Nachdem der Goldpreis sich wieder oberhalb der 1.200-USD-Marke stabilisiert hat, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das jüngste Verlaufstief bei 1.174 USD pro Feinunze zugleich das Markttief der mittlerweile zwei Jahre anhaltenden Korrekturbewegung gewesen sein könnte. Diese Einschätzung vertritt Craton-FondsManager Markus Bachmann, der in seinem aktuellen Marktbericht für August die Lage an den Edelmetallmärkten im Detail analysiert. Zugleich berichtet der Rohstoffexperte des Craton Capital Precious Metal Fund (WKN A14S65, ISIN LI0214430949) FondsInvestoren der Strategien SJB Defensiv INT Z 8+, SJB Substanz Z 10+ und SJB Surplus Z 15+ über die unterschiedlichen Marktkräfte, die derzeit den Goldpreis beeinflussen. Lesen Sie seine Einschätzung, warum ein erster Grundstein für die nachhaltige Erholung des Goldpreises gelegt ist.
Die in den vergangenen Wochen veröffentlichten zwei Marktkommentare nahmen detaillierten Bezug auf das derzeitige Umfeld an den Finanzmärkten. Dieser Marktbericht wird besonderes Gewicht auf die Entwicklungen seit Monatsmitte legen. Die Anzeichen verdichten sich, dass das Zeitfenster zwischen dem 14. August und dem 16. August an Bedeutung für verschiedene Anlageklassen gewinnen wird. Erstens erreichte der Dollarindex DXY am 14.8. mit 96.73 den bisherigen Jahreshöchststand. Seither hat sich der Dollar leicht abgeschwächt und der DXY handelt aktuell bei 94.51. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Dollar Mitte August sein zyklisches Hoch erreicht hat und sich die anderen Währungen nachhaltig erholen können. Zweitens erreichte die Abwertung des chinesischen RMB gegenüber dem US$ am 16. August den bislang tiefsten Wert in diesem Jahr und schloss mit 6.95 äußerst nahe an der in unseren Augen kritischen Grenze von 7 zum Greenback. Dieses Wechselkurs Niveau wird von der US Administration als kritisch betrachtet; eine weitere Abschwächung könnte zur weiteren Eskalierung des Handelskonfliktes beitragen und die Schwellenländerkrise verstärken. Drittens schloss Gold am 16. August bei $ 1174 pro Unze, was gleichzeitig das bisherige Jahrestief war. Noch ist es verfrüht um abschließend zu beurteilen, ob dies das Markttief der seit zwei Jahren anhaltenden Korrektur war. Die Möglichkeit jedoch kann in Betracht gezogen werden.
Die Intensität der Abflüsse aus den weltweiten Gold ETFs hat seit Mitte August abgenommen. Die erste Monatshälfte zeigte Anzeichen von „Kapitulation“ bei den Minenwerten. Auch hier hat der Verkaufsdruck abgenommen und verschiedene Titel des Portfolios haben sich von den jeweiligen Tiefständen erholt. Der eingeschlagene Trend setzte sich bislang im September fort.
Bis dato hat sich der Goldpreis vom im August erreichten Tiefstand erholt und konsolidiert derzeit in einer Bandbreite zwischen $ 1190 und $ 1210. Die „spekulativen“ Anleger (z.B. Hedgefonds) haben in den vergangenen Wochen ihre Netto-Short Positionen an den weltweiten Terminmärkten weiter vergrößert. Die „kommerziellen“ Anleger (z.B. Goldproduzenten) sind inzwischen „Net-Long“ positioniert, eine bemerkenswerte Konstellation, die äußerst selten ist. So betrachtet ist diese enge Handelsbandbreite der vergangenen Tage nachvollziehbar: hier entscheidet sich, in welche Richtung die Metallpreise über die nächsten Monate tendieren werden. Derzeit stehen sich Marktkräfte gegenüber, die in ihrer Grundausrichtung nicht unterschiedlicher sein könnten. Gelingt es dem Goldpreis, aus dieser Bandbreite nach oben auszubrechen, werden viele „Shorts“ gezwungen sein ihre Positionen glattzustellen. Damit wäre der Grundstein für eine erste Phase der nachhaltigen Erholung des Goldpreises gelegt.