Managersichten SJB Nachhaltig: Bellevue Funds – BB Adamant Asia Pacific Healthcare (WKN A2DPA9) – Oktober 2022

Oliver Kubli, FondsManager des Bellevue Funds – BB Adamant Asia Pacific Healthcare

SJB | Korschenbroich, 21.11.2022.

Nach einem verhaltenen Start in den Monat Oktober legten die weltweiten Aktienmärkte während der zweiten Monatshälfte deutlich an Wert zu. Zum Schluss resultierte im Monatsvergleich ein Plus von über 7,0 Prozent. Schwächer entwickelten sich die Aktien des asiatisch-pazifischen Raums, die unter einer von China ausgehenden Verkaufswelle litten und im Oktober knapp 2,5 Prozent ihres Wertes einbüßten. In diesem wechselhaften Marktumfeld  verzeichnete der Bellevue Funds – BB Adamant Asia Pacific Healthcare B EUR (WKN A2DPA9, LU1587985570) eine Monatsperformance von +0,8 Prozent. Im aktuellen Monatsreport berichtet FondsManager Oliver Kubli über die jüngsten Marktereignisse und analysiert die Geschäftsentwicklung ausgewählter Positionen des in der FondsStrategie SJB Nachhaltig enthaltenen Fonds.

Marktrückblick

Nach einem verhaltenen Start in den Monat Oktober legten die weltweiten Aktienmärkte gemessen am MSCI World in USD während der zweiten Monatshälfte deutlich an Wert zu. Zum Schluss resultierte im Monatsvergleich ein Plus von über 7%. Zwar notierten die Inflationszahlen einmal mehr über den Markterwartungen, was die positive Stimmung aber lediglich vorübergehend zu dämpfen vermochte. Durchzogene Konjunkturdaten lösten Hoffnungen aus, das Fed könnte künftig mit den Zinserhöhungen etwas innehalten oder zumindest das Tempo der Erhöhungen etwas drosseln. Der mit Spannung erwartete Ausgang des 20. Parteitages in China wurde von den Marktteilnehmern negativ aufgenommen, was insbesondere in China eine Verkaufswelle auslöste. Aus diesem Grund entwickelten sich die Aktien aus dem asiatisch-pazifischen Raum deutlich schwächer und büssten im Oktober knapp 2.5% an Wert ein. Deutlich besser schnitten dagegen die Gesundheitswerte dieser Region ab. Sie legten im Schnitt 2.3% zu.

Am 20. Parteitag in China hat Staatspräsident Xi seine Macht zementiert und ausnahmslos Parteimitglieder, die seine Ideologie vertreten, in die Parteiführung aufgenommen. Aussenpolitisch bleibt die Lage so angespannt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Mit den «Semiconductors-Sanktionen» der USA gegenüber China wird dies verdeutlicht. Das heisst, Unternehmen mit einem grossen Anteil an internationalem Geschäft werden es schwer haben, künftig ihre Wachstumszahlen auf dem aktuellen Niveau zu halten.

Innenpolitisch ist die Lage für die Gesundheitsfirmen aus unserer Sicht unverändert. Wir haben zuletzt bei den Preisverhandlungen für Gesundheitsdienstleistungen bzw. -produkte positive Signale des Regulators gesehen. Die Preiskürzungen waren weniger stark als vom Markt erwartet. Zudem glauben wir, dass der inländische Markt genügend attraktiv bleiben wird, nicht zuletzt aufgrund der nach wie vor hohen Priorisierung des Sektors innerhalb der Partei in Verbindung mit den demografischen Herausforderungen. Die Bedeutung, die eigene Forschung und Entwicklung voranzutreiben, hat in China nochmals zugenommen.

Unternehmen, die sich innerhalb der Parteilinien bewegen und für die gesamte Bevölkerung einen Mehrwert leisten, sollten sich über die nächsten Jahre eines attraktiven Wachstums erfreuen. Der zweitgrösste Gesundheitsmarkt der Welt muss in den nächsten Jahren weiter modernisiert werden. Der Zugang zu hochwertigen Produkten und Dienstleistungen, die mehrheitlich von der heimischen Industrie hergestellt werden, sowie deren Bezahlbarkeit bleiben zentrale Anliegen der Partei. Folglich positionieren wir uns vermehrt in Unternehmen, welche einerseits zur Versorgung und zum Zugang zu Medizin (Spitäler, Digital Health) innerhalb von China beitragen oder durch Innovation (Biotech, Medtech) die Qualität des chinesischen Gesundheitssystems verbessern. Unternehmen mit einem hohen internationalen Anteil, insbesondere die Dienstleister Wuxi Biologics, Wuxi Apptec, Tigermed und Pharmaron, werden künftig einen kleineren Anteil in unseren Portfolios ausmachen.

Eine Ausnahme bildet die Biotechfirma Legend Biotech, die zusammen mit Johnson & Johnson erfolgreich die wirksamste Zelltherapie zur Behandlung des multiplen Myeloms in den USA, Europa und Japan auf den Markt bringt. Im abgelaufenen Monat wurde neu Celltrion ins Portfolio aufgenommen. Zudem wurden M3, Legend und Eisai aufgestockt. Nicht mehr im Portfolio vertreten ist Tigermed. Reduziert wurden die chinesischen Servicefirmen Wuxi Apptec und Wuxi Biologics.

Positionierung & Ausblick

Asien ist die dynamischste Wachstumsregion der Welt, in der mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt. Bis 2050 dürfte der Anteil der asiatischen Schwellenländer an der Weltwirtschaftsleistung mehr als 50% ausmachen. Asiatische Volkswirtschaften mit steigenden Einkommen verändern ihr Wachstumsmodell weg vom Industrie- hin zum Dienstleistungssektor. Mit der wachsenden Mittelschicht steigt die Nachfrage nach moderner Medizin. Gesundheit steht vermehrt weit vorne auf der Wunschliste. Milliardeninvestitionen in Infrastruktur, neue Technologien und Forschung treiben die Modernisierung des Gesundheitswesens voran. Die Menschen erhalten dadurch breiteren Zugang zu einer besseren Gesundheitsversorgung. Die Nachfrage steigt zusätzlich durch eine rasch voranschreitende Überalterung. Allein in China werden in 30 Jahren 400 bis 500 Millionen Menschen über 60 Jahre alt sein, die vermehrt moderne Gesundheitsdienstleistungen und Medikamente benötigen. Japan, das auch als das «demografische Labor der Welt» bezeichnet wird, setzt seit vielen Jahrzehnten auf Spitzeninnovationen. Technologieführer in Bereichen wie beispielsweise Antikörpertechnologien, Immuntherapien, Robotik, Digitalisierung, Diagnostik oder auch bildgebende Verfahren sind im Land der aufgehenden Sonne anzutreffen. Der Fonds bietet einerseits einen defensiven Zugang zu den asiatischen Schwellenländern und andererseits spannende Investitionsmöglichkeiten in Technologieführer in der gesamten Region. Wir investieren in die gesamte Wertschöpfungskette des Gesundheitswesens, von Generikafirmen über Biotechunternehmen zu Geräteherstellern bis hin zu Digital-Health-Gesellschaften.

Siehe auch

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