirkungsvoll. Der Braunbär als erfahrener Jäger dient als Vorbild und zeigt das Prinzip: Er wartet …

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