Die weltweiten Aktienmärkte trotzten im Mai den bestehenden Unsicherheiten rund um das Coronavirus sowie den wieder aufkeimenden Spannungen zwischen den USA und China und legten um rund 5 Prozent in USD an Wert zu. Auch der Gesundheitssektor entwickelte sich mit einem Plus von gut 4 Prozent erfreulich. Vor diesem Hintergrund konnte der Bellevue Funds – BB Adamant Asia Pacific Healthcare B EUR (WKN A2DPA9, LU1587985570) ebenfalls mit Zugewinnen von +3,6 Prozent aufwarten und schraubte die bisherige Jahresperformance auf +20,1 Prozent nach oben. Im aktuellen Monatsreport berichtet FondsManager Oliver Kubli über die wichtigsten Marktentwicklungen und deren Konsequenzen für Portfolio und Wertentwicklung des in der FondsStrategie SJB Nachhaltig enthaltenen Fonds.
Marktrückblick
Ganz nach dem Motto «climbing the wall of worry» trotzten die weltweiten Aktienmärkte den bestehenden Unsicherheiten rund um das Coronavirus sowie den wieder aufkeimenden Spannungen zwischen den USA und China und legten auch im Mai mit rund 5% in USD deutlich an Wert zu. Dabei performten insbesondere die arg gebeutelten Sektoren wie Energie, Finanzen und Grundstoffe überdurchschnittlich. Aber auch der Gesundheitssektor entwickelte sich mit einem Plus von gut 4% erfreulich. Die asiatischen Länder profitierten auf der einen Seite vom sich abschwächenden US-Dollar, litten aber auf der anderen Seite unter der politischen Situation in Hongkong. Die USA kündigten an, den Sonderstatus von Hongkong innerhalb von China aufzuheben. In der Summe notierten die asiatischen Aktienmärkte Ende Mai rund 2% höher als noch zu Beginn des Monats. Der Gesundheitssektor schnitt einmal mehr deutlich besser ab und legte im Berichtsmonat in USD über 7% zu. Seit Jahresbeginn stehen die Gesundheitsaktien gemessen am MSCI Asia Pacfic Healthcare Index bei einem Plus von über 8% und entwickelten sich somit um 19% besser als der breite MSCI Asia Pacific Index.
Die chinesische Biotechfirma Zai Lab vermeldete im Betrachtungsmonat mehrere positive Datenpunkte. Einerseits hat die chinesische Gesundheitsbehörde Optune zur Behandlung von Glioblastom zugelassen. Andererseits hat Zai Labs Partner Deciphera die US-Zulassung von Ripretinib bekanntgegeben. Dies bedeutet, dass der Zulassungsantrag in China Ende 2020 erwartet werden kann. Zudem wurde der PARP-Inhibitor von Glaxo, für welcer Zai Lab die Rechte in China, Japan und Südkorea besitzt, in der Erstlinientherapie gegen Gebärmutterhalskrebs zugelassen (unabhängig des Biomarkerstatus). Dies bedeutet, dass die Chancen hoch sind, dass Zai Lab in dieser Indikation per Ende Jahr in China die Zulassung für Zejula erhalten wird.
An der diesjährigen ASCO (American Society of Clinical Oncology) präsentierten die japanischen Firmen Eisai und Daiichi Sankyo vielversprechende Daten. Eisai zeigte Phase-II-Daten, die die Wirksamkeit von Lenvima in Kombination mit Merck’s Keytruda bei Leber- und Nierenkrebs unterstrich. Daiichi Sankyo publizierte gute Daten von DS-8201 (Enhertu) bei Magen-, Darm- und gewissen Formen von Lungenkrebs.
Sino Biopharmaceutical präsentierte Quartalszahlen, die den Erwartungen entsprachen. Sowohl Umsatz als auch Ertrag waren auf dem Niveau des entsprechenden Vorjahresquartals. Sehr positiv fiel allerdings der Umsatz der Krebsmedikamente aus. Dieser wuchs stattliche 61% und leistete somit einen Beitrag von beinahe einem Drittel zum Gesamtumsatz. Einmal mehr sehr erfreulich entwickelten sich die malaiischen Schutzhandschuhersteller Top Glove und Hartalega. Sie profitieren weiterhin von der weltweit enorm gestiegenen Nachfrage und konnten dabei die Preise für ihre Handschuhe mehrmals deutlich erhöhen. Daraus resultierte im Berichtsmonat ein sattes Plus in USD von 81% resp. 63%.
Im abgelaufenen Monat wurden neu Kyowa Hakko Kirin, Takara Bio, Sysmex, Tigermed und Tonghua Dongbao ins Portfolio aufgenommen. Reduziert wurden Top Glove, Hartalega. Nicht mehr im Portfolio vertreten sind Shanghai Fosun, Ipca, Medley, Alkem und Alembic.
Positionierung & Ausblick
Asien ist die dynamischste Wachstumsregion der Welt, in der mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt. Bis 2050 dürfte der Anteil der asiatischen Schwellenländer an der Weltwirtschaftsleistung mehr als 50% ausmachen. Asiatische Volkswirtschaften mit steigenden Einkommen verändern ihr Wachstumsmodell weg vom Industrie- hin zum Dienstleistungssektor. Mit der wachsenden Mittelschicht steigt die Nachfrage nach moderner Medizin. Gesundheit steht vermehrt weit vorne auf der Wunschliste. Milliardeninvestitionen in Infrastruktur, neue Technologien und Forschung treiben die Modernisierung des Gesundheitswesens voran. Die Menschen erhalten dadurch breiteren Zugang zu einer besseren Gesundheitsversorgung. Die Nachfrage steigt zusätzlich durch eine rasch voranschreitende Überalterung. Allein in China werden in 30 Jahren 400 bis 500 Millionen Menschen über 60 Jahre alt sein, die vermehrt moderne Gesundheitsdienstleistungen und Medikamente benötigen. Japan, das auch als das «demografische Labor der Welt» bezeichnet wird, setzt seit vielen Jahrzehnten auf Spitzeninnovationen. Technologieführer in Bereichen wie beispielsweise Antikörpertechnologien, Immuntherapien, Robotik, Digitalisierung, Diagnostik oder auch bildgebende Verfahren sind im Land der aufgehenden Sonne anzutreffen. Der Fonds bietet einerseits einen defensiven Zugang zu den asiatischen Schwellenländern und andererseits spannende Investitionsmöglichkeiten in Technologieführer in der gesamten Region. Wir investieren in die gesamte Wertschöpfungskette des Gesundheitswesens, von Generikafirmen über Biotechunternehmen zu Geräteherstellern bis hin zu «Digital Health»-Gesellschaften.