“Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war.”
So hielt es Mark Twain also mit der warmen Jahreszeit. Doch dieser Sommer konnte schon happig werden, wenn man tatenlos dem Treiben an den Kapitalmärkten zusah.
Lucio Soso, FondsManager der FondsEmpfehlung Bellevue Funds (Lux) – BB Global Macro B EUR WKN A1CW3N in den Verwaltungsstrategien SJB Liquidität Int und SJB Substanz war hingegen aktiv und berichtet folgend über den Monat Juli.
Marktüberblick
Der Fonds erwirtschaftete im Juli eine Rendite von +1.7% bei einer realisierten Volatilität von 5.9%. Im Berichtsmonat legte der MSCI World Equity Index +4.0% und der JPM Government Bond Index Global +0.2% zu, während der GSCI Total Return Index -8.9% einbüsste (jeweils in Euro).
Die positive Performance des Fonds im Juli ist vorwiegend der risikoaffinen Strategien wie bei Aktien und Nicht-Staatsanleihen zu verdanken. Unsere länderspezifische Aktienstrategie trug +0.6% zur Fondsperformance bei, wobei der Dax +0.3% beisteuerte. Auch auf Sektorebene verzeichnete unsere Aktienstrategie ein Plus von +0.6%, wovon +0.3% dem Grundstoffsektor zuzuschreiben sind. Bei den Nicht-Staatsanleihen leisteten Unternehmensanleihen einen Performancebeitrag von +0.2%, Anleihen aus dem Finanzbereich +0.2% und Schwellenländerpapiere +0.1%.
Wir nahmen im Juli nur geringfügige Portfolioveränderungen vor. Unser Aktienexposure veränderte sich mit 29% nicht wesentlich, Nicht-Staatsanleihen reduzierten wir von 15% auf 13% und unser Engagement in Staatsanleihen beliessen wir weitestgehend unverändert bei -3%. Unsere derzeitige Position in Staatsanleihen entspricht nicht unserem langfristigen Ziel von rund 80%. Nach dem Brexit-Votum erlebten Staatsanleihen eine starke Rally. Warnsignale unserer Bewertungsindikatoren veranlassten uns zu einer deutlichen Verringerung dieser Papiere.
Positionierung und Ausblick
In unserem zentralen Szenario (Eintrittswahrscheinlichkeit: 60%) gehen wir von steigenden Aktienmärkten und Staatsanleihenrenditen in einem durch langsames weltweites Wirtschaftswachstum geprägten Umfeld aus. Die Aktienmärkte geben seit April 2015 nach, die Notenbanken verfolgen weiterhin eine lockere Geldpolitik, die konjunkturellen Frühindikatoren verbessern sich und die Brexit-Abstimmung liegt hinter uns.
Mit einer Netto-Short-Position von 3% sind wir in Staatsanleihen weiterhin vorsichtig positioniert, stehen Risikoanlagen mit einer Long-Position in Aktien (29%) und Nicht-Staatsanleihen (13%) jedoch konstruktiv gegenüber. Wir möchten uns im aktuellen Umfeld nicht zu aggressiv positionieren, da die zwei weiteren Szenarien noch negativer ausfallen. In unserem zweiten Szenario (Eintrittswahrscheinlichkeit: 20%) gehen wir davon aus, dass die Ausbreitung von Schuldenproblemen in den Schwellenländern nach wie vor Anlass zur Besorgnis gibt.
Rückläufiges Wirtschaftswachstum, Währungsabwertungen und fallende Rohstoffpreise nach einem raschen Anstieg der Kreditvolumina bedrohen die Schwellenländer. Unser drittes Szenario (Eintrittswahrscheinlichkeit: 20%) geht von einer globalen Wirtschaftsflaute aus. Eine mögliche Ursache dafür könnte eine rapide Abwertung des chinesischen Yuan sein, die sich negativ auf das Wachstum in vielen Industrienationen auswirken würde. Die Kreditblase in China ist gigantisch. So hat sich das Kreditniveau in weniger als zehn Jahren vervierfacht. Daher könnte eine Wertminderung des Yuan die heimische Wirtschaft entlasten.