“Öl ist Macht, solange der Vorrat reicht.”
Dieser Ausspruch von Manfred Hinrich trifft einen der Kernpunkte US-amerikanischer Außenpolitik. Da diese im Rahmen der knappen Präsidentschaftswahl Ziel von Spekulationen ist, schwankt auch der Preis des schwarzen Goldes derzeit extrem.
Wie das FondsManagement mit dieser Situation umgeht, beantwortet Scott Wolle, Manager unserer FondsEmpfehlung Invesco Balanced Risk Allocation Fund WKN A1CV2R in den Verwaltungsstrategien SJB Defensiv Int Z 8+ und SJB Substanz Z5+.
Markthintergrund
Die Aktienmärkte der Industrieländer konnten im September insgesamt zulegen, nachdem sich die US-amerikanische Notenbank erneut gegen eine Anhebung der Zinsen entschied und die weltweiten Zentralbanken an ihrer akkommodierenden Geldpolitik festhielten. Die Anleiherenditen zeigten in unterschiedliche Richtungen. In Märkten mit negativen Anleiherenditen sanken die Renditen weiter, während sie in Märkten mit positiven Renditen stiegen. Die Rohstoffmärkte erholten sich und alle vier Rohstoffkomplexe schlossen den Monat im Plus.
Performanceanalyse
Die Strategie hat sich im Berichtsmonat besser entwickelt als ihr Referenzindex. Den größten positiven Wertbeitrag leisteten die Rohstoffpositionen, da alle vier Rohstoffkomplexe Zugewinne verzeichneten. An die Spitze setzten sich die Agrarrohstoffe, die von Sorgen über mögliche Angebotsengpässe am Zuckermarkt sowie negative Wettereinflüsse auf die Baumwollernte und ausgewählte Getreidesorten profitierten.
Die Energiepreise stiegen, nachdem die Entscheidung der OPEC für eine Drosselung der Ölförderung den Preis von Öl und Destillaten in die Höhe trieb. Industriemetalle ver-teuerten sich dank besser als erwarteter Wirtschaftsdaten aus China. Edelmetalle konnten leicht zulegen, nachdem die Federal Reserve (Fed) die Zinsen unverändert beließ und der Silberpreis der Entwicklung der Industriemetalle folgte.
Die Aktienpositionen des Fonds leisteten einen positiven Wertbeitrag, da fünf der sechs Märkte, in denen die Strategie investiert ist, zulegten. Die höchsten Zugewinne von über 2 Prozent verzeichneten britische Aktien, gefolgt von US-amerikanischen Nebenwerten, Aktien aus Hongkong, ja-panischen Aktien und schließlich europäischen Aktien. Einzig die US-amerikanischen Standardwerte schlossen den Monat im Minus.
Die Anleihepositionen dämpften die Wertentwicklung des Fonds. In den USA, Großbritannien, Australien und Kanada stiegen die Renditen, da Investoren Aktien und Rohstoffen mit ihren attraktiveren Anlageerträgen den Vorzug gaben. Obwohl die Fed die Zinsen im September unverändert beließ, preisen die Märkte jetzt eine Zinserhöhung bei der Fed-Sitzung im Dezember ein.
In Deutschland und Japan sind die Anleiherenditen im September noch weiter ins Minus gesunken. In Deutschland dürfte dies auf die Probleme der Deutschen Bank und die dadurch ausgelösten Sorgen zurückzuführen sein, in Japan auf die geplante Steuerung der Zinsstrukturkurve durch die Bank of Japan.
Die taktische Positionierung stützte die Wertentwicklung des Fonds, da der positive Wertbeitrag der übergewichteten Aktien- und Rohstoffpositionen schwerer wog als die Verluste aus den leicht übergewichteten Positionen in ausgewählten Anleihemärkten.
Strategie und Ausblick
Mit Blick auf das letzte Quartal 2016 rüsten sich die Märkte für mehrere wegweisende Ereignisse, allen voran die Präsidentschaftswahlen in den USA und die Fed-Sitzung im Dezember. Die Wahlen in den USA könnten neue Unwägbarkeiten in der Außenpolitik und protektionistische Maßnahmen nach sich ziehen, die zu größeren Kursausschlägen bei Risikoanlagen führen könnten. Aktuell gilt es als wahrscheinlich, dass die Fed die Zinsen bei ihrer Sitzung im Dezember anheben wird. Die Fed-Sitzung könnte auch zu Nervosität an den Risikoanlagemärkten führen, falls die Märkte nicht der Ansicht sein sollten, dass die wirtschaftliche Lage eine Straffung der Zinsen rechtfertigt.
Der Fonds war im Berichtsmonat weiter in allen sechs Aktienmärkten der Industrieländer, in die er investiert, übergewichtet. Die noch im Portfolio vertretenen Staatsanleihemärkte – Australien, Kanada, USA und Großbritannien – sind jetzt untergewichtet. Wir halten an der leichten Übergewichtung der meisten Rohstoffallokationen fest. Ausnahmen sind Erdgas, WTI-Rohöl und Kupfer, bei denen die Signale von negativ auf positiv umgesprungen sind, und Brent-Rohöl sowie Heizöl, wo wir von einer neutralen zu einer übergewichteten Position übergegangen sind.