“Ob Du richtig stehst, siehst Du wenn das Licht angeht.”
Dieser Satz aus einer beliebten Kindersendung der 80er und 90er kann sicher auch auf Multi Asset Fonds angewendet werden. Diese Spezialfonds können fast überall investieren, müssen aber nciht. Und ob Sie den richtigen Riecher bei Aktien, Anleihen, Rohstoffen und Optionen hatten, wissen Anleger dann erst am Ende.
Diejenigen, die fast jedes Jahr eine positive Rendite erwirtschaften, fallen dabei aus der Masse.
Unsere FondsEmpfehlung Invesco Balanced Risk Allocation Fund WKN A1CV2R in den Verwaltungsstrategien SJB Defensiv Int Z 8+ und SJB Substanz Z5+ gehört zu diesen Wenigen.
Den Managerbericht lesen Sie im Folgenden.
Markthintergrund
Staatsanleihen legten im Juni kräftig zu, da sie nicht nur von den Sorgen über das Brexit-Referendum profitierten, sondern auch von der Erwartung, dass die Zentralbanken kurzfristig von weiteren Zinserhöhungen absehen werden. Die Rohstoffe setzten ihre Rally mit starken Zugewinnen für Metalle und Agrarrohstoffe fort, während die Energierohstoffe insgesamt auf der Stelle traten. Die Aktienmärkte entwickelten sich unterschiedlich – während Japan und Europa deutliche Einbußen verkraften mussten, legten andere entwickelte Märkte zu, wobei sich der britische Markt trotz des Ausgangs des Brexit-Votums letztlich an die Spitze setzen konnte.
Performanceanalyse
Die Strategie hat sich im Berichtsmonat besser entwickelt als ihr Referenzin-dex. Angeführt wurde die positive Wertentwicklung den zweiten Monat in Folge von den Anleihepositionen. Die Renditen sanken, da nervöse Anleger Anfang des Monats Zuflucht vor der Volatilität der Aktienmärkte suchten, als das Lager der Brexit-Befürworter in den Umfragen vor dem Referendum die Oberhand zu gewinnen schien.
Nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses führten die Verunsicherung über die Folgen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union und die Überzeugung, dass sich die Zentralbanken zu einer Verschiebung weiterer Zinserhöhungen gezwungen sehen würden, zum Monatsende zu einem deutlichen Renditerückgang. Die Rendite der deutschen Bundesanleihen fiel unter null und in anderen Märkten wurden erneut oder erstmals historische Tiefstände markiert.
Die Rohstoffpositionen leisteten den zweitgrößten positiven Beitrag zur Wertentwicklung des Fonds.
Unter den Rohstoffkomplexen wirkten die Edelmetallpositionen am stärksten wertfördernd. Die US-amerikanische Notenbank verschob ihre zweite Zinserhöhung erneut und löste damit ab Mitte des Monats erneute Rohstoffkäufe aus. Nach Bekanntgabe des Brexit-Votums sorgte die Flucht in sichere Häfen zum Monatsende dann für einen erneuten Preisanstieg. Silber verteuerte sich stärker als Gold, da es weiter von seiner Funktion als Industriemetall profitierte und die Industriemetalle insgesamt ebenfalls zulegten.
Die Agrarrohstoff-Positionen leisteten den zweitgrößten positiven Wertbeitrag, gestützt durch die Allokationen in Getreide und weiche Rohstoffe. Bei den Industriemetallen konnte Aluminium stärker zulegen als Kupfer, da der Teilkomplex von den abnehmenden Wachstumssorgen in China in Verbindung mit der leichten Abschwächung des Dollars vor dem Brexit-Entscheid profitierte. Rohöl der Sorten West Texas Instrument und Brent verteuerte sich, da die schrumpfenden Vorratsbestände in den USA und globale Produktionsstopps Hoffnungen auf einen Abbau des Angebotsüberhangs weckten.
Die Aktienmärkte zeigten eine gemischte Entwicklung – während japanische und europäische Aktien abverkauft wurden, schlossen britische, US-amerikanische und Hongkonger Aktien im Plus. Das Votum der Briten für den Aus-tritt aus der EU führte am japanischen Aktienmarkt zu einem heftigen Ausverkauf. Zusätzlich verschärft wurde dieser durch die Erstarkung des Yen gegenüber ausländischen Währungen, nachdem Investoren angesichts der erhöhten Volatilität Zuflucht in sicheren Häfen suchten. Auch europäische Aktien gerieten durch das Brexit-Votum und die unsicheren Zukunftsaussichten für die EU ohne Großbritannien unter Druck.
Vielleicht überraschend waren die kräftigen Zugewinne am britischen Aktienmarkt, der sich mit einem Plus von knapp 5% im Berichtsmonat an die Spitze setzte. Aktien aus Hongkong legten um 1,5% zu. In den USA wurde nur ein nominales Kursplus verzeichnet. Die Ergebnisse der taktischen Positionierung waren im Berichtsmonat insgesamt positiv.
Die taktischen Anleihen- und Rohstoffpositionen wirkten wertfördernd, während sich die taktische Positionierung in Aktien als negativ erwies.
Strategie und Ausblick
Das Thema, das die Finanzmärkte bis auf weiteres am meisten beschäftigen dürfte, sind die Auswirkungen des britischen Votums für den Austritt aus der Europäischen Union. Investoren werden Klarheit über die zu erwartenden wirtschaftlichen Folgen nicht nur für Großbritannien und Europa, sondern auch darüber hinaus gewinnen wollen. Die Zentralbanken haben bereits eine akkommodierende Haltung eingenommen und der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, hat signalisiert, dass die britische Notenbank ihre Geldpolitik in den Sommermonaten nochmals lockern könnte. Eine weitere potenzielle Folge des „Brexit“ könnte eine Verstärkung separatistischer Bewegungen in anderen EU-Mitgliedstaaten sein.
Diese könnten die Gemeinschaft in eine Existenzkrise stürzen. Mit Sicherheit lässt sich über die Auswirkungen des Votums nur sagen, dass es zu einer Phase erhöhter Unsicher-heiten führen wird. Wir haben im Berichtsmonat an unserer übergewichteten Position in allen sechs Aktienmärkten festgehalten, diese in Europa, Japan und beiden US-amerikanischen Märkten jedoch reduziert, während wir unsere übergewichteten Positionen in Großbritannien und Hongkong ausgebaut haben. Im Anleihenbereich sind wir zu einer Untergewichtung des australischen und kanadischen Marktes übergegangen und haben die Übergewichtung des britischen Marktes etwas reduziert.
Die übergewichtete Position in US-amerikanischen Staatsanleihen wurde leicht erhöht. Die Strategie ist jetzt nicht nur in japanischen Staatsanleihen nicht mehr investiert, sondern auch in deutschen Staatsanleihen. Hauptgrund dafür ist die negative Rendite dieser Instrumente und, im Fall von Japan, die geringere Ausprägung des „Sichere Hafen“-Charakters. Unser Ausblick für die Rohstoffmärkte ist inzwi-schen insgesamt positiver. Wir sind in Agrarrohstoffen übergewichtet und sind von einer Unter- zu einer Übergewichtung des Energiekomplex übergegangen. Bei den Metallen sind wir in Kupfer, Aluminium und Silber nicht mehr unter-, sondern übergewichtet und haben unsere bestehende übergewichtete Goldposition weiter ausgebaut.